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Lausitzer Rundschau: zu: Bundeskanzlerin Merkel zu Besuch in China

Cottbus (ots)

Angela Merkel bewegt sich sicher auf dem
internationalen Parkett. Wie schon in Moskau und Washington hat sie 
nun auch bei ihrem Antrittsbesuch in Peking die richtigen Worte 
gefunden und die richtigen Zeichen gesetzt. Es sind, bei allem 
Respekt für die chinesische Kultur und die wirtschaftlichen 
Leistungen des Riesenreiches, auch kritische Worte und Zeichen 
gewesen.
Bei Merkels Reise zeigte sich, dass sowohl die deutsche Euphorie über
China wie die Angst vor China langsam einer realistischeren 
Einschätzung weichen und das ist gut so. China beweist, dass zu einem
nachhaltigen Wachstum immer auch Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat 
und soziale Gerechtigkeit gehören. Wenn der politische und 
gesellschaftliche Überbau nicht stimmen, kann die Wirtschaft nicht 
gedeihen. Jedenfalls nicht auf Dauer. Die Macht der kommunistischen 
Partei hält zwar das Land mit seinen vielen Völkern zusammen, sie ist
aber auch die Basis für Korruption, Verschwendung und gravierende 
Fehlentwicklungen. Chinas Wachstum ist mit jährlich rund neun Prozent
imposant. Japan und Südkorea aber waren seinerzeit dynamischer. Die 
Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land, wird immer 
größer und erzeugt immer neue Folgeprobleme, von der Zerstörung 
gewachsener dörflicher Strukturen bis hin zum Elend der 
Wanderarbeiter. Die dramatische Umweltverschmutzung verlangt von den 
Menschen einen hohen Preis und sie wird zunehmend auch Anteile des 
Bruttosozialproduktes einfordern. Das alles sind nicht nur Folgen 
einer stürmischen Industrialisierung, es sind auch Folgen des 
Systems. Deutschland und Europa haben jedenfalls allen Grund, auf ihr
demokratisches Sozialstaatsmodell stolz zu sein. Es hat sich in der 
Geschichte bisher als das für die Menschen beste erwiesen. Natürlich 
ist es nicht eins zu eins übertragbar - seine Grundsätze aber schon. 
Und deshalb darf Angela Merkel in Peking offensiv von den 
Menschenrechten, der Informationsfreiheit, dem Umweltschutz und dem 
Schutz des geistigen Eigentums reden. Genau betrachtet, hilft das 
sogar diesem ehrgeizigen Milliardenvolk, dem man mehr wünschen muss 
als ein Wachstum vom alten Elend in ein neues.

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