POL-GÖ: (396/2025) Anscheinswaffen im Stadtgebiet von Göttingen: Polizei ermittelt Jugendliche - Einsatzkosten werden eingefordert
Göttingen (ots)
Göttingen, Bahnhofsvorplatz / Innenstadt & Levinscher Park Montag und Dienstag, 1. und 2. Dezember 2025
GÖTTINGEN (ab) - Die Polizei Göttingen hat zwei Vorfälle aufgeklärt, bei denen an aufeinanderfolgenden Tagen Jugendliche mit waffenähnlichen Gegenständen im Stadtgebiet gesehen wurden. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, handelt es sich in beiden Fällen um dieselben Jugendlichen im Alter von 13 und 16 Jahren.
Am Montagnachmittag (01.12.2025) erhielt die Polizei über die Bundespolizei den Hinweis, dass zwei Jugendliche im Bereich des Göttinger Bahnhofs einen waffenähnlichen Gegenstand mitführen und damit Aufnahmen fertigen sollen. Da zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilt werden konnte, ob eine Gefährdung vorlag, wurde die Präsenz der Polizei im Bahnhofsumfeld sowie im Innenstadtbereich kurzfristig angepasst und eine Fahndung nach den beschriebenen Personen eingeleitet. Die Jugendlichen konnten jedoch zunächst nicht angetroffen werden.
Am Dienstag (02.12.2025) meldete ein Zeuge drei Jugendliche im Levinschen Park, wobei einer erneut einen waffenähnlichen Gegenstand in der Hand gehalten haben soll. Eine Streifenwagenbesatzung traf die Gruppe kurz darauf an. Bei der Kontrolle stellten die Beamten zwei Softair-Pistolen unter 0,5 Joule sicher.
Im Zuge der Identitätsfeststellungen erkannten die Einsatzkräfte zwei der Jugendlichen eindeutig als diejenigen wieder, die bereits am Vortag am Göttinger Bahnhof im Zusammenhang mit dem ersten Hinweis aufgefallen waren. Beide räumten dies auf Nachfrage ein. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden die Jugendlichen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben.
Nach einer ersten Bewertung der Wirtschaftsverwaltung der Polizeiinspektion Göttingen ist für beide Einsätze mit Gesamtkosten von mehreren tausend Euro zu rechnen. Diese Summe wird den beiden verantwortlichen Jugendlichen voraussichtlich in vollem Umfang in Rechnung gestellt. Die endgültigen Kostenbescheide werden derzeit vorbereitet und nach Abschluss der Berechnung erlassen.
"Das Mitführen von Anscheinswaffen im öffentlichen Raum ist kein Kavaliersdelikt", betont der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, Leitender Polizeidirektor Marco Hansmann. "Solche Gegenstände können schnell den Eindruck einer realen Gefahrensituation erzeugen und zwingen unsere Einsatzkräfte dazu, konsequent zu handeln. Wir müssen in solchen Momenten immer davon ausgehen, dass eine Bedrohung vorliegen könnte. Wer waffenähnliche Gegenstände öffentlich führt, riskiert daher nicht nur ordnungs- und strafrechtliche Konsequenzen, sondern - wie im aktuellen Fall - auch erhebliche Einsatzkosten, die vollständig in Rechnung gestellt werden."
Die Polizei Göttingen hebt in diesem Zusammenhang das professionelle und entschlossene Vorgehen der eingesetzten Kräfte hervor. Durch das schnelle, routinierte Zusammenwirken mehrerer Dienststellen konnten beide Vorfälle zügig aufgeklärt und die Verantwortlichen identifiziert werden.
Ebenso dankt die Polizei den aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern, deren Hinweise maßgeblich dazu beigetragen haben, den Sachverhalt einzugrenzen und die Jugendlichen noch am Folgetag anzutreffen. "Solche Meldungen sind für uns sehr wichtig und helfen uns, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren", so Hansmann weiter.
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