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Statistisches Bundesamt: Teilzeitarbeit in Europa - nicht immer „freiwillig“

Wiesbaden (ots)

15,9% der Teilzeitbeschäftigten in der
Europäischen Union (EU) hätten gerne eine Vollzeitbeschäftigung. Für
sie ist Teilzeitarbeit in der Regel das kleinere Übel, um nicht in
die Arbeitslosigkeit abzurutschen. In Deutschland liegt die Zahl der
unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes bei 14,2% und somit knapp unter dem Durchschnitt der 25
EU-Staaten. Diese Ergebnisse stammen aus der europäischen
Arbeitskräfteerhebung, die im Frühjahr 2003 in allen Mitgliedsstaaten
in vergleichbarer Weise durchgeführt wurde.
Von unfreiwilliger Teilzeitbeschäftigung spricht man, wenn die
Befragten als Grund für ihre Teilzeittätigkeit angeben, keine
Vollzeitbeschäftigung gefunden zu haben. Dies trifft in Litauen für
über die Hälfte (51,0%) der Teilzeitbeschäftigten zu. Auch in
Griechenland (39,6%), Lettland (35,8%), Italien (30,1%), Finnland
(29,9%) und Polen (29,5%) müssen sich viele unfreiwillig mit einer
Beschäftigung als Teilzeitkraft abfinden.
Weitaus weniger unfreiwillige Teilzeitkräfte haben die
Niederlande. Dort geht fast die Hälfte aller Beschäftigten einer
Teilzeittätigkeit nach, doch nur 3,1% tun dies deswegen, weil sie
keine Vollzeitbeschäftigung finden konnten. Relativ niedrig ist der
Anteil unfreiwillig Teilzeitbeschäftigter auch in Österreich (7,6%),
im Vereinigten Königreich (8,0%), in Luxemburg (8,9%) sowie in
Slowenien (9,2%).
Die jährliche Arbeitskräfteerhebung misst Erwerbstätigkeit nach
dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), das auf
Grund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von
nationalen Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche der
Erwerbsbeteiligung geeignet ist. Als erwerbstätig im Sinne dieses
Konzeptes gilt, wer über 15 Jahre alt ist und in einem
Arbeitsverhältnis mit mindestens einer Stunde geleisteter Arbeitszeit
je Woche steht. Auch Selbstständige und Freiberufler sowie
mithelfende Familienangehörige zählen als Erwerbstätige.
Startschuss für monatliche Erhebung zum Erwerbsstatus ist erfolgt
Am Freitag, den 10. September 2004, wurde die neue telefonische
Erhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ begonnen. Im Auftrag des
Statistischen Bundesamtes befragt das LINK Institut für Markt- und
Sozialforschung (Frankfurt am Main) – den gesetzlichen Regelungen für
die Geheimhaltung von Daten der amtlichen Statistik folgend – jeden
Monat eine Stichprobe von 30 000 Personen im erwerbsfähigen Alter.
Auf Grundlage dieser Erhebung wird das Statistische Bundesamt ab 2005
monatlich international vergleichbare Daten zur Erwerbslosigkeit und
Erwerbstätigkeit veröffentlichen. Nähere Informationen über die
Erhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ finden sich in unserem
Internetangebot unter http://www.destatis.de/arbeitsmarkt.
Prozentanteil unfreiwillig Teilzeitbeschäftigter an allen
                   Teilzeitbeschäftigten
          - Ergebnisse der EU-Arbeitskräfteerhebung 2003 -
Land                                                  in %
Niederlande                                            3,1
Österreich                                             7,6
Vereinigtes Königreich                                 8,0
Luxemburg                                              8,9
Slowenien                                              9,2
Slowakische Republik                                  11,3
Irland                                                13,5
Tschechische Republik                                 13,6
Deutschland                                           14,2
Dänemark                                              14,3
EU-Durchschnitt (25 Länder)                           15,9
Malta                                                 16,5
Belgien                                               17,5
Portugal                                              18,2
Spanien                                               18,5
Estland                                               20,3
Schweden                                              20,4
Zypern                                                20,5
Ungarn                                                23,9
Frankreich                                            28,5
Polen                                                 29,5
Finnland                                              29,9
Italien                                               30,1
Lettland                                              35,8
Griechenland                                          39,6
Litauen                                               51,0
Weitere Auskünfte gibt:
Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-3485,
E-Mail:  dominik.asef@destatis.de
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