POL-GF: Über 35.000 Euro futsch
LK Gifhorn (ots)
Die Überschrift klingt lapidar, doch sie verdeutlicht den hohen Schaden, den Betrüger - unwiderruflich - bei einem Ehepaar aus dem Landkreis Gifhorn anrichteten. Dieses erstattete gestern Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Gifhorn; der Zentrale Kriminaldienst ermittelt.
Dem bisherigen Kenntnisstand nach verwendete das Ehepaar Onlinebanking. Mit dem Zugang dazu gab es Anfang September jedoch Probleme, sodass über den persönlichen Bankberater ein neuer TAN-Generator beschafft wurde. Der Zugang funktionierte jedoch auch mit dem neuen Gerät nicht. Die Frau - und spätere Geschädigte - suchte daraufhin eine Kontaktnummer der Hausbank im Internet. Im folgenden Gespräch mit einer Mitarbeiterin erklärte sie das Problem; die Mitarbeiterin versprach einen Rückruf und Hilfe. Tatsächlich rief sie kurze Zeit später zurück und erfragte zunächst noch persönliche Daten wie die betroffene Kontonummer. Anschließend gab die Mitarbeiterin der Frau genaue Anweisungen. So sollte sie mehrfach die EC-Karte in das TAN-Gerät stecken und die Generierung einer TAN "testen". Zum Abschluss wurde die Anweisung erteilt, das Konto für wenige Tage nicht aufzurufen.
Als die Frau am 08.10.2025 das Online-Banking aufrief, musste sie diverse Abbuchungen feststellen. Diese waren unberechtigt und hatten somit einen Schaden von fast 37.000 Euro verursacht. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Kontaktnummer, die die Geschädigte im Internet herausgesucht hatte, nicht zur Bank führte, sondern zu Betrügern. Das Gespräch führte sie somit auch nicht mit einer echten Mitarbeiterin; die "Tests" des TAN-Geräts waren in Wirklichkeit Freigaben von Überweisungen. Die Anweisung, das Konto nicht aufzurufen, diente dazu, dass die Tat erst mit Verzögerung bemerkt wurde. Beim Rückruf der "Mitarbeiterin" wurde im Display des Ehepaars eine Nummer mit Gifhorner Vorwahl angezeigt. Dabei dürfte es sich um sogenanntes "Call-ID-Spoofing" gehandelt haben, also die Manipulation der Anrufer-ID.
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