POL-SZ: Pressemitteilung der Polizeiinspektion SZ/PE/WF vom 25.11.2025.
Salzgitter, Peine, Wolfenbüttel (ots)
Jugendliche zur Herausgabe ihrer EC-Karten gedrängt - Polizei warnt vor kriminellem Betrugssystem.
Salzgitter: Seit Ende Juni 2025 registriert der Zentrale Kriminaldienst der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel vermehrt Fälle, in denen Jugendliche und Heranwachsende von flüchtigen Bekannten angesprochen und unter Druck gesetzt werden, ihre EC-Karte inklusive PIN herauszugeben.
Die Täter bieten den Jugendlichen dafür Geldbeträge an, die jedoch häufig später gekürzt oder gar nicht ausgezahlt werden.
Nach der Übergabe der EC-Karten werden auf den betroffenen Konten innerhalb weniger Tage hohe, illegal erlangte Geldbeträge gutgeschrieben. Im Anschluss heben die Täter diese Gelder mit der überlassenen EC-Karte an Geldautomaten der jeweiligen Banken ab. Die Kontoinhaber werden dabei bewusst in ein Geldwäschesystem eingebunden - oftmals ohne zu verstehen, welche schwerwiegenden rechtlichen Folgen dies nach sich zieht.
Die Täter geben den Betroffenen vor, die EC-Karte nach etwa sechs Tagen als "verloren" bei der Polizei zu melden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schaden meist bereits entstanden. Durch die Nutzung der Konten zur Abwicklung illegaler Transaktionen wird gegen die Kontoinhaber regelmäßig ein Strafverfahren wegen Geldwäsche eingeleitet.
Warnhinweise der Polizei:
- Geben Sie niemals Ihre EC-Karte oder PIN an andere Personen weiter - auch nicht an Bekannte.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Die Täter setzen gezielt auf die Unerfahrenheit junger Menschen.
- Seien Sie misstrauisch bei Geldangeboten für die Nutzung Ihres Kontos - dahinter steckt nahezu immer ein Betrugs- oder Geldwäschemodell.
- Melden Sie verdächtige Ansprachen sofort der Polizei.
Appell an die Verantwortung junger Kontoinhaber:
Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass jede Person für die eigene EC-Karte und das eigene Konto verantwortlich ist. Wer seine Karte samt PIN herausgibt, macht sich unter Umständen selbst strafbar - unabhängig davon, ob eine Gegenleistung versprochen wurde oder ob Druck ausgeübt wurde.
Die Beteiligung an Geldwäsche kann erhebliche strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, die weit in die Zukunft wirken.
Möglichkeiten für Betroffene:
Jugendliche oder Heranwachsende, die bereits in ein solches System geraten sind, werden dringend aufgefordert, unverzüglich Kontakt mit der Polizei aufzunehmen.
Eine Selbstanzeige ist möglich und wird ausdrücklich empfohlen, um weitere strafrechtliche Konsequenzen zu begrenzen und zur Aufklärung der Taten beizutragen.
Bitte melden Sie entsprechende Vorfälle sofort der Polizei.
Nur durch schnelle Hinweise können weitere Straftaten verhindert und Täter ermittelt werden.
Rückfragen bitte an:
Polizei Salzgitter
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Matthias Pintak
Telefon: 05341/1897-104
E-Mail: pressestelle@pi-sz.polizei.niedersachsen.de
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