Whale & Dolphin Conservation gGmbH
Free Willy-Mythos: Kann man Wale und Delfine auswildern?
Wale und Delfine leiden in Gefangenschaft, doch wenn sich eine Einrichtung entscheidet ihre Haltung zu beenden, ist es nicht einfach, eine Lösung für diese Individuen zu finden. Am liebsten würde man ihnen die Freiheit schenken, wie beim Film "Free Willy". Warum das in den meisten Fällen aber keine Lösung ist, welche Fall-Beispiele es bisher gab und welche Herangehensweise WDC verfolgt, um der Delfinarien-Industrie auf nachhaltige Art und Weise ein Ende zu setzen, erfahren Sie im Blog der WDC-Meeresbiologin Tamara Narganes Homfeldt.
Die Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen dient hauptsächlich der menschlichen Unterhaltung und bringt viel seelisches und körperliches Leid für die betroffenen Individuen. Über 3.700 Wale und Delfine werden weltweit in trostlosen Betonbecken gehalten, um zahlenden Besucher:innen unnatürliche Kunststücke vorzuführen. Dafür werden sie riskanten Transporten ausgesetzt, mit fremden Artgenossen in zu kleinen Becken vergesellschaftet und in Zuchtprogramme eingebunden. All das nur, damit wir Menschen sie aus nächster Nähe beobachten und uns unterhalten lassen können.
Das Bewusstsein für das Leid von Walen und Delfinen in Gefangenschaft wächst in der Öffentlichkeit und in manchen Regierungen immer weiter an, was unter anderem dazu führt, dass mehr und mehr Delfinarien schließen (müssen) − eine sehr positive Entwicklung. Doch eine wichtige Frage bleibt: Wohin sollen die betroffenen Wale und Delfine?
Die Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen endet deshalb nicht mit der Schließung von Delfinarien, sondern muss im Sinne der betroffenen Individuen bis zum letzten Schritt durchdacht werden. Aus rechtlicher Sicht "gehören" die Wale und Delfine den Einrichtungen – sie sind in der Verantwortung die Individuen zu betreuen und zu pflegen, und im Falle einer Schließung eine Lösung für ihren weiteren Verbleib zu finden. Es wäre natürlich am schönsten, diese Wale und Delfine in Freiheit schwimmen zu sehen − zumal viele von ihnen den Großteil ihres Lebens in Gefangenschaft verbringen mussten. Doch genau hier liegt das Problem. Eine Auswilderung ist, vor allem im Sinne der betroffenen Individuen, mit Vorsicht zu genießen und kommt immer auf den individuellen Fall an.
Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die weltweit führende gemeinnützige Organisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten sowie Mitmach-Aktionen verteidigt WDC Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. Das kommt auch dem Klima zugute, da Wale unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel sind und eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer spielen. WDC-Expert:innen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind Ansprechpartner:innen für Medien, Öffentlichkeit und Entscheidungsträger:innen.
WDC arbeitet als gemeinnützig anerkannte Körperschaft politisch unabhängig und finanziert sich über Spenden und Stiftungsmittel.
Unsere Vision: Eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben.
Bianca König Leiterin Kommunikation WDC Deutschland Telefon: +49 179 6787 186 oder +49 89 6100 2393 Whale and Dolphin Conservation (WDC) Implerstraße 55, 81371 München whales.org