29.12.2022 – 12:10

POL-MK: Kleinanzeigen-Account "gekapert"

Weil sich Bekannte über ihre "komischen" Verkaufsanzeigen auf einer Kleinanzeigen-Plattform wunderten, überprüfte eine 27-jährige Altenaerin ihren Account: Sie musste feststellen, dass ihr Konto gekapert wurde. Unbekannte haben dort Anzeigen eröffnet und Waren angeboten, von denen sie nichts wusste - mit einem Standort in Norddeutschland. Das Passwort ihres Accounts konnte sie nicht zurücksetzen, weil keine Rücksetz-Mail ankam. Als weder die Person, die die Anzeigen geschaltet hatte, noch der Betreiber des Online-Services reagierten, erstattete sie am 2. Weihnachtstag online Anzeige bei der Polizei.

Wie die Täter Zugriff auf den Account erlangten und wer hinter diesem konkreten Zugriff steht, das muss die Polizei nun ermitteln. Nach den Erfahrungen der Beamten liegt es öfter schlicht an viel zu simplen Passwörtern: Immer noch werden "1234" oder "Passwort" als Passwort verwendet. Durch schlichtes Austesten können Accounts so sehr einfach geknackt werden - dazu bedarf es nicht einmal besonderer Computerprogramme oder "Hacker-Software". Besonders heikel ist der Zugang zum Mail-Postfach: Dort können sich Täter prima nicht über vorhandene andere Online-Accounts informieren, sondern diese auch über die "Passwort-Zurücksetzen"-Funktion übernehmen.

Deshalb sind lange Passwörter, die aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen, unbedingt nötig. Statt einfacher Zahlenfolgen sollten Online-Nutzer besser Merksätze bilden - je länger, desto besser. Ein Beispiel: "Die erste Jugendherberge der Welt auf Burg Altena wurde 1912 eröffnet." Das jeweils erste Zeichen und die komplette Jahreszahl ergeben das Passwort "DeJdWaBAw1912e." Weitere Tipps gibt das Landeskriminalamt NRW unter https://www.mach-dein-passwort-stark.de/. (cris)

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