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Handeln, bevor es zu spät ist ./ . Der Klimawandel verlangt schnelle und durchgreifende Maßnahmen

Hannover (ots)

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich am 
heutigen Mittwoch, 30. Mai, mit einem eindringlichen Appell an 
Politik, Gesellschaft und Kirche gewandt, ihre Verantwortung 
angesichts des Klimawandels zu erkennen und entschlossen zu handeln. 
Drei Feststellungen begründen Hubers dringlichen Aufruf zum Handeln: 
"Wir müssen ernsthaft mit einer Klimakatastrophe rechnen. - Wir 
müssen anerkennen, dass sie in erheblichem Umfang durch menschliches 
Handeln ausgelöst ist. - Um die globale Erwärmung zu begrenzen, 
müssen wir zu schnellen und entschlossenen Maßnahmen bereit sein."
Am Anfang des Appells steht die Ermutigung: "Es ist nicht zu spät 
für eine Antwort auf den Klimawandel." Die nötige Motivationskraft 
für die überfälligen Schritte erwachse "aus dem Vertrauen zu Gott, 
dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und aus dem gelebten 
Bekenntnis zu ihm". Den "Anwandlungen von Zynismus und Mutlosigkeit" 
dürfte "nicht das Feld überlassen" werden. Der Appell verschweigt den
Ernst der Bedrohung für den Lebensraum der Erde nicht. Der 
Ratsvorsitzende erinnert am Ende des Appells an eine Mahnung des 
Apostels Paulus aus dem Galaterbrief (6,7) und wendet sie auf die von
der Menschheit ausgehenden Ursachen für den Klimawandel an: "Irret 
euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, 
das wird er ernten."
Wolfgang Huber geht in dem Text aus von der biblischen 
Sintfluterzählung. In ihr sei die grundlegende Menschheitserfahrung 
bewahrt, dass das Leben auf der Erde "durch katastrophale 
Veränderungen bedroht" bleibe. Die Zusage Gottes am Ende der 
Sintflutgeschichte (1. Mose 8,20-22) dürfe nicht missverstanden 
werden als Erlaubnisschein, der alles gestattet und alles verzeiht. 
Die Menschheit müsse "mit der Möglichkeit rechnen, dass Gott uns die 
bösen Folgen einer anhaltenden Versündigung an seinen guten 
Schöpfungsgaben spüren lässt".
In seiner Beschreibung des derzeitigen Wissensstandes über 
Ursachen und Verlauf des Klimawandels bezieht sich der Text auf die 
jüngsten Veröffentlichungen des Internationalen Expertengremiums zum 
Klimawandel (IPPC). Die Menschheit befinde sich "in dem 
entscheidenden Zeitabschnitt, in dem die schlimmsten Auswirkungen 
eines ungebremsten Klimawandels noch verhindert werden können".
Ein schöpfungs- und mitweltgerechter Umgang mit den natürlichen 
Ressourcen sei in den - recht verstandenen - alttestamentlichen 
Schöpfungstexten bereits angelegt. Das wird insbesondere am ersten 
der biblischen Schöpfungsberichte (1. Mose 1,1 - 2,4a) entfaltet. Der
darin enthaltene Auftrag des Schöpfers weise "dem Menschen die 
Mitverantwortung für eine gedeihliche Nutzung und lebensfördernde 
Bewirtschaftung der von Gott geschaffenen Lebensräume zu". Es gehe 
nicht um eine "Ermächtigung zur schrankenlosen Ausbeutung der Natur",
sondern um eine "Segensverheißung, der die Menschen gerecht werden 
sollen und können".
Der Appell endet mit Antworten auf die Frage: "Was können wir 
tun?" Huber wendet sich zunächst an die Christinnen und Christen. Die
biblische Überlieferung nehme sie in die Pflicht, "in ihren eigenen 
Verantwortungsbereichen - in Unternehmen, Medien und 
gesellschaftlichen Verbänden, in Wissenschaft, Verwaltung und Politik
- die Aufgabe des Klimaschutzes ernst zu nehmen". Der Appell richtet 
sich nicht zuletzt an die Teilnehmer des G8-Gipfels in Heiligendamm 
in der kommenden Woche: Die dort versammelten Staats- und 
Regierungschefs hätten "jetzt die Aufgabe, neue Schritte im 
Klimaschutz zu ermöglichen"; sie könnten "diese Pflicht nicht auf 
andere delegieren" und dürften "die Erfüllung dieser Pflicht nicht 
vertagen".
Hannover, 30. Mai 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Hinweis:
Der Text ist  im Internet nachzulesen unter 
http://www.ekd.de/EKD-Texte/2078.html
Alle, die die Pressemitteilung per Email bekommen, haben mit dem Mail
den Text in einem weiteren attachment erhalten.

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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