Alle Meldungen
Folgen
Keine Meldung von Polizeidirektion Mayen mehr verpassen.

Polizeidirektion Mayen

POL-PDMY: Polizeiinspektion Remagen: Bericht zur Kriminalstatistik 2022

Remagen (ots)

Polizeiinspektion Remagen: Bericht zur Kriminalstatistik 2022

Kernsätze:

   -	Gesamtzahl der Straftaten erneut leicht rückläufig
   -	Aufklärungsquote (AQ) mit 66,5 % auf neuem Höchststand
   -	Rauschgiftdelikte im Dienstgebiet rückläufig

Allgemeines und Grunddaten

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller der Polizei in einem bestimmten geografischen Raum bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Im Fall der PI Remagen umfasst dieser Raum die Städte Remagen und Sinzig, Stadt und Verbandsgemeinde Bad Breisig sowie große Teile der VG Brohltal - ein Gebiet von rund 200 qkm mit insgesamt etwa 60.000 Einwohnern.

Straftatenaufkommen leicht rückläufig

Im Vergleich zum Jahr 2021 ist das Straftatenaufkommen bei der PI Remagen im Jahr 2022 leicht rückläufig. So wurden im Jahr 2022 3.141 Straftaten erfasst, was einen Rückgang der Straftaten um 2,1 % (-67 Fälle) darstellt.

Von den im Jahr 2022 erfassten 3.141 Straftaten konnten 2.089 Fälle aufgeklärt werden. Dies entspricht einer AQ von 66,5 %, (2021 66,4%). Es wurden 1.564 Personen als Tatverdächtige erfasst (Vorjahr 1.668), darunter 47 Kinder (6-13 Jahre), 123 Jugendliche (14-17 Jahre) und 127 Heranwachsende (18 - unter 21 Jahre). Damit wurden insgesamt 297 Tatverdächtige unter 21 Jahren festgestellt, was einem Anteil an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen von 19% entspricht. Der Anteil der Nichtdeutschen Tatverdächtigen (TV) lag bei 26,3% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,9% gesunken.

Von den bereits erwähnten 3.141 registrierten Straftaten wurden 2.393 bei der PI Remagen abschließend bearbeitet. Das entspricht einem Anteil von ca. 76%. Die nicht abschließend bearbeiteten Strafanzeigen wurden dabei jedoch in aller Regel von der Remagener Polizei im sogenannten "Ersten Angriff" aufgenommen, in der Folge aber bei anderen Dienststellen, in deren eigentlicher Zuständigkeit die Sachbearbeitung liegt, endbearbeitet. Andere Dienststellen in diesem Zusammenhang sind hier zum Beispiel die Kriminalinspektion Mayen, die Bundespolizei (insbesondere bei Delikten im und um den Bahnverkehr), sowie in besonderen Einzelfällen auch die Kriminaldirektion Koblenz. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Zusammenarbeit sicherlich bei der KI Mayen, mit der eng zusammengearbeitet wird, denn Polizeiarbeit ist zum großen Teil Teamwork. Beispielhaft für die Zusammenarbeit sei hier der Bereich der ausgewiesenen Mehrfach- und Intensivtäter genannt, die häufig für ganze Serien von Taten verantwortlich sind. Der erste Angriff findet zwar oftmals durch die Kolleginnen und Kollegen der PI Remagen statt, die Endsachbearbeitung liegt hier allerdings bei der KI Mayen. Hier werden die Taten der einzelnen Täter zusammengeführt, Muster erkannt und die Beweislage verdichtet, um eine spätere Verurteilung erreichen zu können.

Zahl der Einbrüche steigt leicht an, bleibt aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau Die Anzahl der erfassten Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sowie Tageswohnungseinbruch (TWE) sanken in den Vorjahren deutlich ab. Dieser Trend hat sich im Jahr 2022 nicht fortgesetzt, denn die Fallzahlen stiegen in diesem Bereich, wenn auch nur leicht, an. So wurden im Jahr 2022 im Bereich WED 37 Fälle erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Veränderung von +4 Fällen (12,1%) entspricht. Allerdings blieb es in 16 Fällen nur beim Versuch des WED. Hier spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Beratungsangebote zum Einbruchschutz sowie sie Sensibilisierung der Nachbarschaft (Stichwort: "Wachsamer Nachbar") eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Einbruchsberatungen vor Ort werden mögliche Schwachstellen, die die Täter zum Einbruch nutzen können, erkannt, analysiert und in der Folge gesichert, so dass es für die Täter beim Versuch bleibt. Erfreulicherweise konnte die AQ in diesem Bereich deutlich auf nunmehr 27,0% gesteigert werden (Vorjahr: 15,2 %, +11,8%) Die Anzahl der erfassten TWE blieb im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr mit 16 Fällen exakt gleich. Auch hier stieg die AQ deutlich an, auf nunmehr 31,3 %, gegenüber 18,8% im Jahr 2021, was mit Sicherheit auch dem eingangs geschilderten Teamwork mit der KI Mayen zu verdanken ist. Nach Wegfall der Corona-Maßnahmen scheinen sich die Tatgelegenheiten für die Täter im Bereich des WED etwas zu steigern. Demgegenüber setzt die Polizei, wie bereits dargestellt, unter anderem auf Präventionsangebote, wie beispielsweise Beratungen vor Ort zum Einbruchsschutz.

Rohheitsdelikte leicht gestiegen

Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzungsdelikte werden oft in sozialen Medien thematisiert und beeinflussen das subjektive Sicherheitsgefühl. Insgesamt wurden 601 Rohheitsdelikte registriert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 4 Fälle. Die AQ lag bei erfreulichen 90,7 % (2021 89,4%). Die Veränderung bei den Rohheitsdelikten ist den vorliegenden Zahlen zu Folge minimal und bewegt sich im Rahmen der üblichen statistischen Schwankungen. Bei den registrierten Raubdelikten kam es im Vergleich zum Vorjahr zu keiner Veränderung. Wie im Jahr 2021 wurden auch 2022 9 Raubdelikte registriert. Die AQ betrug 88,9% (2021: 77,8%). Körperverletzungen spielen eine große Rolle innerhalb der Rohheitsdelikte. So wurden innerhalb im Jahr 2022 375 Körperverletzungen registriert (Vorjahr 379 Fälle, -4 Fälle, -1,1%). Die AQ betrug bei den KV-Delikten 93,1%, was gegenüber dem Vorjahr (89,7%) eine Steigerung von +3,4 % bedeutet. Oftmals kennen sich bei Körperverletzungen Opfer und Täter, oder es gibt sonstige konkrete Ermittlungsansätze wie gute Täterbeschreibungen oder Zeugen, was die Aufklärung erleichtert. Im Bereich bei den gefährlichen Körperverletzungsdelikten in der Öffentlichkeit, also auf Straßen, Wegen und Plätzen, wurden 40 Fälle erfasst, was einem Anstieg von 6 Fällen (17,6%) entspricht. Die Gefährlichen Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen blieben jedoch wie im Vorjahr bei einem konstant niedrigen Niveau.

Weniger Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen Sachbeschädigungen sind insgesamt von 326 Delikten im Jahr 2021 auf aktuell 315 Delikte gesunken (- 11 Fälle, -3,4%). Von den angezeigten Sachbeschädigungen entfielen 116 auf Sachbeschädigungen an KFZ (Vorjahr 123 Fälle, -7 Fälle, - 5,7%).). Insgesamt wurden 57 Fälle von Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen (Vorjahr 101 Fälle) registriert, was einem Rückgang von 44 Fällen und damit -43,6% entspricht.

Betrugsdelikte angestiegen - Tatmittel Internet spielt eine zentrale Rolle Bei den Waren-und Warenkreditbetrugsdelikten stiegen die Fallzahlen im Jahr 2022 um 39 Fälle auf 246 Fälle an (+18,8%). Die AQ lag hier bei 45,1 %, während sie im Vorjahr noch bei 64,7% lag. Bei bestimmten Betrugsarten spielt das Internet, aufgrund der Möglichkeiten, anonym, unter Fantasiepersonalien, oder unter gestohlenen Identitäten agieren zu können, eine zentrale Rolle. Ermittlungen zu den benutzten Identitäten laufen aufgrund bestehender Datenschutzbestimmungen und dem Zeitverzug zwischen Tatzeit und Auskunftsersuchen oft ins Leere, da nicht mehr auf Verbindungsdaten etc. zugegriffen werden kann. Bei Ermittlungen im Ausland ist in der Regel ein förmliches Rechtshilfeersuchen durch die Staatsanwaltschaften nötig, was die Ermittlungsarbeit zusätzlich erschwert. Dies ist für die Geschädigten, als auch für die ermittelnden Polizeibeamten, gleichermaßen unbefriedigend.

Rauschgiftdelikte gesunken

Im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden im Jahr 2022 insgesamt 374 Fälle registriert. Das bedeutet, dass damit 24 Fälle weniger als im Jahr 2021 bekannt wurden (398 Fälle im Vorjahr, -6,0%). Die AQ liegt im Jahr 2022 bei 89%. Verstöße in Zusammenhang mit Cannabis wurden in 144 Fällen erfasst (Vorjahr 181 Fälle) und sanken damit um 37 Fälle (-20,4%). Die AQ liegt hier sogar bei 91,0%.

Der Bereich der Rauschgiftdelikte zählt zum Bereich der sogenannten "Kontrollkriminalität", das heißt, dass Lageerkenntnisse stark von Ausmaß und Intensität der Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden abhängig sind.

Dem wird im Bereich der PI Remagen durch entsprechende Kontrollmaßnahmen Rechnung getragen, um das Etablieren einer "Szene", mit all den negativen Begleiterscheinungen, zu verhindern.

Neben der Bekämpfung der Szene vor Ort kommt der Ermittlungsarbeit in diesem Bereich eine bedeutende Rolle zu. Hier sei nochmals auf die Zusammenarbeit mit der KI Mayen hingewiesen. Die Feststellungen vor Ort werden der in der Regel für die Endsachbearbeitung zuständigen KI Mayen mitgeteilt. Hier werden die Erkenntnisse gesammelt, bewertet und ggf. größere Ermittlungsverfahren gegen erkannte Strukturen eingeleitet. Oftmals ergeben sich dann innerhalb dieser Verfahren weitere Verfahren, z.B. gegen identifizierte Dealer, Kuriere etc.

Fazit

Abschließend ist festzustellen, dass das Straftatenaufkommen im Dienstbezirk der PI Remagen in der Gesamtheit im Jahr 2022 etwas niedriger war als im Jahr 2021. Die Anzahl der erfassten Straftaten bewegt sich insgesamt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Gleichwohl ist dies für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PI Remagen kein Grund, um sich auf dem Erreichten auszuruhen.

Auch im Jahr 2023 werden alle möglichen Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Damit auch künftig festgestellt werden kann:

Im Bereich der PI Remagen lebt man sicher!

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Remagen

Telefon: 02642-9382-0
www.polizei.rlp.de/pd.mayen

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

Original-Content von: Polizeidirektion Mayen, übermittelt durch news aktuell

Weitere Meldungen: Polizeidirektion Mayen
Weitere Meldungen: Polizeidirektion Mayen