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Mit und ohne Gentechnik: Markiert vom Tierfutter bis zum Schnitzel
Greenpeace stellt neues Nachweisverfahren für tierische Lebensmittel vor

Bonn(ots)

Ein neues Verfahren zum Nachweis von herkömmlichen oder gentechnisch veränderten Futter-Pflanzen in Fleisch, Milch und Eiern stellt Greenpeace heute mit Vertretern aus Wissenschaft und Lebensmittelwirtschaft in Bonn vor. Die im Auftrag von Greenpeace erstmals an Schweinen angewandte Technik weist im Fleisch nach, welche Futter-Pflanzen die Tiere erhalten haben. Dazu wird das Tierfutter mit einem Marker besprüht, der sich aus einer speziellen Mischung von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen zusammensetzt. Die Markierung kann bei anschließenden Laboranalysen im Fleisch und Blut der Schweine identifiziert werden. Nach Ansicht von Greenpeace ergeben sich mit dem Markierungssystem neue Möglichkeiten, den Einsatz von Futtermitteln mit oder ohne Gentechnik für tierische Lebensmittel zu kontrollieren.

"Die Markierung übersteht den gesamten Weg vom Tierfutter bis ins
Schnitzel oder in die Buttermilch", sagt Gentechnikexperte Christoph
Then von Greenpeace. "Mit diesem System lässt sich Gen-Soja oder auch
Tiermehl eindeutig kennzeichnen. Damit werden Qualitätskontrollen
wesentlich vereinfacht. Wir erwarten, dass der Markt für
gentechnikfreie Ware davon profitieren wird."
Durchgeführt wurden die Tests von der Firma agroisolab in Jülich
in Zusammenarbeit mit dem Fleischerzeuger Böseler Goldschmaus. Die
Firma lässt ihre Vertragsbauern seit vielen Jahren Schweine ohne
genmanipuliertes Soja füttern und ist an neuen Methoden der
Qualitätskontrolle interessiert. Auch das niedersächsische Landesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat das neue
Markierungssystems erprobt und als erfolgreich gewertet. Jetzt stehen
weitere Praxistests und die Klärung rechtlicher Fragen an.
Mit den Untersuchungen will Greenpeace auch die Diskussion um eine
Kennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern voranbringen. Über 80
Prozent des weltweit angebauten Gen-Sojas und Gen-Maises werden als
Futtermittel eingesetzt. Greenpeace fordert eine gesetzliche
Kennzeichnung von tierischen Produkten, die mit diesen Futter-
Pflanzen hergestellt wurden. Bundestag und
Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) haben sich bereits
für eine Schließung dieser Kennzeichnungslücke ausgesprochen. Das
jetzt erprobte System, mit dem die gentechnisch veränderten Stoffe
indirekt nachgewiesen werden, könnte bei der Überprüfung neuer
Kennzeichnungsgesetze eine wertvolle Hilfe bieten.
Aber auch ohne die neuen Marker hinterlassen die Futtermittel
überraschende Spuren im Endprodukt. Gen-Abschnitte aus
unmanipulierten Futterpflanzen wurden bereits mehrfach in Fleisch und
auch der Milch nachgewiesen. Untersuchungen der hessischen
Milchwirtschaft, bei denen Spuren von genmanipuliertem Mais in
Milchproben gefunden wurden, hatten jüngst für Schlagzeilen gesorgt,
nachdem Greenpeace diese öffentlich gemacht hatte. Greenpeace liegen
dazu inzwischen weitere Informationen vor, die bestätigen, dass diese
Untersuchungen ernst genommen werden müssen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel. 0171-
8780 832, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706 647.
Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
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Internet: www.greenpeace.de

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