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Polizeidirektion Trier

POL-PDTR: Verkehrsunfallstatistik 2022 der Polizeiinspektion Birkenfeld

Birkenfeld (ots)

Analog der Vorjahre werden für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Birkenfeld die Zahlen anlässlich der Verkehrsunfallstatistik veröffentlicht.

Eine erfreuliche Entwicklung ist im Hinblick auf die Gesamtunfallentwicklung zu verzeichnen. Die Unfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, während im Bereich des Polizeipräsidiums Trier sowie landesweit insgesamt ein Anstieg der Verkehrsunfälle verzeichnet werden musste.

Während im Jahr 2021 insgesamt noch 817 Verkehrsunfälle im Dienstbezirk der Polizei Birkenfeld aufgenommen wurden, waren es im Jahr 2022 nur noch 788 Unfallereignisse. Dies entspricht einem Rückgang um 3,5 Prozent. Bei insgesamt 62 Unfällen wurden 21 Personen schwer- sowie 60 Personen leichtverletzt. Auch im Jahr 2022 musste die Polizei Birkenfeld einen Verkehrsunfall mit einer tödlich verletzten Person registrieren. Am 03.02.2022 kam eine 57-jährige Fußgängerin bei einem tragischen Unfall im Stadtgebiet Birkenfeld ums Leben.

Trotz eines Rückgangs der Gesamtunfallanzahl ist eine exakt gleichbleibende Anzahl von Unfällen mit schweren Personenschäden (21) festzustellen. In der Rubrik der Unfälle mit Leichtverletzten stieg die Anzahl um knapp 28 Prozent. Hauptunfallursache bei Unfällen mit Schwerverletzten (hierzu zählen Personen, welche in Folge des Unfallereignisses länger als 24 Stunden stationär in einem Krankenhaus behandelt werden müssen) ist nach wie vor unangepasste Geschwindigkeit sowie eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit, bedingt durch die Einnahme von Alkohol bzw. sonstigen berauschenden Mitteln. In der Kategorie der Unfälle mit Leichtverletzten sind die Hauptunfallursachen ebenfalls auf nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren und mangelnden Sicherheitsabstand zurückzuführen.

Wildunfälle:

Nach wie vor typisch für ländlich geprägte Regionen, zu denen auch der Nationalparklandkreis Birkenfeld gehört, sind Wildunfälle. Nachdem im Jahr 2021 noch ein "historischer" Höchststand von mehr als 50 Prozent Anteil an den Gesamtunfällen verzeichnet wurde, waren es im Jahr 2022 insgesamt 361 Unfälle. Dies entspricht knapp 45 Prozent aller Unfallereignisse. Wildunfälle stellen ein andauerndes und durchaus schwerwiegendes Problem dar, welche entscheidende Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit zur Folge haben können. Die Unfälle treten unabhängig vom Fahrkönnen bzw. der Erfahrung der Verkehrsteilnehmer auf. Leider führten bis dato keine der im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen diskutierten und bundesweit angewandten Maßnahmen (Duftbarrieren, optische/akustische Reflektoren, Rückschnitt im Straßenrand) zu einer wirksamen Reduzierung der Wildunfälle. Grundsätzlich raten Polizei sowie Automobilverbände im Hinblick auf Vorkehrungen bzw. Vermeidung von Wildunfällen zu den nachfolgend aufgeführten Verhaltensregeln:

   - Reduzierung der Geschwindigkeiten in Waldgebieten und an 
     unübersichtlichen Wald- oder Feldrändern
   - Erhöhte Vorsicht auf neuen Straßen durch den Wald (Wild ändert 
     vertraute Wege kaum)
   - Wenn Wildtiere an oder auf der Straße auftauchen: Abblenden, 
     kontrolliert und vorsichtig abbremsen und hupen
   - Mit Nachzüglern rechnen (Wildschweine, Rehe und andere Arten 
     leben oft in Rudeln)
   - Wenn eine Kollision unvermeidbar ist: Besser ein kontrollierter 
     Aufprall als unkontrolliertes Ausweichen
   - Im Ernstfall das Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und dabei 
     behutsam abbremsen

Verkehrsunfälle mit Flucht:

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei welchen sich Beteiligte unerlaubt von der Unfallstelle entfernten, erhöhte sich auf insgesamt 106 (Vorjahr: 94), was einer Steigerung von knapp 12 Prozent entspricht. Bei 45 dieser Unfälle konnte der jeweilige Verursacher ermittelt werden. Damit wurde fast jede zweite Verkehrsunfallflucht aufgeklärt und dadurch eine Schadensregulierung für den Geschädigten herbeigeführt. "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat". Unter diesem Motto appelliert die Polizei Birkenfeld an alle Verkehrsteilnehmer und Zeugen, bei entsprechenden Wahrnehmungen und Beobachtungen, welche zur Aufklärung der Tat dienen könnten, die zuständige Polizei zu informieren.

Hauptunfallursachen: Abstand, Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren sowie Geschwindigkeit

In der Gesamtbetrachtung waren die vorgenannten Ursachen bei den meisten Verkehrsunfällen vertreten. 292 Unfälle sind auf diese drei Ursachen zurückzuführen. Rund 17 Prozent (135 Unfälle) aller Verkehrsunfälle wurden aufgrund mangelndem Sicherheitsabstand verursacht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen deutlichen Anstieg um fast 38 Prozent. Mit 119 Unfällen belegt die Ursache "Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärts- sowie Ein- u. Ausfahren in den fließenden Verkehr die zweithäufigste Ursache. Dies entspricht einem Gesamtanteil von ca. 15 Prozent. Hier ist ein nahezu gleichbleibender Trend zum Vorjahr feststellbar (120 Unfälle). Bei der Unfallursache Geschwindigkeit ist ebenfalls ein erfreulicher Rückgang im Hinblick auf die Gesamtunfallzahlen feststellbar. Während im Vorjahr noch 57 Verkehrsunfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit verursacht wurden, waren es im Jahr 2022 nur noch 38 Unfälle. Dies ist der mit Abstand niedrigste Wert der vergangenen Jahre. Dennoch wird die Polizei Birkenfeld auch in Zukunft im Rahmen ihres Präventionskonzepts zur Vermeidung bzw. Eindämmung von Verkehrsunfällen an ausgewählten Unfallhäufungspunkten Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Hierzu werden eigene Kontrollen, unterstützend durch Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik sowie der Zentralen Geschwindigkeitsüberwachung des Polizeipräsidiums Trier, durchgeführt. Regelmäßige und konsequente Kontrollmaßnahmen der Polizei sollen dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Von 12 auf 16 stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel (Alkohol bzw. Drogen). In diesem Zusammenhang wurden vier Personen schwer und vier Personen leicht verletzt. Frühe Aufklärung und Prävention, aber auch konsequente Kontrollmaßnahmen bezüglich Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sind ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Arbeit. Bei Fehlverhalten drohen den Verantwortlichen neben Versicherungsproblemen auch ein Fahrverbot, MPU sowie Geld- und im äußersten Fall sogar Freiheitsstrafen. Dessen sollte sich jeder Fahrzeugführer bzw. jede Fahrzeugführerin bewusst sein, bevor ein (Kraft-) Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr in Betrieb genommen wird.

Unfall - Risikogruppen

Kinder:

Im Erfassungszeitraum wurden sieben Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Kindern registriert, wobei bei fünf Unfällen eine aktive Verkehrsbeteiligung des Kindes (viermal unter Benutzung eines Fahrrads, einmal als Fußgänger) vorlag. Fünf Kinder wurden dabei leicht verletzt. Bei einem Unfall trug ein Kind schwere Verletzungen davon. Diesbezüglich führt die Polizei Birkenfeld in ihrem Zuständigkeitsbezirk im Rahmen des Verkehrssicherheitskonzepts, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, Präventionsveranstaltungen durch. Nachdem diese, bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie, in den vergangenen Jahren nicht stattfinden konnten, werden diese künftig wieder durchgeführt. Hierzu zählen insbesondere die frühkindliche Verkehrserziehung in den Kindertagesstätten sowie die Radfahrausbildung in den Grundschulen. Diese werden durch den örtlich zuständigen Verkehrssicherheitsberater der Polizei durchgeführt.

Junge Fahrer:

Von 171 im Jahr 2021 auf 159 sank die Anzahl der Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von jungen Fahrern im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Hierbei wurden bei neun Unfällen Personen schwer- und bei 15 Unfällen Personen leicht verletzt. Geschwindigkeit ist hier immer noch eine der Hauptunfallursachen. Dabei wurde mit knapp 21 Prozent jeder fünfte Unfall aufgrund von mangelndem Sicherheitsabstand verursacht. Diese Ursache nimmt in der Gruppe der jungen Fahrer unangefochten den Spitzenplatz ein. In diesem Zusammenhang sind auch mögliche Berührungspunkte zu den Ursachen "Geschwindigkeit" sowie "Ablenkung" zu sehen. Wird die Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers zu hoch gewählt bzw. wird dieser durch äußere Faktoren - insbesondere die im heutigen Verkehrszeitalter immer mehr an Bedeutung gewinnenden technischen Einrichtungen im Fahrzeug wie z.B. Multimediasysteme oder mobile Endgeräte zur Kommunikation - abgelenkt, so ist das Risiko eines Verkehrsunfalls als sehr hoch anzusehen. Daher wird die Polizei Birkenfeld auch künftig (mobile) Verkehrskontrollen mit dem Schwerpunkt Überwachung der "Nutzung von technischen Geräten während der Fahrt" durchführen.

Unfälle unter Beteiligung von Senioren:

Mit knapp 14 Prozent oder 108 Verkehrsunfällen waren im Jahr 2022 Senioren (Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren) an der Unfallentwicklung beteiligt. Dabei wurde knapp jeder dritte Unfall aufgrund eines Fehlers beim Ein- bzw. Ausparken verursacht. Typisch sind hierbei die sogenannten "Parkplatz-Unfälle", welche oftmals bei Rangiervorgängen auftreten. Mit zunehmendem Alter können sich viele Gesundheitsbeeinträchtigungen einstellen. Typisch hierfür sind Verminderung von Seh- und Hörvermögen sowie eine Reduzierung der Reaktionsfähigkeit und Beweglichkeit, was nicht alles beispielsweise durch den Einsatz von Fahrassistenten kompensiert werden kann. Die Polizei rät: Sorgen Sie dafür, dass sie fahrtauglich bleiben und nutzen Sie Informations-, Trainings- und Seminarprogramme. Auch Empfehlungen des Hausarztes sollten befolgt werden.

Radfahrer:

Im Jahr 2022 kam es zu insgesamt acht registrierten Verkehrsunfällen (Vorjahr: vier) unter der Beteiligung eines Radfahrers, wobei bei sechs Unfällen Personen leicht- und bei zwei schwerverletzt wurden. Bei sechs dieser Unfälle kam es jeweils zu einer Kollision zwischen einem Kraftfahrzeug und dem Radfahrer.

Motorradfahrer:

Im Bereich des motorisierten Zweiradverkehrs wurden zwölf Verkehrsunfälle erfasst. Gegenüber dem Vorjahr (19) ist hierbei ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Sechs Zweiradfahrer wurden dabei leicht- und drei schwerverletzt. Hauptunfallursache war hierbei unangepasste bzw. eine Überschreitung der zulässigen Höchst-Geschwindigkeit.

Fazit:

Die Polizei Birkenfeld verfolgt als oberstes Ziel weiterhin die Minimierung von Verkehrsunfällen, insbesondere mit Personenschäden. Hierzu werden die Mittel Aufklärung, Präventionsarbeit, aber auch die Verkehrsüberwachung zur Unfallbekämpfung eingesetzt. Neben der jährlich stattfindenden Jugendverkehrsschule in den Grundschulen der Verbandsgemeinde Birkenfeld werden weitere Verkehrsinformations- bzw. Präventionsveranstaltungen durchgeführt. Hierzu zählen insbesondere Veranstaltungen mit Schwerpunkt "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" an weiterführenden Schulen.

Die Polizei appelliert: Fahren Sie vorausschauend, verantwortungsbewusst und nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Birkenfeld
Wasserschiederstraße 33
55765 Birkenfeld

Ansprechpartner: PHK Markus Bolle
Telefon: 06782/991-0
Telefax: 06782/991-20
E-Mail: pibirkenfeld@polizei.rlp.de

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