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POL-PDTR: Kriminalitätslagebild 2020 der Polizeiinspektion Morbach

Morbach (Dienstbezirk Polizei Morbach) (ots)

Die Polizeiinspektion Morbach trifft trotz der gestiegenen Zahl der erfassten Straftaten ein überwiegend positives Fazit. Wie auch in den Vorjahren lebt es sich relativ sicher in der Einheitsgemeinde Morbach, der VGV Thalfang und Teilen der VGV Bernkastel-Kues (Kleinich und Hochscheid).

Im Jahr 2020 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Morbach bei der Betrachtung der Gesamtkriminalitätslage - unabhängig von deren Bearbeitungszuständigkeit - insgesamt 684 Straftaten statistisch erfasst. Gegenüber dem Vorjahr mit 649 Fällen bedeutet dies einen Anstieg um 5,29%. Von den 684 erfassten Straftaten wurden 491 auf Grund der sachlichen Bearbeitungszuständigkeit von der Polizeiinspektion Morbach abschließend bearbeitet. Diese Fälle sind ebenfalls gegenüber dem Vorjahr um 7,2% angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Aufklärungsquote wieder gesteigert werden und erreichte einen Wert von 69,7%. Im Zusammenhang mit der Corona Pandemie musste leider festgestellt werden, dass die Fallzahlen durchschnittlich um 51,3% während des ersten Lockdowns und danach in den Monaten März, April und Mai gegenüber dem Vorjahr von 97 auf 143 Fälle anstiegen. Insbesondere war hier ein Anstieg der einfachen Diebstahlsdelikte, der Beleidigungsdelikte, Sachbeschädigungsdelikte und Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen. In den Monaten November und Dezember zeigte sich bei den Fallzahlen ein gegensätzlicher Trend. Im November sanken die Fallzahlen um 44% von 50 auf 28 Fälle. Im Dezember lagen diese auf Vorjahresniveau bei 31 Fällen.

Entgegen der zahlreichen Befürchtungen über die Zunahme von häuslicher Gewalt im Zusammenhang mit der Corona Pandemie ergaben die Auswertungen jedoch ein positives Ergebnis. Über das gesamte Jahr gesehen sanken die statistisch erfassten Straftaten von 28 auf 22 Fälle. Ein konkreter Erklärungsansatz für den Fallzahlenanstieg im Zeitraum der Corona bedingten Einschränkungen kann nicht benannt werden. Eventuell könnten finanzielle Ängste/Engpässe und Frust/Verärgerung über das Virus und den damit verbundenen Einschränkungen ursächlich sein. Allerdings sind diese Zusammenhänge rein spekulativ und können aufgrund fehlender Datenlage nicht belegt werden. Die Nutzung der "Onlinewache" hat gegenüber dem Vorjahr stark zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden 97 Strafanzeigen (2019: 27 Strafanzeigen) über das Portal erstattet. Die Steigerung dürfte auf den stetig wachsenden Bekanntheitsgrad und die Kontaktminimierung im Zusammenhang mit Corona zurückzuführen sein.

Im Rahmen der Einzelbetrachtung ist im Bereich der Rohheitsdelikte eine leichte Erhöhung der Straftaten zu verzeichnen. So sind die Fallzahlen dieser Deliktgruppe um 4 Fälle auf 123 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote von 90,2% ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die Körperverletzungsdelikte, welche mit 86 Fällen in dieser Gruppe dominieren, sind gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Die Aufklärungsquote liegt bei 90,7%. Die Bedrohungsdelikte stiegen dagegen um 9 Fälle auf 21 Fälle an. 90,5% dieser Delikte konnten aufgeklärt werden. Der Anstieg ist unter anderem auf einen länger andauernden Mietstreit zwischen Vermieter und Mieter zurückzuführen. Letztendlich ist bei den erfassten Fällen auch festzustellen, dass eine Vielzahl der Delikte mittels Telekommunikationsmitteln oder unter Nutzung der sozialen Netzwerke und Messenger Dienste verübt wurden. Die einfachen Diebstähle stiegen im vergangenen Jahr um 12% auf 93 Fälle an, die Aufklärungsquote lag trotz des Fallzahlenanstiegs wie im Vorjahr bei etwa 41%. Die Schwerpunkte in dieser Gruppe bilden wie in den vergangenen Jahren die Ladendiebstähle mit 15 Fällen. Daneben sind die einfachen Diebstähle in/aus Wohnungen und Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen mit jeweils 13 Fällen führend. Bei den Diebstählen in/aus Wohnung konnte die Aufklärungsquote deutlich auf 76,9% (+21,3%) angehoben werden. Im Gegensatz hierzu sank die Aufklärungsquote bei den Diebstählen an/aus Kraftfahrzeugen auf 23,1%. Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen sind gegenüber dem Vorjahr rückläufig und gingen um 29,4% zurück. Von der Polizei Morbach wurden 12 Fälle bearbeitet, insgesamt ereigneten sich im örtlichen Zuständigkeitsbereich 33 Fälle im Gegensatz zum Jahr 2019 mit 45 Fällen. Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 25% gesteigert werden konnte. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang um 26,4% auf 53 Fälle zu verzeichnen. In der Fünf-Jahres Betrachtung gesehen ist dies der niedrigste Wert seit 2016. In dieser Gruppe konnte eine deutliche Steigerung der Aufklärungsquote um 15,3% auf 79,2% erreicht werden. Weniger erfreulich für die Polizei Morbach ist dagegen ein deutlicher Anstieg in der Gruppe der sonstigen Straftatbestände um 30,9% von 136 auf 178 Fälle. Schwerpunkte in dieser Gruppe bilden die Sachbeschädigungsdelikte mit 87 Fällen und die Beleidigungsdelikte mit 58 Fällen. Die Sachbeschädigungen erreichten auch im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit 2016. Die Aufklärungsquote konnte im Gegenzug auf einen Wert von 37,9% gesteigert werden. Im Rahmen der Auswertung können keine konkreten Erklärungsansätze für den deutlichen Anstieg benannt werden. Ein örtlicher und zeitlicher Schwerpunkt war auch nicht festzustellen. Ein Zusammenhang mit der Corona Pandemie und dem gesteigerten Anzeigeverhalten über die Onlinewache ist nicht auszuschließen. Die Steigerung bei den Beleidigungsdelikten ist auf einen erwachsenen Einzeltäter zurückzuführen, welcher im vergangenen Jahr für elf Delikte verantwortlich war. Analog wie bei den Bedrohungen werden eine Vielzahl von Delikten in den sozialen Netzwerken und Instant Messengern begangen.

Insgesamt wurden 373 Tatverdächtige ermittelt, 276 männliche und 97 weibliche Tatverdächtige. Nach wie vor wird ein Großteil der Delikte (74% der Fälle) von männlichen Tatverdächtigen begangen.

Im Bereich der Jugendkriminalität (TV unter 21 Jahre) wurden im vergangenen Jahr 95 Tatverdächtige erfasst, was einem Anteil von 25,5% an der Gesamttatverdächtigenzahl entspricht. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei 80 Tatverdächtigen und 21,2%. Die detaillierte Auswertung ergab, dass 28 Kinder, 38 Jugendliche und 29 Heranwachsende im Jahr 2020 statistisch erfasst wurden. Im Jahr 2019 zeigte sich bei der Aufschlüsselung der Altersgruppen noch ein anderes Bild. Hier wurden 13 Kinder, 25 Jugendliche und 42 Heranwachsende als Tatverdächtige erfasst.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr nochmals gesunken und beträgt 14,5%. Im Jahr 2019 lag der Wert noch bei einem Anteil von 17.2%.

Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Morbach ist die Gewalt gegen Polizeibeamte, wie bereits in den letzten Jahren, auf einem niedrigen Niveau.

Die Polizei Morbach wird auch zukünftig einen Schwerpunkt ihrer polizeilichen Arbeit in der Bekämpfung der Aggressionsdelikte und der Gewalt im öffentlichen Raum bei strikter Anwendung des integrativen Ansatzes sehen. Frühzeitige Kooperationsmaßnahmen mit Sicherheitspartner könnten zu positiven Entwicklungen in der Kriminalitätsbekämpfungsstrategie führen. Regelmäßige Kooperationen und enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Veranstaltern und Genehmigungsbehörden (auf kommunaler Ebene, Gemeindeverwaltung Morbach, Verbandsgemeinden Thalfang und Bernkastel-Kues, sowie Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich) könnten bei gleichzeitiger Anwendung der Präsenzstrategie zu einem nachweisbar positiven Erfolg beisteuern. Präsenz und gezielte Kontrollen an erkannten Brennpunkten oder in der Bewältigung von Veranstaltungslagen, gemeinsam mit Ordnungsamt und Sicherheitspartnern, zeigen eine gewisse Nachhaltigkeit.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Trier
Polizeiinspektion Morbach
Ansprechpartner: Herr PHK Thorsten Schöneck

Telefon: 06533-9374-0
pimorbach@polizei.rlp.de

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