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Wer ist zuständig für den Schutz vor Gen-Mais?
Klage gegen Gen-Mais von Gericht aus formalen Gründen abgewiesen

Hamburg/Braunschweig (ots)

Das Verwaltungsgericht Braunschweig
hat gestern den Eilantrag gegen den Anbau von Gen-Mais in Deutschland
abgewiesen. Das Gericht begründet seine Entscheidung mit der 
mangelnden Zuständigkeit des Bundesamtes für Verbaucherschutz und 
Lebensmittelsicherheit (BVL). Das Bündnis Aktion Gen-Klage hatte 
gemeinsam mit Greenpeace und Imkern versucht, den Anbau von 
gentechnisch verändertem Mais der Firma Monsanto per Eilantrag zu 
stoppen. Wäre dem Antrag stattgegeben worden, hätte das BVL das 
Gen-Mais Verbot durchsetzen müssen. Laut Risikobewertung des 
Bundesamtes aus April 2007 besteht bei dem hier angebauten Gen-Mais 
MON810 "ein berechtigter Grund zu der Annahme, dass dieser eine 
Gefahr für die Umwelt darstellt". Darauf hatten sich die Kläger 
berufen.
"Das Gentechnikgesetz ist zur Gefahrenabwehr nicht ausreichend und
muss verschärft werden," sagt Christiane Lüst, die die Aktion 
Gen-Klage initiiert hat. "Zwar hat das BVL die Risiken des Anbaus von
Gen-Mais amtlich bestätigt, trotzdem wird der Anbau nicht gestoppt. 
Derzeit kann der US-Konzern Monsanto seine Risiko-Saaten, wie diese 
Maissorte, ungehindert anbauen, da ein Verbot am Behördendschungel 
scheitert."
Tatsächlich wurden vom Gericht die Umweltrisiken nicht im Detail 
überprüft. Die Kläger hatten unter anderem neue Studien vorgelegt, 
die zeigen, dass das Insektengift, das der Gen-Mais produziert, 
anders funktioniert als bisher angenommen. Demnach sterben Insekten 
(z.B.  Bienen), die von Pollen oder anderen Teilen der Pflanze 
fressen, nicht direkt am Insektengift, das die Gen-Pflanzen 
produzieren. Entscheidend scheint vielmehr, welche Mikroorganismen 
ihren Darm besiedeln. Man nimmt an, dass die Darm-Mikroben durch das 
Gift in die Körperflüssigkeit geraten und die Insekten so getötet 
werden.
"Der Mais hätte niemals zugelassen werden dürfen. Weder ist 
bekannt, wie genau das Gift des Gen-Maises wirkt, noch wieviel Gift 
im Mais tatsächlich produziert wird. Klar ist nur, dass die Risiken 
für die Umwelt größer sind als ursprünglich behauptet wurde," sagt 
Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then unter 
Tel.: 0171 8780 832 oder Christiane Lüst vom Bündnis Aktion Gen-Klage
unter Tel.: 089 89311054. Greenpeace-Pressesprecher Patric Salize 
erreichen Sie unter Tel.: 0171 6035 532.  Greenpeace im Internet: 
www.greenpeace.de. Die Aktion Gen-Klage finden Sie unter 
www.stopptgennahrungsmittel.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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