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Walschutz in den USA: Nordkaper-Zahlen steigen langsam

Walschutz in den USA: Nordkaper-Zahlen steigen langsam
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Beifang und Schiffkollisionen gehören zu den größten Bedrohungen für die Nordatlantischen Glattwale. Gemeinsam mit Fischer:innen arbeitet Whale and Dolphin Conservation (WDC) daran, alternative Fangmethoden zu entwickeln, um Beifang zu reduzieren. Außerdem setzt sich WDC seit Jahren für Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Schifffahrt ein.

Das New England Aquarium und die US-Behörde NOAA gaben am 21. Oktober bekannt, dass im Jahr 2024 etwa 384 Nordatlantische Glattwale am Leben waren. Das entspricht einem leichten Anstieg gegenüber der Schätzung von etwa 370 Individuen im Jahr 2023. Die neue Zahl zeigt, dass sich die Art nach Jahrzehnten des Rückgangs langsam, aber stetig erholt. Die Populationsschätzungen aus 2022 und 2023 hatten bereits darauf hingedeutet, dass sich die Lage der bedrohten Wale stabilisieren könnte. Die aktuellen Zahlen bestätigen nun diesen positiven Trend.

"Wir sollten selbst einen minimalen Anstieg der Population der Glattwale feiern, denn das bedeutet, dass die Schutzmaßnahmen wirken." − Regina Asmutis-Silvia, Geschäftsführerin von WDC Nordamerika.

Das versehentliche Verfangen in Fischereiausrüstung und Kollisionen mit Schiffen gehören weiterhin zu den größten Gefahren für das Überleben der Nordatlantischen Glattwale, auch Nordkaper genannt. WDC räumt diesen beiden Themen zur Rettung der Art höchste Priorität ein. Gemeinsam mit Fischer:innen arbeitet WDC daran, neue wissenschaftlich fundierte Fangtechnologien zu entwickeln, um Beifang zu reduzieren. So wird einerseits das Verständnis für gefährdete Wale und ihre Bedrohungen vertieft, andererseits wird nach Lösungen gesucht, um sowohl die Fischer:innen zu unterstützen, als auch die Wale langfristig zu schützen.

Wie jedes Jahr im Oktober nimmt ein Team von WDC Nordamerika aktuell an den Treffen des Ropeless und North Atlantic Right Whale Consortium teil. Dabei kommen Forschende, Fischer:innen, Hersteller:innen von Fischereiausrüstung und politische Entscheidungsträger:innen zusammen, um Fortschritte mit so genannter "on-demand"-Fischereiausrüstung sowie aktuelle Erkenntnisse über die Verbreitung und den Gesundheitszustand der vom Aussterben bedrohten Nordkaper zu diskutieren.

Zugleich setzt sich WDC vor Ort mit Partner:innen und politischen Entscheidungsträger:innen in Washington DC, dafür ein, dass der Marine Mammal Protection Act (MMPA) und der Endangered Species Act (ESA) starke und wirksame Gesetze zum Schutz von Meeressäugetieren und gefährdeten Arten bleiben.

Neuer Gesetzesentwurf in den USA könnte Schutz für Meeressäuger stark schwächen

Im Juli wurde dem US-Kongress ein Gesetzesentwurf vorgelegt, der den MMPA massiv einschränken würde – ein Gesetz, das seit mehr als 50 Jahren die Koexistenz von Fischerei, Offshore-Industrie und militärischer Nutzung mit dem Schutz von Meeressäugetieren ermöglicht. Würde dieser Gesetzentwurf verabschiedet, könnten künftig bis zu 900 Prozent mehr Meeressäuger durch menschliche Aktivitäten als "Kollateralschäden" schwer verletzt oder getötet werden – ohne rechtliche Konsequenzen. Darüber hinaus würde das neue Gesetz zusätzliche Schutzmaßnahmen für die weniger als 400 verbliebenen Nordkaper um bis zu sieben Jahre verzögern und die Art damit weiter an den Rand des Aussterbens drängen.

"Wir müssen sicherstellen, dass das Gesetz zum Schutz von Meeressäugetieren (MMPA) und das Gesetz zum Schutz gefährdeter Arten (ESA) auch in Zukunft dafür sorgen, dass sich die Nordkaper weiter erholen können." − Regina Asmutis-Silvia, Geschäftsführerin von WDC Nordamerika.

Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die weltweit führende gemein­nützige Organi­sation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten sowie Mitmach-Aktionen verteidigt WDC Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. Das kommt auch dem Klima zugute, da Wale unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel sind und eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer spielen. WDC-Expert:innen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind Ansprechpartner:innen für Medien, Öffentlichkeit und Entscheidungsträger:innen.

WDC arbeitet als gemeinnützig anerkannte Körperschaft politisch unabhängig und finanziert sich über Spenden und Stiftungsmittel.

Unsere Vision: Eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben.

www.whales.org

Bianca König
Leiterin Kommunikation
WDC Deutschland
Telefon: +49 179 6787 186 oder +49 89 6100 2393

Whale and Dolphin Conservation (WDC)
Implerstraße 55, 81371 München
whales.org