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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

VNW-Direktor Andreas Breitner: "Das Thema Wohnen ist ein richtiger Schwerpunkt im Wahlkampf."

149/2021

Die schleswig-holsteinische SPD will m Falle eines Sieges bei der Landtagswahl im kommenden Jahr innerhalb von zehn Jahr mindestsens 100.000 Wohnungen bauen lassen. Ein Drittel dieser Wohnungen sollten Sozialwohnungen sein, zitieren die Kieler Nachrichten SPD-Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller. Für mehr als die Hälfte der neuen Wohnungen würden neue Flächen benötigt. Denkbar sei sogar eine neue Stadt zwischen Hamburg und Lübeck oder nördlich von Neumünster.

Dazu erklärte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die schleswig-holsteinischen Sozialdemokraten setzen mit dem Thema Wohnen einen richtigen Schwerpunkt im Wahlkampf. Die neue Bundesregierung hat ein Bundesbauministerium eingerichtet und will in den kommenden vier Jahren 400.000 Wohnungen errichten. Das die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in den Mittelpunkt einer künftigen Landesregierung rückt, ist da nur logisch. Es kommt allerdings auch darauf an, die Kommunen mitzunehmen. Dort wird in letzter Instanz über den Bau von Wohnungen entschieden.

Ob es am Ende in Schleswig-Holstein wirklich 100.000 zusätzliche Wohnungen sein müssen, wird die Zukunft zeigen. Klar ist aber, dass auch im Norden mehr bezahlbarer Wohnraum notwendig ist. Die künftige Landesregierung – egal, welche Parteien ihr angehören werden – tut gut daran, den Gemeinden den Bau von Miet- und Geschosswohnungen zu erleichtern. Dadurch lässt sich der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum nachhaltig und im Sinne des Klimaschutzes befriedigen.

Da bezahlbarer Wohnraum vor allem in besonders nachgefragten Regionen mit hohen Grundstückspreisen fehlt, helfen dort in erster Linie Gebäude mit mehreren Wohnungen und die Verdichtung bestehender Quartiere. Der Bau von Hochhäusern kann helfen, den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu beseitigen. Ich plädiere daher für eine Renaissance des Hochhauses. Lasst höher bauen. Nicht für 30-stöckige Wolkenkratzer. Aber es wäre sinnvoll, mehr als bisher zehn- oder zwölfstöckige Gebäude zu errichten.

Zugleich müssen angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes die Zersiedlung weiterer Flächen verhindert und die ökologischen Folgen des Wohnungsbaus bedacht werden. Mehr Versiegelung birgt erhebliche ökologische Risiken. Ob es daher sinnvoll ist, eine neue Stadt zu errichten, daran habe ich meine Zweifel. Deutschland will nur 30 Hektar pro Tag versiegeln. Tatsächlich sind es derzeit 52 Hektar pro Tag.

Die Erfahrungen aus den in den 60er und 70er errichteten Wohnsiedlungen zeigen, dass Monostrukturen in Quartieren vermieden werden müssen. Wenn Nachbarschaften stabil sein sollen, dann ist eine gesunde soziale Durchmischung unverzichtbar. Ob so etwas in einer am Reißbrett geschaffenen Stadt erreichen werden kann, da sind die Erfahrungen eher negativ.

Helfen kann sicher eine Landesplanungsgesellschaft, die Kommunen bei der Suche und Entwicklung von Bauland unterstützt. Dadurch kann eine harmonischere und effizientere Entwicklung des Umland von Städten gewährleistet werden. Es reicht ja nicht, Baugebiete auszuweisen. Sie bedürfen eine Infrastruktur, die den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht wird: am besten die Anbindung an Fernwärmenetze und den öffentlichen Personennahverkehr.

Was die Mietpreisbremse angeht, so muss die SPD aufpassen, nicht Lösungen für Probleme anzubieten, die es im Lande gar nicht gibt. Jüngste Untersuchungen zeigen jedenfalls, dass sich selbst in besonders nachgefragten Regionen in Schleswig-Holstein der Anstieg der Mieten abgeschwächt hat.“

2021/12/12

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 400 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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