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Neue Westfälische (Bielefeld): Aus für die Computermesse Cebit in Hannover Aus der Erfolgsspur in die Sackgasse Matthias Bungeroth

Bielefeld (ots)

Dieser Schritt ist schmerzhaft, sowohl für den Messestandort Hannover als auch für die benachbarte Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Ostwestfalen-Lippe: Die größte Computermesse der Welt, die Cebit, wird im kommenden Jahr nach 32 Jahren keine Neuauflage mehr erleben. Zu gering waren die vorliegenden Platzbuchungen für die Cebit im Jahr 2019. Diese unternehmerische Entscheidung ist selbstverständlich zu respektieren. Dabei waren etliche Aussteller vom neuen Konzept der Cebit als Digitalevent überzeugt, das vor allem hippe junge Besucher ansprechen sollte. Popstar Jan Delay wirbelte über die Bühne, SAP spendierte gar ein spektakuläres Riesenrad. Der Digitalverband Bitkom, der voll hinter dem neuen Konzept stand, bedauerte zwar das Cebit-Aus, befand aber zugleich: Die Messe müsse sich für den Veranstalter auch rechnen. Dies gilt natürlich auch für die Messebeschicker. Aus ihrer Sicht hat sich die Cebit offenbar aus der Erfolgsspur in die Sackgasse manövriert. Von 800.000 Besuchern wie zu Spitzenzeiten kann die Cebit heute nicht einmal mehr träumen. Das ist zu bedauern, aber zugleich auch ein Zeichen dafür, in welch kurzen Intervallen sich die digitale Welt weiterentwickelt. Der Prozess der Verzahnung der industriellen Produktion mit moderner Informationstechnik unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" hat ein rasantes Tempo angenommen. Die meisten Aspekte dieses Themas werden von der Hannover Messe hervorragend abgedeckt; ihre Bedeutung dürfte nun noch einmal zunehmen. Das dürfte auch für die potenziellen Aussteller aus Ostwestfalen-Lippe gelten, die sich künftig noch mehr als bisher auf diesen Messetermin konzentrieren dürften. Welche sonstigen Events der Messestandort Hannover entwickeln wird, die sich an Entscheider ausgewählter Branchen der Digitalbranche richten sollen, bleibt abzuwarten. Einen 1:1-Nachfolger für die Cebit wird es aber keinesfalls geben. Deswegen aber die Bedeutung des Digitalstandorts Deutschland grundsätzlich infrage zu stellen, wie dies einige Stimmen aus der Politik bereits tun, schießt aber doch über das Ziel hinaus. Denn der Messemarkt ist weltweit schwieriger geworden. Kleineren, zielgruppenorientierten Events gehört offenbar die Zukunft, das weiß man auch in Hannover. Dennoch wird uns die Cebit fehlen, die Stars wie Bill Gates, Arnold Schwarzenegger und Jimmy Wales und natürlich die jeweiligen Bundeskanzler in die Nachbarschaft Ostwestfalen-Lippes lockte.

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