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Polizeipräsidium Aalen

POL-AA: Polizeipräsidium Aalen: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Aalen zur Polizeilichen Jahresstatistik 2020 für die Bereiche Kriminalität, Verkehr sowie Prävention

Aalen (ots)

Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Aalen zur Polizeilichen Jahresstatistik 2020 für die Bereiche Kriminalität, Verkehr sowie Prävention

"Unsere Bürgerinnen und Bürger leben in einem der sichersten Präsidiumsbereiche des Landes! Weniger Straftaten in allen drei Landkreisen und Rückgänge der Fallzahlen in fast allen Bereichen. Dazu eine erhöhte Aufklärungsquote - das ist genau die Entwicklung, die wir uns alle wünschen", bilanziert Polizeipräsident Reiner Möller erfreut die diesjährige Polizeiliche Kriminalstatistik.

"Das Jahr 2020 war in nahezu allen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie geprägt. Das hat sich freilich auch auf die Kriminalitäts- und Unfallzahlen ausgewirkt. Weniger Diebstähle dafür mehr Straftaten im Netz und der digitalen Welt sind Beispiele die zeigen, dass sich die Kriminalität verlagert hat; die Herausforderungen aber bleiben. Diesen aktuellen Entwicklungen werden wir weiterhin entschlossen entgegentreten und in unseren Anstrengungen nicht nachlassen", ergänzt der Polizeipräsident.

"Pandemiegeprägte Zeiten mit Einschränkungen in vielen Lebensbereichen bedeutet weniger Verkehr und damit weniger Unfälle. Aber auch hier gilt die Devise-nicht täuschen lassen. Die Geschwindigkeit bleibt Problem Nummer 1, was uns besonders bei den tödlichen Unfällen vor Augen geführt wird. Vier von fünf Menschen unter den Unfalltoten verloren deshalb ihr Leben- jeder einzelne ist einer zu viel! Darum werden wir hier weiterhin Kontrollschwerpunkte, flankiert mit Maßnahmen der Verkehrsprävention setzen. Zu diesem Stichwort lassen Sie mich erwähnen, dass natürlich auch unsere Präventionsaktivitäten nicht wie gewohnt durchführbar waren. Dennoch haben wir mitunter mit pfiffigen Ideen und digitalen Formaten mehr als 24.000 Menschen mit unseren Botschaften erreicht", schließt Reiner Möller seine Kurzbilanz.

Kriminalität

Entwicklung der Fallzahlen

Mit rund 1.615 Bediensteten ist das Polizeipräsidium (PP) Aalen für die Sicherheit von rund 940.000 Einwohnern in den Landkreisen Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis sowie Schwäbisch Hall zuständig.

Für das Jahr 2020 ist eine Abnahme der Straftaten um -5,5% auf 35.606 Delikte zu verzeichnen. Die Fallzahlen sanken somit auf den niedrigsten Wert seit elektronischer Erfassung im Jahre 2003. Im Ostalbkreis sanken die Straftaten um -7,6% auf 11.400 und im Rems-Murr-Kreis um -3,3% auf 18.028. Im Landkreis Schwäbisch Hall nahmen die Straftaten um -7,8% auf 6.178 ab.

Auch bei der Häufigkeitsziffer, also der Kriminalitätsbelastung gemessen an der Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, ist ein Rückgang zu verzeichnen. Sie sank um -5,7% auf 3.796 und liegt damit weiterhin deutlich unter dem Landesschnitt von 4.852. Das PP Aalen befindet sich mit dieser vergleichsweise niedrigen Häufigkeitsziffer im Landesranking auf Platz 2 und belegt damit als eines der sichersten Polizeipräsidien landesweit einen Spitzenplatz.

Die Aufklärungsquote des PP Aalen konnte um +3,1% auf 62,6% gesteigert werden. Dieser stellt den zweithöchsten Wert seit elektronischer Erfassung der Polizeilichen Kriminalstatistik dar.

Einen maßgeblichen Anteil an der Abnahme der Fallzahlen beim PP Aalen haben die Diebstahlsdelikte. Die umfangreichen Maßnahmen im Jahr 2020 zur Eindämmung der Corona-Pandemie griffen tief in das Privatleben der Menschen und in das öffentliche Leben ein und führten zu Fallzahlenrückgängen. Insbesondere die Einschränkungen und Einschnitte in die Geschäfts- und Arbeitswelt, aber auch Änderungen im Freizeit- und Kontaktverhalten der Bevölkerung, veränderten auch die Gelegenheitsstrukturen für kriminelles Handeln. Dies wirkte sich grundsätzlich positiv auf die Kriminalitätslage aus. Erfreuliche Rückgänge konnten neben den Diebstahlsdelikten - insbesondere beim Wohnungseinbruchdiebstahl - bei den Aggressionsdelikten und den Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und -beamte verzeichnet werden.

Allerdings mussten in bestimmten Deliktsbereichen auch Fallzunahmen registriert werden, so z.B. bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die Sachbeschädigungen, die Delikte der Cybercrime sowie bislang statistisch unauffällige Delikte wie die Straftaten gegen das Infektionsschutzgesetz.

Diebstahldelikte und Wohnungseinbruchdiebstahl

Die Diebstahldelikte machten im Jahr 2020 mit 8.117 Taten und 22,8% knapp ein Viertel aller Straftaten aus. Innerhalb des PP Aalen sind sie damit um -15,2% auf ein Allzeittief seit elektronischer Erfassung zurückgegangen. Der Rückgang innerhalb der Diebstahlsdelikte betrifft nahezu alle Erscheinungsformen.

Diese Entwicklung fällt im Ostalbkreis am deutlichsten aus. Hier gingen die Fallzahlen um - 19,9% zurück. Im Rems-Murr-Kreis nahmen die Delikte um -11,3%, im Landkreis Schwäbisch Hall um -17,1% ab.

Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls bildete für das PP Aalen einen der Schwerpunkte der zurückliegenden Jahre. Umfassende Bekämpfungsmaßnahmen wie intensive Fahndungs- und akribische Ermittlungsarbeit, u.a. durch die speziell hierfür eingerichtete gemeinsame Ermittlungsgruppe der Schutz- und Kriminalpolizei sowie eine breit gefächerte, öffentlichkeitswirksame Präventionsarbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger, zeigten 2020 wiederholt Wirkung. Weitere Einflüsse wie Gesetzesänderungen oder Verlagerung der Täteraktivitäten in andere Kriminalitätsbereiche sowie die Tatsache, dass sich mehr Menschen im pandemiegeprägten Jahr 2020 zu Hause aufhielten, haben sicherlich ihren Teil zu der positiven Entwicklung der Fallzahlen auf den nunmehr niedrigsten Wert seit elektronischer Erfassung im Jahre 2003 beigetragen. Mit 313 Fällen und -27,5% liegen die Fallzahlen des Jahres 2020 gegenüber dem Höchststand aus dem Jahr 2014 mit damals 1.058 Fällen bei weniger als einem Drittel.

Der Rückgang der Fallzahlen basiert auf den Abnahmen der Delikte im Ostalbkreis um -28 auf 115 Fälle, im Rems-Murr-Kreis um -72 auf 142 Fälle und im Landkreis Schwäbisch Hall um -19 auf 56 Fälle.

Straftaten im öffentlichen Raum

Straftaten im öffentlichen Raum beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung maßgeblich. Auch wenn das PP Aalen seit vielen Jahren mit zu den sichersten Polizeipräsidien im Land gehört, wird die objektiv gute Sicherheitslage in Teilen der Bevölkerung anders wahrgenommen oder bewertet. Die pandemiebedingten Maßnahmen wirkten sich auch auf die Kriminalität im öffentlichen Raum aus. Die Anzahl dieser Straftaten nahmen im Jahr 2020 um -4,8% auf 15.746 Fälle ab. Im Zuständigkeitsbereich des PP Aalen fanden 2020 insgesamt 44,2% aller registrierten Straftaten auf öffentlichen Flächen statt. Abnahmen sind in allen drei Landkreisen zu beobachten. Im Ostalbkreis sank die Anzahl um -8,2% auf 4.704 Fälle, im Rems-Murr-Kreis um -1,5% auf 8.511 Taten. Im Landkreis Schwäbisch Hall ist ein Rückgang von -8,9% auf 2.531 Fälle zu verzeichnen.

Diese öffentlichkeitswirksamen Delikte werden auch 2021 weiterhin im polizeilichen Fokus bleiben. Dabei werden im Rahmen von Brennpunkteinsätzen zielgerichtet Einsatzkräfte zur Bekämpfung der Kriminalität sowie zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eingesetzt. Auf Basis einer jeweils maßgeschneiderten Konzeption werden gezielte Präsenz- und Kontrollmaßnahmen durchgeführt.

Cybercrime

2020 sind beim PP Aalen die Fallzahlen des Cybercrime um +24,3% auf 2.522 Fälle gestiegen. Erfreulicherweise ist eine Abnahme der entstandenen Schadenssumme um - 47,4% auf 1.450.474 Euro zu verzeichnen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik unterscheidet im Deliktsbereich Cybercrime zwischen Computerkriminalität und Internetkriminalität. Im Bereich der Computerkriminalität beobachten wir den Trend zum Versand authentisch wirkender E-Mails, sog. Phishing-E-Mails. Die Internetkriminalität umfasst diejenigen Straftaten, die über das Internet begangen werden, also beispielsweise auch Betrug, Beleidigung oder Erpressung.

Insgesamt gehen die Täter im Bereich Cybercrime immer professioneller vor, sodass von kleinen bis hin zu großen Unternehmen und weltweit agierenden Organisationen nahezu alle Bereiche der Wirtschaft gefährdet sind. Auch die Zunahme von Angriffen mit Corona-Bezug, beispielsweise im Zusammenhang mit Phishing-Mails oder Fakeshops im Internet, verdeutlicht die hohe Anpassungsfähigkeit von Cyberkriminellen an aktuelle Ereignisse und Entwicklungen.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

2020 wurden 640 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registriert. Das bedeutet einen Zuwachs von +110 Fällen oder +20,8% im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote befindet sich mit genau 90% hingegen auf einem historischen Höchststand.

Unter den 640 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden insgesamt 178 Fälle des sex. Missbrauchs, darunter 113 Taten zum Nachteil von Kindern verzeichnet. Die Fallzahlen beim Verbreiten pornografischer Schriften lagen 2020 bei 225 Fällen, darunter 155 ermittelte Fälle der Verbreitung/Erwerb/Besitz/Herstellung von Kinderpornografie. Vergewaltigungsdelikte sind mit 68 Fällen, exhibitionistischen Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses mit 58 Fällen registriert.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Die Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamtinnen und -beamte ist im Jahr 2020 nach Jahren der stetigen Zunahmen erstmals wieder gesunken. Trotz des Rückgangs um -5,3% auf 324 Fälle handelt es sich dennoch um den zweithöchsten Stand im Fünfjahresvergleich. Die weiterhin sehr hohen Fallzahlen dokumentieren die enorme Respektlosigkeit und Aggressionsbereitschaft gegenüber eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten. Die Statistik zeigt, dass Widerstand bzw. Gewalt gegen Polizeikräfte leider ein Dauerphänomen darstellen.

Korrespondierend zur Fallabnahme 2020 gab es mit 775 Polizeibeamtinnen und -beamte auch einen leichten Rückgang der polizeilichen Opfer. Durch die Angriffe erlitten 175 Polizeibeamtinnen und -beamte Verletzungen, ein Polizeibeamter wurde schwer verletzt.

Politisch motivierte Kriminalität

Mit insgesamt 311 Straftaten ist im Bereich der Politisch motivierten Kriminalität eine Zunahme um +38,8% zum Vorjahreswert zu verzeichnen. Die Gewaltdelikte sind von 15 auf 10 Fälle zurückgegangen.

Der Schwerpunkt der Straftaten liegt nach wie vor im Bereich "Rechts" mit insgesamt 225 Delikten. Gegenüber dem Vorjahr ist hier eine Zunahme um insgesamt +59,6% festzustellen. Innerhalb dieser Straftaten handelt es sich in 102 Fällen um sogenannte Propaganda- und Sachbeschädigungsdelikte, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleichgeblieben ist. Im Bereich "Links" ist ein Anstieg der Straftaten um +45,9% auf 54 Delikte zu registrieren. Hierbei handelt es sich in 30 Fällen um Sachbeschädigungsdelikte. Die Straftaten im Bereich der Ausländerkriminalität blieben in der Gesamtbetrachtung von religiöser und ausländischer Ideologie mit 8 Fällen im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. 24 Delikte im Bereich der Politisch motivierten Kriminalität können keinem Phänomenbereich zugeordnet werden.

Verkehr

Allgemeine Unfallentwicklung

Insgesamt wurden im Jahr 2020 im Zuständigkeitsbereich des PP Aalen 22.557 Verkehrsunfälle durch die Polizei aufgenommen. Dies entspricht einem Rückgang um -16,9%. Der überwiegend pandemiebedingte Rückgang der Unfallzahlen betrifft nahezu alle Kraftfahrzeugklassen. Im Ostalbkreis ging die Anzahl der Unfälle um -18,2%, im Rems-Murr-Kreis um -14,7% zurück. Im Landkreis Schwäbisch Hall wurde ebenfalls ein starker Rückgang um -19,8% registriert.

Die Unfälle mit Personenschaden gingen um -11,5% auf 2.555 zurück. Dabei verunglückten 3.120 Menschen. 2.460 Personen erlitten leichte Verletzungen, 635 wurden schwer verletzt. Im Ostalbkreis fiel die Anzahl der Unfälle mit Verletzten um -12% auf 863 Unfälle. Im Rems-Murr-Kreis ging die Anzahl um -10,3% auf 1.105 zurück. Der Landkreis Schwäbisch Hall verzeichnete eine Reduzierung um -12,6 % auf 587 Unfälle mit Personenschaden.

Die Anzahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang blieb mit 25 Toten auf Vorjahresniveau. Im Ostalbkreis halbierte sich die Anzahl von 14 auf 7. Im Rems-Murr-Kreis wurden 7 tödliche Unfälle registriert. Im Landkreis Schwäbisch Hall erhöhte sich die Zahl von 4 auf 11 Unfälle mit tödlichem Ausgang.

Hauptunfallursachen

Die "Geschwindigkeit" bleibt mit 17% auch im Jahr 2020 Hauptunfallursache Nummer 1, dicht gefolgt von der "Vorfahrt" mit 16% und dem "Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren" mit 13%. Bei den Unfällen mit Personenschaden lag in 36% der Unfälle die Hauptursache in der zu hohen Geschwindigkeit, bei den tödlichen Verkehrsunfällen war die Geschwindigkeit gar in 80% die Hauptunfallursache. Unfälle unter Alkoholbeeinflussung gingen genauso wie diejenigen unter Drogenbeeinflussung zurück. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und neue Schnelltests sollen die Erkennbarkeit erleichtern. Die Überwachung einer evtl. Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit durch die Beeinflussung von Drogen ist neben den Alkoholkontrollen auch weiterhin ein Schwerpunkt unserer Verkehrssicherheitsarbeit.

Unfallbeteiligungen

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren, fiel im Jahr 2020 um 5,5% auf 429. Wie bereits im Vorjahr wurden mit 249, mehr als die Hälfte dieser Unfälle von den Motorradfahrern selbst verursacht, in 65% war dabei die überhöhte Geschwindigkeit Hauptursache. Die Zahl der Motorradunfälle mit Personenschaden fiel um -5,4% auf 351. Die Zahl der Getöteten blieb mit 6 auf dem Vorjahresniveau. Von den 6 Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang ereigneten sich 3 im Ostalbkreis, 2 im Rems-Murr-Kreis und einer im Landkreis Schwäbisch Hall.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lkws ging im Jahr 2020 mit 877 Unfällen deutlich zurück. Dies bedeutete gegenüber 2019 eine Reduzierung um 18,1%. Es wurden 235 Personen verletzt, 7 Personen verloren ihr Leben.

Fahrräder erfreuen sich weiterhin zunehmender Beliebtheit. Vor allem die deutlich steigende Nachfrage nach Pedelecs und E-Bikes schlägt sich unweigerlich in steigenden Unfallzahlen nieder. Insgesamt stiegen die Unfallzahlen mit Fahrrädern um 14,1% auf 656, 585 Fahrradfahrer wurden verletzt, zwei Personen wurden getötet. Bei Pedelecs bzw. E-Bikes ist ein noch deutlicher Anstieg um 34,6% auf 241 Unfälle zu verzeichnen. 227 Nutzer wurden verletzt, keiner getötet. Die Helmtragequote lag bei 62,8%.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als noch kein Verkehrsunfall mit der noch jungen Fahrzeugart der Elektrokleinstfahrezuge (Zulassung 2019) registriert wurde, ereigneten sich 17 Unfälle im Jahr 2020. Erfreulicherweise kam niemand ums Leben. 3 Personen verletzten sich schwer und 14 leicht.

Verkehrsüberwachung

Bei Unfällen unter Beteiligung von Motorrädern werden Personen nahezu immer schwer verletzt oder im schlimmsten Fall getötet. Deshalb legt das PP Aalen in seiner Verkehrsüberwachungskonzeption ein Hauptaugenmerk auf die Überwachung und Kontrolle von Motorrädern, vor allem im Bereich der beliebtesten "Motorradstrecken".

Im Rahmen der Konzeption wurden 2020 insgesamt 581 Kontrollen durchgeführt. Es wurden 4.086 Motorräder unter Einsatz von Videofahrzeugen, Handlasermessgeräten, Lichtschranken und Dienstmotorrädern überprüft. Die Gesamtzahl der Beanstandungen belief sich auf 1.040.

Lärmbelästigungen durch Motorräder stellen ein merkbares Problem in der Bevölkerung dar. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2020 an beliebten Streckenabschnitten zielgerichtete Lärmmessungen an auffälligen Motorrädern durchgeführt. Dabei wurden 256 Verstöße wegen technischer Mängel oder Veränderungen festgestellt und zur Anzeige gebracht.

Im Fokus polizeilicher Verkehrsüberwachung steht weiterhin die Reduzierung der Unfälle mit Personenschaden. Insbesondere führen Verstöße gegen die Gurtpflicht, fehlende Kindersicherung, Verstoß gegen die Helmpflicht und das Telefonieren mit Mobiltelefonen während der Fahrt zu Unfällen mit Verletzten und im schlimmsten Fall mit Getöteten. Bei 217 Kontrollen wurden insgesamt 17.517 Verstöße festgestellt. Damit bleibt die Anzahl dieser Verstöße auf hohem Niveau.

Wie dargestellt, spielt die "Geschwindigkeit" vor allem auch bei den tödlichen Unfällen die größte Rolle. Die konsequente Bekämpfung dieser Unfallursache und damit die Reduzierung der Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle ist oberstes Ziel polizeilichen Handelns. Im Jahr 2020 wurden bei Geschwindigkeitsmessungen insgesamt 117.598 Verstöße festgestellt.

Das Fahren unter alkoholischer Beeinflussung stellte bei tödlichen Unfällen ebenfalls eine der Hauptunfallursachen dar. Im letzten Jahr wurden 1.253 alkoholisierte Personen aus dem Verkehr gezogen und 516 Führerscheine einbehalten. Zudem wurden 716 Verkehrsteilnehmer mit Drogenbeeinflussung oder anderer berauschender Mittel festgestellt, von denen 70 Personen ihren Führerschein an Ort und Stelle abgeben mussten.

Im Bereich des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs wurden im Jahr 2020 insgesamt 4.758 Fahrzeuge nationaler und internationaler Herkunft kontrolliert. Dabei gab es 1.647 Beanstandungen. Insgesamt wurde 226 Fahrzeugen die Weiterfahrt wegen technischer Mängel untersagt. Sowohl die Anzahl der Kontrollen als auch die der Verstöße stieg im Vergleich zum Vorjahr.

Prävention

Das Referat Prävention in Aalen ist mit seinen Außenstellen in Fellbach und Schwäbisch Hall für die polizeiliche Präventionsarbeit in allen drei Landkreisen des PP Aalen zuständig. Die Aufgaben sind neben der Umsetzung landesweiter Präventionsmaßnahmen in der Kriminalprävention und der Verkehrssicherheit auch die Entwicklung und Durchführung von Brennpunkt- und lageorientierten Präventionsaktivitäten.

Im durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 und damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen konnte viele Präventionsveranstaltungen nicht wie geplant durchgeführt werden. Da die Präventionsarbeit einen wichtigen Pfeiler der polizeilichen Sicherheitsarbeit darstellt, wurden neue Ideen sowie digitale Präventionsformate samt Online-Vorträge entwickelt, um die Bürgerinnen und Bürger auch auf diesen Wegen zu erreichen.

Im Jahr 2020 wurden beim PP Aalen 1.147 Präventionsveranstaltungen durchgeführt und dabei 24.343 Personen erreicht. Die Zielgruppen der Präventionsarbeit reichten dabei von den Kinderschülern bis zu den Senioren.

Einen der Schwerpunkte bildete dabei der Betrug durch Anrufstraftaten, allen voran der "Falsche Polizeibeamte" sowie der "Enkeltrick". Die Fallzahlen dieser perfiden Betrugsmaschen lagen auch im Jahr 2020 auf einem hohen Niveau. Große Schadenssummen, bei denen es oftmals um die Lebensersparnisse der Opfer geht, sind die Folge. Besonders problematisch wirkte sich die Corona-Pandemie auf diese Straftaten gegen ältere Mitbürger aus, da diese Bevölkerungsgruppe über herkömmliche Präventionsveranstaltungen und bei Vorträgen nicht mehr erreicht werden konnte. Um dies zu kompensieren, wurde die Kampagne "Bäckertüten gegen Abzocke" sowie Vorträge in den Sozialen Medien entwickelt. Es wurden zudem Bankmitarbeiter geschult und vor Ort auf zahlreichen Wochenmärkten informiert.

Themen wie die Behördensicherheit, Sicherheit in Kliniken, Einbruchsschutz, Häusliche Gewalt, Sexueller Missbrauch bildeten weitere Schwerpunkte. Die so wichtige Schulwegsicherheit sowie Radfahrausbildung an Schulen musste teils ausgesetzt werden und wurde zum Schuljahresbeginn 2020 mit entsprechenden Hygienekonzepten fortgeführt. Gemeinsam mit Städten und Gemeinden wurden vorhandene Übungsplätze teils neu ertüchtigt und umgestaltet.

Die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen führten im letzten Jahr 448 Beratungen zum Einbruchsschutz durch. 344 erfolgten davon individuell und kostenfrei an den Objekten der Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.

Der ausführliche Jahresbericht 2020 sowie eine entsprechende Präsentation steht auf dem Internetauftritt des PP Aalen zum Download zur Verfügung:

https://ppaalen.polizei-bw.de/statistiken/

Zudem steht Polizeipräsident Reiner Möller sowie Erster Polizeihauptkommissar Holger Bienert von der Pressestelle des PP Aalen für Rückfragen zur Verfügung. Rückfragen werden an Herrn Bienert unter Telefon 07361/580-107 erbeten.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Aalen
Telefon: 07361/580-107
E-Mail: aalen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Polizeipräsidium Aalen, übermittelt durch news aktuell

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