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Brand- und Katastrophenschutz Alzey-Worms

FW Alzey-Worms: Abschlusspressemeldung zur Vollübung "Hochwasser" Vollübung "Hochwasser" im Landkreis Alzey-Worms erfolgreich abgeschlossen - vorläufiges Fazit

FW Alzey-Worms: Abschlusspressemeldung zur Vollübung "Hochwasser" Vollübung "Hochwasser" im Landkreis Alzey-Worms erfolgreich abgeschlossen - vorläufiges Fazit
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Alzey (ots)

Alzey / Eich, 8. November 2025.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Vollübung "Hochwasser" hat der Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Alzey-Worms am Samstag ein groß angelegtes Einsatzszenario zur Bewältigung extremer Hochwasserlagen erfolgreich erprobt. Unter Leitung von Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Michael Matthes waren insgesamt 475 Personen beteiligt - darunter Einsatzkräfte, Statisten und Übungsbeobachter. Im Einsatz befanden sich zudem 65 Einsatzfahrzeuge aus Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und weiteren Organisationen. Die Übung fand sowohl vor Ort in der Verbandsgemeinde Eich als auch in der Technischen Einsatzleitung (TEL) in Alzey statt.

Langfristig geplante Übungslage: Hochwasser und Evakuierungen in der Verbandsgemeinde Eich

Die Vollübung wurde seit Beginn des Jahres 2025 von der Wehrleitung der Verbandsgemeinde Eich in Abstimmung mit dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Alzey-Worms, BKI Michael Matthes vorbereitet.

Angenommen wurde ein extremes Hochwasserereignis am Rhein zwischen Worms und Guntersblum mit einem Abfluss oberhalb von 6.000 m³/s - entsprechend einem HQ200-Ereignis. Aufgrund des fiktiven Versagens von Hochwasserschutzeinrichtungen kam es zu Überflutungen in den Ortsgemeinden Eich, Hamm am Rhein und Gimbsheim. Die Einsatzkräfte führten daraufhin eine geordnete Evakuierung der gefährdeten Gebiete durch.

Über die Warnsysteme MoWaS, NINA und KATWARN sowie durch Lautsprecherdurchsagen wurde die Bevölkerung informiert. Für die Bürgerinnen und Bürger standen Sammelstellen in den Rathäusern von Eich und Hamm sowie in der Niederrheinhalle Gimbsheim bereit. Die zentrale Betreuungshalle befand sich in der Wonnegauhalle in Osthofen, die im Rahmen der Übung so hergerichtet wurde, dass eine Übernachtung und längere Unterbringung von Evakuierten möglich gewesen wäre.

Die Betreuung wurde durch die Abschnittsleitung Gesundheit und die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) organisiert. Unterstützt wurden sie von den Betreuungs- und Sanitätseinheiten der Hilfsorganisationen.

Für die Verpflegung der Übungsteilnehmenden sorgten die SEG Verpflegung des DRK-Kreisverbands Alzey sowie die Verpflegungseinheit des THW Worms.

Zur medizinischen Absicherung der übenden Einsatzkräfte standen zwei Bereitstellungs-RTW über den gesamten Übungsverlauf hinweg zur Verfügung.

Technische Erprobung und Kommunikation:

Im Rahmen der Übung wurde außerdem die Kommunikation über Satellitentelefone überprüft, um im Falle eines Strom- oder Netzausfalls eine zuverlässige Verbindung zwischen den Führungsstäben, der Einsatzleitung und den Gemeinden sicherzustellen. Diese Notfallkommunikation funktionierte während der Übung reibungslos und zeigte die Einsatzbereitschaft der Systeme.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Einsatz von Drohnentechnik. Hierzu wurde ein Abschnitt Drohne gebildet, bestehend aus den Drohnenstaffeln der Verbandsgemeinden Wöllstein und Alzey-Land sowie der Werkfeuerwehr Röhm in Worms. Die Drohnen kamen zur Lageerkundung und Deichüberwachung zum Einsatz. Die gewonnenen Luftbilder wurden live in die Technische Einsatzleitung (TEL) nach Alzey übertragen, sodass Lageinformationen in Echtzeit in die Einsatzführung einfließen konnten. Diese digitale Vernetzung trug maßgeblich dazu bei, das Lagebild aktuell zu halten und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.

Erster Stresstest für das neue Modul BuMa:

Ein besonderer Schwerpunkt der Übung war der erste Stresstest des neuen Moduls Bevölkerungsschutz und Medienarbeit (BuMa) des Landkreises Alzey-Worms. Das Modul, das sich erst in diesem Jahr neu gebildet hat, besteht derzeit aus einem fünfköpfigen Team unter der Leitung von Christian Priester.

Im Rahmen der Übung übernahm das Team vielfältige Aufgaben im Bereich der Bevölkerungsinformation und Medienarbeit. Dazu gehörten die Warnung und Information der Bevölkerung, unter anderem über Lautsprecherdurchsagen und das Modulare Warnsystem (MoWaS), die Vorbereitung und Durchführung einer Pressekonferenz, die Formulierung und Verbreitung von Pressemitteilungen sowie die Begleitung einer Pressetour im Einsatzgebiet.

Zur realitätsnahen Belastungssimulation erhielt das BuMa-Team zudem über einen Übungs-Social-Media-Kanal fiktive Rückmeldungen und Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die während der Übung beantwortet werden mussten. Diese sogenannten "Einspieler" dienten dazu, die Reaktions- und Kommunikationsfähigkeit des Teams unter Echtzeitbedingungen zu testen.

All diese Aufgaben bildeten nur einen Ausschnitt aus dem möglichen Tätigkeitsspektrum des Moduls, das künftig in allen Lagen die Führungs- und Kommunikationsarbeit des Landkreises unterstützen soll. Unterstützt wurde die BuMa-Einheit von der Landesfacheinheit PuMa - Teileinheit Kaiserslautern, die mit Fachwissen im Bereich Krisenkommunikation und Pressearbeit beratend zur Seite stand. Die erfolgreiche Integration des Moduls in die Übungsabläufe zeigte, wie wichtig strukturierte und transparente Öffentlichkeitsarbeit im Katastrophenfall ist.

Koordination auf mehreren Ebenen:

Während in den betroffenen Gemeinden Deichkontrollen, Sandsacklogistik, Sicherungsmaßnahmen und Evakuierungen durchgeführt wurden, koordinierte der Führungsstab des Landkreises Alzey-Worms die Gesamtlage aus der Feuerwache Alzey heraus. Parallel dazu arbeitete auch der Verwaltungsstab der Verbandsgemeinde Eich unter der Leitung von Bürgermeister Maximilian Abstein an der Einsatzbewältigung. Der Stab übernahm die Aufgaben der örtlichen Gefahrenabwehr, koordinierte Verwaltungs- und Unterstützungsmaßnahmen und war zentrale Schnittstelle zur Bevölkerung und den Ortsgemeinden.

Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzleitungen der Ortsgemeinden, der Verbandsgemeindeverwaltung, dem Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises sowie den überörtlichen und landesweiten Strukturen zu trainieren. Dabei wurden auch die Kommunikationswege zur Integrierten Leitstelle Mainz und zum Lagezentrum des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz Rheinland-Pfalz (LfBK) überprüft.

Nachgelagerte Übung des Verwaltungsstabs der Kreisverwaltung:

Am Montag, 10. November 2025, folgt eine nachgelagerte Übung des Verwaltungsstabs der Kreisverwaltung Alzey-Worms. Dabei werden die administrativ-organisatorischen Abläufe im Katastrophenfall, insbesondere die Unterstützung des operativ-taktischen Führungsstabs sowie die Krisenkommunikation, vertieft geübt.

Ziel ist es, die Erkenntnisse der Wochenendübung direkt in die Verwaltungspraxis zu überführen und Schnittstellen zwischen Einsatzleitung und Verwaltungsstab zu optimieren.

Vorläufiges Fazit und weitere Schritte:

Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Michael Matthes zog ein positives erstes Fazit: "Die Vollübung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig abgestimmte Abläufe und funktionierende Kommunikationswege sind. Qualität und Koordination stehen im Katastrophenschutz immer vor Schnelligkeit - und beides hat hier hervorragend funktioniert."

Landrat Heiko Sippel ergänzte:

"Ich danke allen 475 Einsatzkräften und beteiligten Organisationen für ihren engagierten Einsatz. Die Übung hat erneut bewiesen, dass der Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Alzey-Worms hervorragend aufgestellt ist. Mein besonderer Dank gilt unserer Blaulichtfamilie, die Tag und Nacht für die Sicherheit der Menschen im Einsatz ist. Ebenso brauchen wir eine sensible und mitdenkende Bevölkerung, die Warnungen ernst nimmt und im Ereignisfall umsichtig handelt - diese Übung hat gezeigt, dass das im Landkreis Alzey-Worms hervorragend funktioniert."

Auch Bürgermeister Maximilian Abstein zog ein positives Fazit für die Verbandsgemeinde Eich:

"Die Übung hat deutlich gemacht, wie wichtig das enge Zusammenspiel zwischen Verwaltungsstab und Katastrophenschutz ist. Nur wenn Verwaltung, Einsatzkräfte und Führungsstäbe Hand in Hand arbeiten, können wir in einer echten Lage schnell und zielgerichtet handeln."

Der Präsident des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz Rheinland-Pfalz René Schubert, der sich vor Ort ein Bild von der Übung machte, zeigte sich beeindruckt von der Professionalität und dem Engagement aller Beteiligten: "Hier im Landkreis Alzey-Worms sind tolle Menschen am Werk - von den Einsatzkräften bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv an der Übung beteiligt und sogar eine Evakuierung mitgemacht haben. Das, was hier in den vergangenen Jahren im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes aufgebaut wurde, ist wirklich beeindruckend."

Die Übung wird in den kommenden Wochen im Rahmen einer Nachbesprechung detailliert ausgewertet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen anschließend in die Finalisierung des Alarm- und Einsatzplans (AEP) Hochwasser der Verbandsgemeinde Eich und des Landkreises Alzey-Worms ein.

Rückfragen der Medien bitte an:

Brand- und Katastrophenschutz Alzey-Worms
S5 Presse und Medien
Christian Priester
E-Mail: priester.christian@alzey-worms.de
https://www.kreis-alzey-worms.de/dienstleistungen/brand-und-katastrop
henschutz/

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