POL-GÖ: (366/2025) "Schockanruf"-Betrüger erbeuten mehrere Tausend Euro in Osterode - Seniorin übergibt Ersparnisse an unbekannten "Abholer", Polizei sucht Zeugen!
Göttingen (ots)
Osterode, Stadtteil Freiheit, Hauptstraße (Übergabeort) Donnerstag, 30. Oktober 2025, zwischen 15.00 und 19.00 Uhr
OSTERODE (jk) - Mithilfe eines sog. "Schockanrufes" haben unbekannte Betrüger am Donnerstag (30.10.25) im Osteroder Stadtteil Freiheit (Landkreis Göttingen) von einer Seniorin mehrere Tausend Euro Bargeld erbeutet.
Die Übergabe des Geldes an einen "Abholer" erfolgte am späten Nachmittag bzw. in den frühen Abendstunden im Bereich der Hauptstraße. Die Polizei hofft, dass Zeugen das Geschehen beobachtet haben und sachdienliche Hinweise auf den unbekannten Betrüger geben können. Anwohnende oder Passanten, die zur fraglichen Zeit verdächtige Personen oder auch Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen im Stadtteil Freiheit und hier insbesondere im Bereich Hauptstraße gesehen haben, werden gebeten, ihre Beobachtungen unter Telefon 05522/508-0 der Polizei Osterode mitzuteilen.
Das spätere Opfer hatte zuvor einen Anruf ihres angeblichen "Enkels" erhalten, in dem dieser vorgab, einen schweren Unfall verursacht zu haben, bei dem eine schwangere Frau schwer verletzt worden sei. In seiner Not benötige er deshalb dringend Geld. Emotional unter Druck gesetzt, suchte die Frau ihre Ersparnisse zusammen und übergab diese wenig später am zuvor mitgeteilten Übergabeort an der Hauptstraße an einen unbekannten Mann. Dieser nahm die Tasche mit dem Geld wortlos entgegen und verschwand. Eine nähere Beschreibung des Betrügers liegt nicht vor. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall dauern an.
Die Polizei rät
Wie gehen die Betrüger vor? Die Anrufenden täuschen eine Notsituation vor. Sie behaupten, mit dem Opfer verwandt oder gut bekannt zu sein und geben vor, einen schweren oder sogar tödlichen Unfall verursacht zu haben und nur durch eine Kaution in Form von Bargeld oder anderen Wertgegenständen verhindern zu können, in Haft zu gehen oder Geld für eine lebenserhaltende Operation nach einem Unfall zu benötigen. Die erfundenen Geschichten werden dabei vielfältig angepasst und die Betrüger reagieren flexibel auf die Lebensbedingungen der Betroffenen, um an deren Vermögen zu gelangen. Es kann bei einem Anruf über das Handy vorkommen, dass die Betroffenen bis zur Geldübergabe in der Leitung gehalten werden. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass sie keine Möglichkeit haben, mit jemandem außerhalb der Situation zu sprechen. Stattdessen sollen sie in der Schocksituation bleiben und nicht aus dem emotionalen Zustand herauskommen.
Tipps der Polizei
Legen Sie sofort auf! Das ist nicht unhöflich, sondern ermöglicht Ihnen, durchzuatmen und sich neu zu sortieren. Kontaktieren Sie die Anruferin, den Anrufer oder eine Person Ihres Vertrauens unter einer Ihnen bekannten Telefonnummer. Geben Sie niemals Informationen über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse preis. Übergeben Sie niemals Geld bzw. Wertgegenstände an Unbekannte. Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind. Bereiten Sie sich gedanklich auf solche Anrufe vor. Vereinbaren Sie innerhalb der Familie oder mit weiteren Angehörigen und Freunden ein Kennwort zur Identifizierung am Telefon. Um das Risiko von Betrugsanrufen zu verringern, empfiehlt die Polizeiinspektion (PI) Göttingen außerdem insbesondere Seniorinnen und Senioren, ihre Einträge in öffentlichen Telefonverzeichnissen ändern oder löschen zu lassen. Täter nutzen häufig veröffentlichte alte Vornamen und kurze Telefonnummern, um gezielt ältere Menschen auszuwählen. Änderungs- oder Löschungsanträge sind bei Präventionsaktionen, auf Polizeidienststellen oder über die Homepage der PI Göttingen unter https://fcld.ly/telefonbucheintrag erhältlich.
Alle Tipps siehe auch https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/schockanrufe/5/2025)
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