Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Zeitfenster für Reform Neue Strukturen für Bund und Länder

Hagen (ots)

Von Wilfried Goebels
Mit der angestrebten großen Koalition stehen die Chancen für die 
überfällige Neuordnung der Machtverteilung zwischen Bund und Ländern 
besser denn je. Die Ministerpräsidenten haben in Aachen grünes Licht 
für die über Jahre blockierte Föderalismusreform gegeben. Und auch in
der großen Koalition steht die Reform ganz oben auf der Agenda. Die 
Politik sollte das Zeitfenster schnell nutzen.
 Zur Ehrlichkeit gehört: Es wird bei allem Engagement nur eine 
"Föderalismusreform light" geben. Ein umfassende Reform hätte eine 
Neugliederung der Bundesländer einschließen müssen.
 Dennoch zielt die Reform in die richtige Richtung. Das heutige 
System der Misch- und Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern hat 
in die organisierte Verantwortungslosigkeit geführt. Die Länder 
wollen jetzt auf einzelne Mitbestimmungsrechte verzichten und eigene 
Rechte - etwa beim Ladenschluss - erhalten. Der Bund muss so weniger 
Gesetze durch den Bundesrat bringen.
 Nach dem Motto "Erst das Land, dann der Bund" haben die Länderchefs 
eine starke Achse geschweißt. Die Warnung von Rüttgers an den Bund, 
den Staatshaushalt nicht auf Kosten von Ländern und Kommunen zu 
sanieren, sollte ernst genommen werden.
 Die originäre Zuständigkeit für die Bildungspolitik werden die 
Länder niemals abgeben. Das hat der Bund akzeptiert. Um Einfluss auf 
den Berliner Koalitionsvertrag zu nehmen, treffen sich die 
Ministerpräsidenten Anfang November erneut. Das Wort der "Gespräche 
auf gleicher Augenhöhe" ist kein leeres Gerede. Die Länder wollen 
dann auch konkrete Sparpläne vorlegen. Man darf gespannt sein.

Rückfragen bitte an:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 18.10.2005 – 20:19

    Westfalenpost: Start mit Eklat Abgeordnete gegen Vize-Präsident Bisky

    Hagen (ots) - Von Bodo Zapp Am Tag der Konstituierung des Bundestages waren die Schlagzeilen schon geschrieben, die Kommentar-Linien festgezurrt. Dann geschah etwas, mit dem niemand rechnen konnte, was es noch nicht gab und überwiegend Ratlosigkeit hinterließ: Der sechste Vizepräsident des Parlaments erhielt in drei Wahlgängen keine Mehrheit! Bitter für ...

  • 17.10.2005 – 19:56

    Westfalenpost: Gemischtwaren Das Kabinett ist Resultat des Machbaren

    Hagen (ots) - Von Bodo Zapp NRW ist im Kabinett Merkel stark vertreten, aber nur auf der SPD-Seite. Für die CDU-Besetzung unter Umgehung des größten Bundeslandes mag es gute Gründe geben, doch ist der Groll der Christdemokraten aus Rheinland und Westfalen verständlich. Stoiber macht den Starken, Koch hat seinen Jung im Spiel, Rüttgers bleibt ohne ...

  • 11.10.2005 – 19:59

    Westfalenpost: Unersetzlich SPD hat kaum Alternativen zu Schröder

    Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Hat es wirklich einmal Sozialdemokraten gegeben, denen Gerhard Schröder als Parteichef unerträglich war? So sehr, dass er unter dem Druck der roten Basis aus dem Amt weichen musste? Vor gerade mal etwas mehr als anderthalb Jahren? Man kann es sich kaum noch vorstellen in diesen Wochen, in denen sich Schröder im Dämmerlicht seiner Kanzlerschaft aus allen Parteiflügeln ...