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Polizeiinspektion Aurich/Wittmund

POL-AUR: Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Weniger Straftaten und höchste Aufklärungsquote seit Erfassung

Aurich/Wittmund (ots)

Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Weniger Straftaten und höchste Aufklärungsquote seit Erfassung

Die Anzahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund ist im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 746 Taten gesunken. Das vierte Jahr in Folge ist die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund gestiegen und hat mit 69,37 % einen neuen Höchststand erreicht. Sie liegt erneut deutlich über dem Landesdurchschnitt von 64,28 %.

Kernpunkte der PKS 2020

   - Rückgang der Straftaten im Vergleich zu 2019 um 746 Taten 
     (-5,52%)
   - Aufklärungsquote mit knapp 70% so hoch wie nie
   - Fälle Häuslicher Gewalt gestiegen (+ 109 Taten, +19,75%)
   - Gewalt gegen Polizeibeamte gleichbleibend hoch (67 Taten) in 
     2020
   - Straftaten zum Nachteil älterer Menschen weiterhin stark präsent
   - Zahl der Körperverletzungsdelikte gesunken (-146 Taten, -8,40%)
   - Weniger Diebstähle (-10,98%) und weniger Wohnungseinbrüche 
     (-19,07%)
   - Rückgang der Straftaten im Bereich Cybercrime (-86 Taten, 
     -7,53%) bei sehr hoher Aufklärungsquote (80,30%)

Rückgang der Straftaten und hohe Aufklärungsquote

Im Jahr 2020 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund insgesamt 12.778 Straftaten registriert. Die Anzahl der Straftaten ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 746 Straftaten bzw. 5,52 Prozent gesunken.

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund ist das vierte Jahr in Folge gestiegen und hat 2020 einen neuen Höchststand von 69,37 % erreicht. Sie liegt damit erneut deutlich über dem Landesdurchschnitt von 64,28 %. Insgesamt konnten im Jahr 2020 8.864 Taten der 12.778 registrierten Straftaten aufgeklärt werden.

Mehr Häusliche Gewalt, weniger Körperverletzungen

Im Jahr 2020 ist die Zahl der registrierten Fälle Häuslicher Gewalt gestiegen, um 19,75 %. Es wurden 661 Taten angezeigt, 2019 waren es 552. "Diese Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge", sagt Polizeirat Dirk Oidtmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. "Erfahrungsgemäß kommt eine große Anzahl der Fälle nicht zur Anzeige, sodass unsere Statistik die Fälle Häuslicher Gewalt nicht vollständig abbildet. Positiv hervorheben möchte ich aber, dass im vergangenen Jahr vermehrt auf Hilfsorganisationen und Anlaufstellen für Opfer Häuslicher Gewalt aufmerksam gemacht wurde. Dadurch haben sich Opfer möglicherweise eher Hilfe gesucht und einen Schritt zum Ausstieg aus der Gewaltspirale geschafft."

Die Zahl der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die körperliche Freiheit ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 3,87 Prozent auf 2.260 Taten gesunken. Bei den Körperverletzungsdelikten ist ein Rückgang von 8,40 Prozent zu verzeichnen, von 1.738 Taten in 2019 auf 1.592 Taten in 2020. In den Landkreisen Aurich und Wittmund kam es im öffentlichen Raum zu insgesamt neun Raubüberfällen, im Jahr 2019 waren es sechs. "Im vergangenen Jahr war das öffentliche Leben aufgrund der Corona-Pandemie erheblich eingeschränkt", sagt Dirk Oidtmann. "Öffentliche Großveranstaltungen, Diskotheken- oder Gaststättenbesuche fanden wenig bis gar nicht statt. Das bedeutete auch: Wir mussten kaum zu Schlägereien und Streitigkeiten von Personengruppen ausrücken. Das spiegelt sich nun auch in der Statistik wider."

Die Zahl der tätlichen Angriffe und Widerstandsdelikte gegen Vollstreckungsbeamte bleibt mit 67 Taten auch im Jahr 2020 weiter hoch. Es kam zu 48 Widerstandshandlungen und 19 tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte/-innen. Insgesamt wurden 174 Polizeibeamte/-innen im vergangenen Jahr Ziel einer Straftat. Darunter fallen auch Beleidigungen und Bedrohungen. Hinzu kommen sechs registrierte Beleidigungen zum Nachteil von Mitarbeiter/-innen des Rettungsdienstes.

Straften zum Nachteil älterer Menschen

Ein weiterhin bedeutsames Problem stellen Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen dar, insbesondere der sogenannte Enkeltrick, Schockanrufe, falsche Gewinnversprechen und falsche Polizeibeamte. "Gerade in diesem Deliktsbereich müssen wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen", sagt ZKD-Leiter Dirk Oidtmann. "Die Opfer erstatten leider aus Scham häufig keine Anzeige. Wenn es zu einem vollendeten Betrug kommt, ist der Schaden oft immens und für die Opfer teilweise existenzbedrohend." In den meisten Fällen entstanden den Opfern im hiesigen Bereich im vergangenen Jahr glücklicherweise kein finanzieller Schaden, weil sie den Betrug rechtzeitig erkannten. "Die ständig wechselnden Maschen, die zunehmend auch an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden, machen es älteren Menschen schwer, die Betrugsversuche als solche zu erkennen", sagt Dirk Oidtmann. "Das zeigt einmal mehr, wie wichtig die polizeiliche Aufklärungs- und Prä-ventionsarbeit ist und bleibt."

Deutlicher Rückgang bei Diebstählen und Einbrüchen

Ein deutlicher Rückgang der Straftaten ist 2020 bei den Diebstählen, insbesondere bei den Wohnungseinbruchdiebstählen, festzustellen. Die Zahl der Diebstähle ist von 3.960 im Jahr 2019 auf 3.525 Taten im Jahr 2020 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 10,98 %. Die Wohnungseinbruchdiebstähle sind 2020 auf 174 gesunken, was einen Rückgang von 19,07 % bedeutet. 2019 waren es noch 215 Taten. Insgesamt konnten 39,06 % der Diebstahlsdelikte aufgeklärt werden, was einer Steigerung von 1,74 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. "Weniger Einbrüche und eine höhere Aufklärungsquote - das haben wir auch der guten Zusammenarbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Hier sind insbesondere die Ermittlerinnen und Ermittler, die Spurensicherung, die Beamtinnen und Beamten des Einsatz- und Streifendienst und unser Präventionsteam zu nennen", sagt Oidtmann. "Zudem verzeichnen wir eine wachsamere Nachbarschaft, die sich nicht scheut, bei Verdacht eines Einbruchs die Polizei zu rufen. Jeder zweite Einbruch scheiterte im vergangenen Jahr beim Versuch."

Auch im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität ist 2020 ein Rückgang festzustellen. Die Zahl der Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz ist von 1.065 Fällen im Jahr 2019 auf 890 Fälle im Jahr 2020 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 16,43 %. "Im Jahr 2020 haben wir im Bereich der Betäubungsmittelkrimi-nalität dennoch große Ermittlungserfolge erzielt", sagt Dirk Oidtmann. "Die Kolleginnen und Kollegen haben mehrere Drogenhändler in den Landkreisen Aurich und Wittmund festnehmen können und dabei nicht unerhebliche Mengen Betäubungsmittel und Vermögenswerte sichergestellt."

Weniger Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Anzahl der Straftaten im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr um 275 Fälle auf insgesamt 1.941 Taten gesunken. Einen großen Teil dieser Straftaten nimmt weiterhin der Waren- und Warenkreditbetrug ein.

Die Fallzahlen im Bereich Cybercrime sind leicht gesunken, um 86 Taten auf 1.056. Dabei handelt es sich um sehr ermittlungsintensive Vorgänge, die in der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund von den Fachleuten des "Team Cybercrime" bearbeitet werden. Die Aufklärungsquote in dem Bereich ist hoch, insgesamt konnten im ver-gangenen Jahr 80,30 % der Taten aufgeklärt werden. "Die Täter fühlen sich im Internet meist sicher in ihren Machenschaften und in der vermeintlichen Anonymität, doch unsere hohe Aufklärungsquote zeigt, dass wir die meisten von ihnen überführen konnten", sagt ZKD-Leiter Dirk Oidtmann.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung lag 2020 mit 312 Taten auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr - 2019 waren es 303 Taten. Ein erheblicher Anstieg ist hier jedoch im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften festzustellen. Die Straftaten sind in dem Deliktsbereich von 80 in 2019 auf 111 im Jahr 2020 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 38,75 %. Die Anzahl der Delikte im Zusammenhang mit Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Schriften ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls angestiegen, um 17,74 % auf 73 Fälle. In diesen Bereichen ist besonders auffällig, dass vermehrt auch Kinder und Jugendliche tatverdächtig sind. In den meisten Fällen geht es dabei um das Verbreiten von kinderpornografischen Inhalten über die sozialen Netzwerke und Messenger-Dienste. Besonders das Versenden und Teilen von entsprechenden Nackt- oder freizügigen Bildern bzw. Videos via Smartphone hat überproportional zugenommen. "Häufig ist den Kindern und Jugendlichen gar nicht bewusst, dass sie sich mit dem Teilen dieser Bilder und Videos strafbar machen", sagt Dirk Oidtmann. "Der Erwerb, die Verbreitung und der Besitz solcher Inhalte ist nach dem Strafgesetzbuch strafbar und kann mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden."

Mehr Straftaten im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität

Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität kam es im Jahr 2020 zu 1.163 Straftaten. 2019 waren es noch 1.021. Das entspricht einem Anstieg von 13,91 %. "Ob dieser Anstieg möglicherweise mit Auswirkungen der Corona-Pandemie in Verbindung gesetzt werden kann, darüber können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren", sagt Dirk Oidtmann, "aber wir nehmen diese Entwicklung ernst und beobachten sie sehr genau".

Fazit zur PKS 2020

Die ohnehin schon gute Sicherheitslage hat sich in den Landkreisen Aurich und Wittmund nochmals verbessert, resümiert Polizeidirektor Stephan Zwerg, Leiter der Polizeiinspektion. "Trotz hinzugekommener Aufgaben durch die Corona-Pandemie ist es uns gelungen, fast 70% der Straftaten aufzuklären. Das ist neben der Polizei auch ein Verdienst von Bürgerinnen und Bürgern, die uns vertrauen und uns die entsprechenden Zeugenhinweise zukommen lassen, auf die wir angewiesen sind. Die zunehmenden Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen sehen wir allerdings mit Sorge. Wir schreiben aktuell 30.000 Seniorinnen und Senioren in unseren beiden Landkreisen an, um sie mit Informationsmaterial zu versorgen und vor Trickbetrügern zu schützen!"

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Pressestelle
Wiebke Baden
Telefon: 04941 606104
E-Mail: pressestelle@pi-aur.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-aur.polizei-nds.de

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