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PM: Global Entrepreneurship Monitor: Gründungen in Deutschland werden jünger und vielfältiger

Global Entrepreneurship Monitor: Gründungen in Deutschland werden jünger und vielfältiger

Über 160 Teilnehmende folgten der Einladung des RKW Kompetenzzentrums zur virtuellen Veranstaltung am 30. Juni unter dem Motto „Migration und Gründungen in Deutschland“ anlässlich der Veröffentlichung des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Länderberichts Deutschland 2022/23.

Das Highlight: Die Bekanntgabe der höchsten GEM-Gründungsquote seit dem Start der regelmäßigen GEM-Auswertungen vor über 24 Jahren.

Eschborn, 4. Juli 2023. Welche Impulse lassen sich aus den Ergebnissen des deutschen GEM 2022/23 ableiten? Wie kann der Gründungs- und Start-up-Standort Deutschland weiterhin erfolgreich sein? Über diese und weitere Fragen zum Status des deutschen Gründungsgeschehens wurde im Rahmen der diesjährigen (digitalen) Veranstaltung zur Veröffentlichung des GEM diskutiert.

Eine wichtige und vor allem positive Nachricht des aktuellen GEM ist die hohe Gründungsquote*: Diese lag in 2022/23 bei 9,1 Prozent und erhöhte sich damit um 2,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (GEM 2021/22: 6,9 Prozent). Das ist der höchste Wert seit dem Start des GEM im Jahr 1999. Des Weiteren zeigt der GEM, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte deutlich öfter gründen. Dieser Trend besteht schon seit einigen Jahren, aber besonders deutlich waren die Ergebnisse im Jahr 2022 – knapp 20 Prozent der befragten Personen mit Einwanderungsgeschichte bejahten die Frage, ob sie in den letzten dreieinhalb Jahren ein Unternehmen gegründet haben oder derzeit dabei sind, ein Unternehmen zu gründen. Bei den Befragten ohne Einwanderungsgeschichte bejahten diese Frage weniger als 10 Prozent.

Dr. Florian Täube, Leiter des Fachbereichs Gründung beim RKW Kompetenzzentrum: „Die aktuellen Daten des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) zeigen, dass die Quote der Gründungsaktivitäten in Deutschland erstmals über 9 Prozent liegt. Das insgesamt höhere Niveau an Gründungsaktivitäten hat aber nicht zu einer Verringerung des Gendergaps geführt. Der Anteil von Frauen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen, ist deutlich geringer als der Anteil der Männer. Für die Volkswirtschaft bedeutet dies, dass das unternehmerische Potenzial vieler gut ausgebildeter Frauen ungenutzt bleibt. Deswegen hat das BMWK einen Aktionsplan für mehr Unternehmerinnen initiiert, um mehr Frauen zu motivieren, ein Unternehmen zu gründen“.

Prof. Dr. Rolf Sternberg, GEM-Team-Leader, Leibniz Universität Hannover, ergänzte: „Dass Personen mit Einwanderungsgeschichte eine wichtige Rolle für das Gründungsgeschehen in Deutschland spielen, ist unbestritten. Die GEM-Gründungsquote von Personen mit Einwanderungsgeschichte ist 2022 mehr als doppelt so hoch wie die der Personen ohne Einwanderungsgeschichte. Es ist auch erkennbar, dass sich in Deutschland in den letzten Jahren ein Wandel in der Unternehmenslandschaft und in der Struktur beruflicher Selbstständigkeit von Migrantinnen und Migranten vollzogen hat. Diesem Wandel sollte ein Wandel bei den auf diese Zielgruppe ausgerichteten Gründungsförderprogrammen folgen“.

Weitere wichtige GEM-Ergebnisse beziehen sich auf die Themen „Nachhaltigkeit“ und wie sich junge und etablierte Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeitsbestreben unterscheiden, sowie „Gründungen durch junge Personen“, denn das Gründungsgeschehen hat sich in den letzten fünf Jahren immer mehr in die jüngeren Altersgruppen verschoben. Der GEM-Länderbericht Deutschland 2022/23 steht unter https://rkw.link/gem2023 zum Download zur Verfügung. Zusätzlich stehen verschiedene Infografiken zu den GEM Ergebnissen zur Verfügung.

* Die GEM-Gründungsquote (TEA – total early-stage entrepreneurial activity-Quote) wird als Anteil derjenigen 18- bis 64-Jährigen definiert, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen.

Der GEM-Länderbericht Deutschland ist im Rahmen einer Kooperation zwischen dem RKW Kompetenzzentrum ( www.rkw-kompetenzzentrum.de) und dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover ( www.iwkg.uni-hannover.de) für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entstanden. Die Ergebnisse des Länderberichts basieren auf Befragungen von weltweit über 164.000 Bürgerinnen und Bürgern (davon 4.110 in Deutschland) in 49 Ländern sowie von 2.147 Gründungsexpertinnen und Gründungsexperten in 51 Ländern (davon 70 in Deutschland).

Über das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Kompetenzzentrum leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen  „Gründung“,  „Fachkräftesicherung“,  „Digitalisierung“ und  „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende Informationen sowie Handlungshilfen an. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das RKW Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den  RKW Landesorganisationen in den Bundesländern zusammen. 

Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de

Pressekontakt
RKW Kompetenzzentrum
Julia Niles und Sarah Schuppener
Düsseldorfer Str. 40 A
65760 Eschborn
Tel: +49 6196 495-2852 /-2853
 presse@rkw.de
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