POL-PPTR: "Wir müssen Ihre EC-Karte überprüfen!" - Telefonbetrüger mit neuer Masche unterwegs
Trier (ots)
Seit einigen Wochen versuchen Telefonbetrüger in der Region Trier ihre Opfer mit einer neuen Masche um ihr Erspartes zu bringen. In der Vergangenheit kamen häufig sogenannte Schockanrufe ("Ihr Kind hat einen tödlichen Unfall verursacht!") oder Legenden über Diebesbanden in der Nachbarschaft zum Einsatz.
Inzwischen häufen sich Fälle, in denen die Betrüger anders vorgehen: Sie kontaktieren ihre unwissenden Opfer telefonisch und geben sich als Bankmitarbeitende aus. Sie behaupten, es gebe eine ungewöhnliche Abbuchung vom Konto des Opfers und, dass sie dessen Karte nun sperren werden. Im Anschluss erscheint ein falscher Bankmitarbeiter vor Ort und erklärt, er müsse die EC-Karte des Geschädigten mitnehmen, um sie zu überprüfen. Auch die PIN lassen sich die Betrüger aushändigen. Angeblich würde die Karte nach erfolgter Überprüfung zurückgebracht werden.
In einigen Fällen erscheinen die als Bankmitarbeitende getarnten Betrüger auch gleich bei ihren Opfern zu Hause, ohne ein vorheriges Telefonat zu führen. Manchmal telefonieren in der Zwischenzeit auch falsche Polizisten mit den Geschädigten, um die Legende glaubhafter zu machen. In welcher Abwandlung die Masche auch angewendet wird: Wenn den Opfern nach einiger Zeit der Betrug bewusst wird, haben die Betrüger bereits Geld mit der Bankkarte abgehoben oder Käufe getätigt.
Alle Telefonbetrüger haben eines gemein: Sie setzen die Opfer massiv unter Druck, sodass diese schließlich Bargeld oder Wertgegenstände an einen Geldabholer übergeben. Ganz gleich ob das Geld angeblich die Kaution eines Angehörigen zahlen, von der falschen Polizei "sicher verwahrt" oder eine Bankkarte "geprüft" werden soll - im Endeffekt machen sich die Betrüger mit ihrer Beute davon, die Geschichte war frei erfunden.
Allein in der vergangenen Woche kam es zu vier ähnlichen Betrugsfällen mit Bankkarten in der Region. Am Freitag, 14. November, und Samstag, 15. November, immer am Nachmittag, gerieten Menschen in Konz und Trier ins Visier der Betrüger.
Fall 1: Trier, 14. November, Anheierstraße
Fall 2: Trier, 15. November, Zurmaiener Straße
Fall 3: Konz, 15. November, Röntgenstraße
Fall 4: Konz, 15. November, Trierer Straße
Zeugen, die in einem dieser Fälle möglicherweise etwas Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei in Trier zu melden: 0651 983-43390.
Die Polizei rät zum Schutz vor Telefonbetrug:
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, legen Sie einfach auf. Wählen Sie selbst die Nummer Ihrer Bank, um sich dort zu erkundigen. Nutzen Sie nicht die Rückruf-Funktion.
- Übergeben sie niemals Geld oder ihre Bankkarte an unbekannte Personen. Weder ein Polizist noch ein Mitarbeitender ihrer Bank wird sie jemals nach Ihrer Karten-PIN fragen. Geben Sie diese niemals preis.
- Ist die Geschichte wirklich plausibel? Wenn Sie eine Bankkarte sperren lassen, wird niemand diese bei Ihnen zu Hause abholen.
- Es ist zu spät und Sie haben Ihre Karte bereits übergeben? Wählen Sie sofort den Sperr-Notruf 116 116 und lassen Sie Ihre Karte sperren.
- Bei Zweifeln informieren Sie umgehend die Polizei. Beenden Sie das laufende Telefonat und wählen Sie die 110.
- Erzählen Sie insbesondere lebensälteren Angehörigen und Bekannten von der Betrugsmasche.
Rückfragen bitte an:
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