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Statistisches Bundesamt

Erzeugerpreise 2011: + 5,7 % gegenüber 2010 - höchste Veränderungsrate seit 1982 Dezember 2011: + 4,0 % gegenüber Dezember 2010

Wiesbaden (ots)

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Jahresdurchschnitt 2011 um 5,7 % höher als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das die höchste Veränderungsrate seit 1982 (+ 6,0 %). 2010 lag sie bei + 1,6 %, 2009 war sie um 4,2 % zurückgegangen.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Erzeugerpreise hatten die steigenden Energiepreise: 2011 war Energie um 10,6 % teurer als 2010. Die Preise für Mineralölerzeugnisse nahmen um 16,6 % zu, die für Erdgas um 14,9 %. Dabei wurde Erdgas für Ortsgasversorgungsunternehmen, die Erdgas an Endverbraucher absetzen, um 18,3 % teurer, für Haushalte um 4,5 %. Elektrischer Strom kostete durchschnittlich 6,4 % mehr als 2010. Während Haushalte für Strom 7,0 % mehr zahlen mussten als 2010, stieg der Preis für Weiterverteiler um 2,9 %. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise stiegen die Erzeugerpreise 2011 gegenüber dem Vorjahr nur um 3,5 % (2010 gegenüber 2009: + 1,7 %).

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) lagen im Jahresdurchschnitt 2011 um 5,3 % über denen des Vorjahres. Hier wirkten sich die Preissteigerungen für Metalle mit + 9,2 % am stärksten aus. Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen im Jahresverlauf kontinuierlich an und kosteten im Durchschnitt 3,8 % mehr als 2010. Nahrungsmittel verteuerten sich um 6,0 %. Gebrauchsgüter waren im Jahresdurchschnitt 2011 um 1,7 % teurer als 2010, Investitionsgüter um 1,2 %.

Veränderungen im Dezember 2011

Im Dezember 2011 lag der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte um 4,0 % höher als im Dezember 2010. Gegenüber dem Vormonat November 2011 ging er um 0,4 % zurück.

Energie war im Dezember 2011 um 8,3 % teurer als im Dezember 2010, gegenüber November 2011 sanken die Preise um 1,1 %. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise im Dezember 2011 um 2,0 % höher als im Dezember 2010. Gegenüber November 2011 sanken sie leicht um 0,1 %.

Die Preise für Erdgas lagen im Dezember 2011 um 15,9 % über dem Vorjahresstand, gegenüber November 2011 stiegen sie geringfügig um 0,1 %. Ortsgasversorgungsunternehmen mussten 18,4 % mehr bezahlen als im Dezember 2010 (unverändert gegenüber November 2011). Für Haushalte war Erdgas 6,8 % teurer als ein Jahr zuvor (+ 0,3 % gegenüber November 2011).

Mineralölerzeugnisse kosteten im Dezember 2011 insgesamt 10,2 % mehr als im Dezember 2010, jedoch 2,0 % weniger als im November 2011. Leichtes Heizöl war um 19,3 % teurer als ein Jahr zuvor (- 5,9% gegenüber November 2011). Die Preise für Dieselkraftstoff lagen um 10,1 % über dem Vorjahresniveau, Motorenbenzin um 4,3 %. Gegenüber dem Vormonat gingen die Preise für Dieselkraftstoff um 3,0 % zurück, für Motorenbenzin um 1,1 %.

Für elektrischen Strom waren die Preise über alle Abnehmergruppen hinweg betrachtet 2,8 % höher als im Dezember 2010, gegenüber November 2011 sanken sie um 2,2 %. Für Haushalte stiegen die Strompreise seit Dezember 2010 um 6,7 % (+ 0,1 % gegenüber November 2011). Für Sondervertragskunden kostete Strom 5,5 % mehr als im Dezember 2010 (- 1,0 % gegenüber November 2011).

Vorleistungsgüter waren im Dezember 2011 um 2,0 % teurer als im Dezember 2010 (- 0,3 % gegenüber November 2011). Chemische Grundstoffe kosteten 6,0 % mehr (- 0,3 % gegenüber November 2011). Metalle waren dagegen 1,8 % billiger als im Dezember 2010 (- 0,9 % gegenüber November 2011).

Die Preise für Verbrauchsgüter lagen im Dezember 2011 um 3,4 % über denen von Dezember 2010 (unverändert gegenüber November 2011). Nahrungsmittel wurden seit Dezember 2010 um 4,5 % teurer (+ 0,1 % gegenüber November 2011). Die höchste Jahresveränderungsrate bei den Verbrauchsgütern wies Zucker mit + 28,2 % auf (+ 1,5 % gegenüber November 2011). Aber auch Kaffee kostete 15,8 % mehr als im Dezember 2010 (unverändert gegenüber November 2011).

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Dezember 2011 um 1,9 % höher als im Dezember 2010, für Investitionsgüter lagen die Preise 1,3 % über denen des Vorjahresmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die unter www.destatis.de --> Themen --> Preise --> Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte unter "Neuerscheinung" erhältlich ist. Basisdaten und lange Zeitreihen können über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.


           Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte           
                           (Inlandsabsatz)                          
                             Deutschland                            

                                         Veränderung                
                                          gegenüber      Veränderung
    Jahr / Monat      2005 = 100          Vorjahres-      gegenüber 
                                          zeitraum        Vormonat  
                                                   in %             

2005 JD                    100                4,4               -   
2006 JD                  105,4                5,4               -   
2007 JD                  106,8                1,3               -   
2008 JD                  112,7                5,5               -   
2009 JD                  108,0              - 4,2               -   
2010 JD                  109,7                1,6               -   
2011 JD                  115,9                5,7               -   

2010     Dezember        112,1                5,3             0,7   

2011     Januar          113,4                5,7             1,2   
         Februar         114,2                6,4             0,7   
         März            114,7                6,2             0,4   
         April           115,9                6,4             1,0   
         Mai             115,9                6,1         +/- 0,0   
         Juni            116,0                5,6             0,1   
         Juli            116,8                5,8             0,7   
         August          116,5                5,5           - 0,3   
         September       116,8                5,5             0,3   
         Oktober         117,0                5,3             0,2   
         November        117,1                5,2             0,1   
         Dezember        116,6                4,0           - 0,4   

JD = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte gibt:

Gerda Gladis-Dörr, Telefon: (0611) 75-2750, www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
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Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

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