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Bayer verzichtet in Indien auf Gen-Pflanzen
Greenpeace: Konzern soll auch seine Gentechnik-Projekte in Europa aufgeben

Bangalore/Hamburg (ots)

Bayer gibt die Forschung an
genmanipulierten Pflanzen in Indien auf. Das teilte das Leverkusener
Unternehmen dem Greenpeace Büro in Indien vergangene Woche in einem
Schreiben mit. Danach "will Bayer Crop Science in den nächsten Jahren
seinen Schwerpunkt auf die normale Pflanzenzüchtung verlegen". Alle
bisherigen Projekte wurden gestoppt. Zu den Pflanzenarten, an denen
Bayer in Indien geforscht hat, gehören Kohl, Raps, Blumenkohl,
Tomaten und Senf. Bereits im März 2004 gab der Konzern seinen Rückzug
in England bekannt, im Juni wurde der Versuch aufgegeben, Gen-Raps in
Australien zu verkaufen.
"Bayer sollte auch in Europa klare Zeichen setzen und jetzt seine
Zulassungsanträge zu Gen-Reis, Gen-Raps und Gen-Mais zurückziehen",
fordert Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace Deutschland.
"Weder wollen die Verbraucher Gen-Food essen, noch lassen sich diese
Pflanzen in Europa anbauen, ohne die gentechnikfreie Landwirtschaft
durch Pollenflug massiv zu belasten. So fliegt der Pollen beim
Gen-Raps mehr als 20 Kilometer weit." Ein Bayer-Sprecher bestätigte
am Freitag den Ausstieg und sagte, man wolle sich auf bestimmte
Teilbereiche konzentrieren und beobachte die konstante
Verbraucherablehnung in Europa mit Sorge. An einen generellen Rückzug
werde hier allerdings nicht gedacht.
"Wir brauchen keine Gen-Pflanzen in Indien", sagt Divya
Raghunandan, Gentechnikexpertin von Greenpeace Indien. "Global
gesehen haben sich die Versprechungen der Gen-Industrie nicht
erfüllt, ob es sich nun um höhere Erträge oder um eine Verringerung
der Spritzmittel handelt. Bayer hat die Zeichen der Zeit erkannt und
sich aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Geschäft mit den
Gen-Pflanzen zurückgezogen. Der Konzern weiß genau, dass die
Verbraucher in Indien das Gen-Gemüse nicht akzeptieren werden."
Das nach Bevölkerung zweitgrößte Land der Welt, in dem 80 Prozent
der Menschen ihr Auskommen in der Landwirtschaft finden, bietet einen
gewaltigen Markt für Agrochemie und Saatgutunternehmen. Der Rückzug
von Bayer aus dem Geschäft mit Gen-Pflanzen dürfte auch ein
alarmierendes Zeichen für andere Konzerne sein.
Mit seiner Entscheidung, sich aus dem Geschäft mit Gen-Pflanzen
zumindest in Teilbereichen zurückzuziehen, steht Bayer nicht alleine.
Auch die Firma Monsanto, die weltweit das meiste Saatgut für
Gen-Pflanzen verkauft, hat in diesem Jahr die Forschung an Gen-Weizen
gestoppt, ebenso die Forschung an Gen-Raps in Australien.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then,
Tel. 0171-8780 832,
oder Divya Raghunandan, Greenpeace Indien,
Tel. 0091-984-553 5406 (Zeitunterschied: 4,5 Stunden voraus).
Internet: www.greenpeace.de.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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