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Studie: Atomkraft macht Strom nicht billiger
Laufzeitverlängerung entlastet Verbraucher nicht
Ineffiziente Kohlekraftwerke bleiben länger am Netz

Hamburg (ots)

Die von der Bundesregierung angestrebte Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Atomkraftwerke wird die Stromkosten der Verbraucher nicht spürbar beeinflussen. Zudem verzögern längere AKW-Laufzeiten die Modernisierung des Kraftwerkparks. Besonders klimaschädliche Kohlekraftwerke bleiben bei einem Ausstieg aus dem Ausstieg länger am Netz. Das geht aus einem Gutachten der LBD-Beratungsgesellschaft im Auftrag des unabhängigen Energieanbieters LichtBlick hervor.

Bleibt es bei dem gesetzlich festgelegten Atomausstieg bis 2022, erhöht sich der Großhandelspreis für die Kilowattstunde Strom gegenüber einem Szenario mit Laufzeitverlängerung um rund 0,3 Cent. Da die Strompreise aber täglich erheblich schwanken - allein im letzten Jahr bewegten sie sich zwischen minus 3,5 und plus 8,6 Cent pro Kilowattstunde - fällt dieser ohnehin geringfügige Effekt praktisch nicht ins Gewicht. Die von der Bundesregierung angekündigte Brennelemente-Steuer lässt die Kosten für Atomstrom hingegen steigen.

"Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke entlasten nicht die Bürger, sondern füllen die Kassen der Atomkonzerne", erklärt Dr. Christian Friege, Vorstandsvorsitzender der LichtBlick AG. "Der Versuch, die Wähler mit dem Märchen sinkender Strompreise für die riskante Atomenergie zu gewinnen, ist unredlich."

Entscheidend für die künftige Entwicklung der Strompreise ist der Wettbewerb, nicht der Kraftwerkspark, so das Gutachten weiter. Die vier großen Energiekonzerne erzeugen heute 80 Prozent des Stromes. Längere AKW-Laufzeiten würden dieses Oligopol zementieren. "Wer die Verbraucher entlasten will, muss mehr Wettbewerb schaffen. Erst der Ausstieg aus der Atomkraft schafft Platz für neue Kraftwerksbetreiber", so Friege.

Das von LichtBlick vorgelegte Gutachten kritisiert eine Anfang des Jahres vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) veröffentlichte Studie. Darin behaupten die Autoren, Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden würden bei einer Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre rund 144 Euro im Jahr einsparen. Diese Annahme ist unrealistisch, da die BDI-Studie den Einfluss der deutschen Atomkraftwerke auf die Entwicklung der Kosten für die europaweit gehandelten CO2-Zertifikate deutlich überschätzt. Innerhalb der am europäischen Emissionshandel beteiligten Staaten haben deutsche AKWs nur einen geringen Marktanteil von 3,2 Prozent. Sie haben damit nur wenig Einfluss auf den CO2-Ausstoß des europäischen Kraftwerksparks.

Die europäischen Klimaziele sind laut LichtBlick-Gutachten durch den Atomausstieg nicht gefährdet. Umgekehrt wird eine Laufzeitverlängerung den Druck auf die Modernisierung des Kraftwerksparks erheblich mindern. Ältere und besonders klimaschädliche Steinkohlekraftwerke bleiben länger am Netz, weil Investitionen in effizientere Gaskraftwerke weniger rentabel werden.

Weitere Informationen:

Download des Gutachtens "Folgen des deutschen Kernkraftausstiegs auf die Preise für CO2-Zertifikate und Strom" unter: http://www.lichtblickblog.de/2010/06/13/atomstrom-ist-nicht-billig/

Über LichtBlick

LichtBlick ist der größte unabhängige Energieversorger Deutschlands und Marktführer Ökostrom. Das Unternehmen beliefert über 580.000 Kunden mit Öko-Energie. LichtBlick will in Zukunft in 100.000 dezentralen ZuhauseKraftwerken von Volkswagen klimafreundlichen SchwarmStrom produzieren.

Pressekontakt:

Ralph Kampwirth, Leiter Unternehmenskommunikation, LichtBlick AG,
Zirkusweg 6, 20359 Hamburg, Tel.: 0170-5651556, E-Mail:
ralph.kampwirth@lichtblick.de

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