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Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)

VHI zur Verabschiedung des Osterpakets zum Ausbau erneuerbarer Energien im Bereich Holz

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Die Energiekrise kann und darf nicht durch mehr Holzverbrennung gelöst werden. Stattdessen sind Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung das Gebot der Stunde. In deren angestrebten Etablierung sollte die Verbrennung von Holz im Regelfall am Ende der Kette stehen und im Idealfall von einer hocheffizienten Verwertung stofflich nicht verwertbarer Sortimente gekennzeichnet sein.

VHI zur Verabschiedung des Osterpakets zum Ausbau erneuerbarer Energien im Bereich Holz

Die Energiekrise kann und darf nicht durch mehr Holzverbrennung gelöst werden. Stattdessen sind Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung das Gebot der Stunde

„Der VHI begrüßt, dass mit der EEG-Novelle kein weiterer Ausbauanreiz für die Verbrennung der Biomasse Holz gesetzt wurde. Natürlich ist die Dringlichkeit, die Energie- und Gaskrise zu lösen, unbestritten. Es müssen aber auch weitere übergeordnete gesellschaftliche Ziele im Blick gehalten werden, insbesondere die Bewältigung der Klimakrise und der Biodiversitätskrise. Hier sind die Antworten maßgeblich im Wald zu finden und ein Anreiz der Holzverbrennung würde die Zielerreichung weiter erschweren. Der Wettbewerb der Nutzungen (etwa stofflich im Bereich Bauen und Leben mit Holz oder erste biochemische Nutzungen) würde durch ein finanzielles Anreizen der Verbrennung verschärft. Nicht aus dem Blick geraten darf auch das Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu etablieren und aus linearen Wertschöpfungsketten zirkuläre werden zu lassen. Der Druck auf das Recycling von Holz würde durch eine finanziell noch weiter angereizte Verbrennung zusätzlich erhöht. Nicht erst in der aktuellen Rohstoffkrise zeigt sich die Nutzungskonkurrenz der Verwertungswege in einer deutlichen Schärfe. Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung sind daher das Gebot der Stunde. In deren angestrebten Etablierung sollte die Verbrennung von Holz im Regelfall am Ende der Kette stehen und im Idealfall von einer hocheffizienten Verwertung stofflich nicht verwertbarer Sortimente gekennzeichnet sein.“, erklärt die Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), Anemon Strohmeyer, zur Verabschiedung des „Osterpaketes“ zum Ausbau erneuerbarer Energien gestern im Deutschen Bundestag.

Mit Blick nach Europa ergänzt Strohmeyer: „Die Kaskadennutzung von Holz muss insbesondere auch auf europäischer Ebene verankert werden. Die aktuelle Überarbeitung der Erneuerbaren-Energien-Richtline (RED III) bietet dafür die Gelegenheit.

Natürlich ist auch die hochwertige (also energieeffiziente) energetische Verwertung Teil der Kaskadennutzung von Holz. Dabei wird insbesondere durch Verbrennung von Abfall- und Reststoffen, die nicht recyclingfähig sind, der Kreislauf geschlossen. Eines finanziellen Anreizes bedarf es für die Hebung dieses energetischen Potentials indes nicht. Der Ansatz, den wir in der Transformation und gerade in der europäischen Kriegssituation verfolgen müssen, ist daher klar: Die Potentiale der Rohstoffe müssen mit Blick auf alle zu bewältigenden Krisen und mit maximaler Material- und Energieeffizienz gehoben werden. Gemeinsames Ziel aller Verwerter von Holz muss es daher sein, die Effizienzpotentiale zu heben. Hierfür ist die zeitnahe Erarbeitung der im Koalitionsvertrag angekündigten nachhaltigen Biomasse-Strategie von zentraler Bedeutung. Eine solche Strategie muss insbesondere der begrenzten Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz Rechnung tragen, zu dem Nutzungskonkurrenzen bestehen.

Die Energie- und Gaskrise ist eine Rohstoffkrise, auch im Bereich Holz. Wenn wir die hocheffizienten Verwertungspfade – seien sie stofflich, chemisch oder energetisch – bedienen und dadurch die Lösung der Klima-, Energie- und Biodiversitätskrise unterstützten wollen, dann müssen wir gemeinschaftlich an der Verbreiterung der Rohstoffbasis parallel zu Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes und der Biodiversität arbeiten. Neben dem Thema Waldumbau müssen daher weitere Lösungsansätze diskutiert werden. Dabei darf es in der Zeitenwende keine Denkverbote geben. So müssen eine Mehrung der Flächen nachhaltiger Waldbewirtschaftung, die Potentiale nachwachsender Rohstoffe im Bereich landwirtschaftlicher Reststoffe, aber auch Ergänzungen über zusätzliche Rohstoffszenarien wie Agroforstsysteme und Kurzumtriebsplantagen auf den Tisch. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Biomassestrategie ist das ideale Instrument, diese Potentiale zu eruieren.

Klar ist bereits heute: Die Herausforderungen der Transformation sind komplex. Ein Anreizen der Holzverbrennung durch das EEG würde dieser Komplexität der Transformation nicht gerecht.“

Anemon Strohmeyer

Geschäftsführerin

Zum Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI):

Der VHI vertritt die Interessen der deutschen Holzwerkstoffindustrie auf nationaler und europäischer Ebene. Er vereint die Hersteller von Sperrholz, Span-, OSB- und Faserplatten, Naturfaserverbundwerkstoffen und Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen. Als Marktführer in Europa erwirtschaftete die deutsche Holzwerkstoffindustrie im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Im Cluster Forst und Holz sind über 1 Mio. Menschen beschäftigt.

Die Geburtsstunde des VHI e.V. schlug im Juni 1920 als Verband Deutscher Sperrholzfabrikanten. Nach der Zwangseingliederung 1933 in die Wirtschaftsgruppe holzverarbeitende Industrie organisierte sich die Industrie in den späten 1940er Jahren neu. Dabei bildete sie auch die zwischenzeitliche technische Entwicklung ab und bezog die Spanplattenhersteller mit ein, ab Mitte der 1950er Jahre auch die Hersteller von Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen. 1973 kam die Vertretung der Faserplattenindustrie hinzu und der Verband erhielt seinen heutigen Namen. Als jüngsten Neuzugang konnte der Verband die Industrie der Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe begrüßen.

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)
Schumannstr. 9 | 10117 Berlin

Telefon: (030) 28 09 12 50

Telefax: (030) 28 09 12 56

E-Mail: info@vhi.de

Vereinsregister: Amtsgericht Charlottenburg VR36496