Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Wildtier Stiftung mehr verpassen.

Deutsche Wildtier Stiftung

Deutsche Wildtier Stiftung begrüßt Vorstoß der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfs von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen

Hamburg (ots)

Die Europäische Kommission hat heute einen Beschlussvorschlag vorgelegt, der zum Ziel hat, den Schutzstatus des Wolfs von "streng geschützt auf "geschützt" herabzustufen. Grundlage seien Ergebnisse einer Untersuchung zum Status des Wolfs in der EU. "Wir begrüßen diese Initiative der EU-Kommission", sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der Wolf ist ein faszinierendes Wildtier, das bis vor gut 100 Jahren noch in Deutschland verbreitet war, aber durch den Menschen ausgerottet wurde. Dass er sich wieder hier ansiedeln konnte, ist ein erfreulicher Erfolg des Artenschutzes. Das derzeitige exponentielle Wachstum der europäischen Population ist bemerkenswert - führt aber auch zu Konflikten, unter anderem mit Weidetierhaltern", so der Wildtierbiologe. "Nur wenn die aus Sicht des Naturschutzes erwünschte extensive Beweidung weiterhin möglich ist, hat der Wolf langfristig die Akzeptanz, die ihn gleichzeitig schützt."

"Die heute veröffentlichte eingehende Analyse zeigt, dass die Wolfspopulationen in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich zugenommen haben und immer größere Gebiete besiedeln. Es gibt mehr als 20 000 Wölfe mit meist wachsenden Populationen und expandierenden Streifgebieten sowie Rudel mit Welpen in 23 Mitgliedstaaten. Dies ist ein Erhaltungserfolg, der durch gesetzlichen Schutz, eine sensibilisierte Öffentlichkeit und die Verbesserung des Lebensraums ermöglicht wurde. Diese Zunahme bringt den Wolf jedoch zunehmend in Konflikt mit menschlichen Aktivitäten, insbesondere durch Nutzviehschäden, wobei bestimmte Gebiete und Regionen stark betroffen sind", heißt es in der heutigen Erklärung der EU-Kommission dazu.

Da sich die Gegebenheiten in dieser Weise geändert hätten, sei nun eine Anpassung des rechtlichen Schutzstatus gerechtfertigt, um allen Vertragsparteien des Berner Übereinkommens größere Spielräume beim Wolfsmanagement zu geben und gleichzeitig das übergeordnete rechtliche Ziel beizubehalten, einen günstigen Erhaltungszustand für die Art zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Es stünden weiterhin EU-Mittel zur Verfügung, um angemessene Investitionen in geeignete Schadensverhütungsmaßnahmen zu fördern, die für die Verringerung der Nutzviehrisse durch den Wolf von entscheidender Bedeutung blieben, so die Kommission

Sollten die EU-Mitgliedstaaten den Vorschlag annehmen, werde die EU ihn dem Ständigen Ausschuss des Berner Übereinkommens vorlegen. Eine Änderung des Status im Rahmen dieses Übereinkommens ist die Voraussetzung für eine Änderung des Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene.

"Die Herabstufung des Schutzstatus würde dieses faszinierende Wildtier nicht grundsätzlich zum Abschuss freigeben. Sie würde vielmehr den Weg frei machen für ein langfristiges Miteinander von Wildtier und Mensch. Selbstverständlich müsste die Entwicklung der europäischen Population weiterhin engmaschig beobachtet werden, um jederzeit geeignete Maßnahmen ergreifen zu können", sagt Hackländer.

Mehr zum Wolf, seiner Lebensweise, seiner Gefährdung und der Entwicklung der deutschen Bestände erfahren Sie hier: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wolf

Zur Meldung der Europäischen Kommission geht es hier: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_6752

Pressekontakt:

Inga Olfen
Leiterin Kommunikation Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 - 13
I.Olfen@DeutscheWildtierStiftung.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Wildtier Stiftung
Weitere Storys: Deutsche Wildtier Stiftung
  • 15.12.2023 – 09:20

    Alle Jahre wieder - keine Schonzeit für Gämsen in den Bayerischen Alpen

    Hamburg (ots) - Vor fast 40 Jahren hat der Bayerische Landtag die Sanierung und damit die Wiederbewaldung von Schutzwaldflächen in den Bayerischen Alpen beschlossen. Nachdem in den ersten Jahren vor allem Pflanzungen und technische Schutzmaßnahmen erfolgten, stehen heute Gämsen, Hirsche und Rehe im Fokus der Schutzwaldsanierer: Weil die Knospen junger Bäume zum ...

  • 14.12.2023 – 10:00

    Das Rotkehlchen - Wissenswertes über den Weihnachtsvogel

    Hamburg (ots) - Weihnachten steht vor der Tür und ein Wildtier finden wir besonders oft auf Weihnachtskarten, Tannenbaumschmuck und Tischdekoration: das Rotkehlchen. Der kleine Singvogel mit dem rot gefärbten Brustgefieder ist der Weihnachtsvogel schlechthin. Warum ist das so? Vermutlich ist dies ein Trend, der aus Großbritannien zu uns übergeschwappt ist. Denn dort ist das Rotkehlchen aus kaum einem weihnachtlich ...