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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Garanten des sozialen Friedens in den Quartieren

6,30 Euro Durchschnittsmiete: Die sozialen Vermieter bleiben in Schleswig-Holstein Garant des bezahlbaren Wohnens. VNW-Direktor Andreas Breitner: Genossenschaften und am Gemeinwohl orientierte Gesellschaften garantieren den sozialen Frieden und benötigen besondere Unterstützung der Politik.

106/2022

Kiel. Mieterinnen und Mieter bei einem schleswig-holsteinischen VNW-Wohnungsunternehmen müssen im Durchschnitt eine monatliche Nettokaltmiete von 6,30 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Damit ist die Durchschnittsmiete gegenüber dem Jahr 2020 gleichgeblieben.

Insgesamt investierten die am Gemeinwohl orientierten Wohnungsunternehmen im Jahr 2021 rund 423 Millionen Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von bezahlbarem Wohnraum. Im Jahr 2020 waren es rund 339 Millionen Euro. Die Zahl der von VNW-Unternehmen in Schleswig-Holstein fertiggestellten Wohnungen lag bei 841 – fast 100 weniger als im Jahr davor.

Die Leerstands- und die Fluktuationsquote sind weiter gesunken. Der Leerstand beträgt derzeit rund 1,4 Prozent. 2020 lag er bei 1,7 Prozent. Die Fluktuationsquote sank von 7,1 Prozent im Jahr 2020 auf 6,2 Prozent Ende vergangenen Jahres.

Das ergab die jährliche Umfrage unter VNW-Mitgliedsunternehmen. Dem Verband gehören in Schleswig-Holstein derzeit 48 Wohnungsgenossenschaften und 30 am Gemeinwohl orientierte Wohnungsgesellschaften an. Sie verwalten rund 170.000 Wohnungen. Das ist gut jede vierte Mietwohnung im Land.

Zu den Zahlen erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die VNW-Mitgliedsunternehmen bleiben auch in schwieriger Zeit der Garant des bezahlbaren Wohnens in Schleswig-Holstein. Bei ihnen liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete in der Regel deutlich unter dem örtlichen Mietspiegel. Zudem blieb die Durchschnittsmiete trotz einer allgemeinen Preissteigerungsrate von 3,1 Prozent gleich.“

„Das Gewicht dieser Zahlen wird durch die Tatsache erhöht, dass die Unternehmen schon vor dem Ukraine-Krieg mit einem beispiellosen Anstieg von Bau- und Grundstückspreise konfrontiert waren. Angesichts der aktuell dramatisch hohen Inflation steht die Errichtung bezahlbarer Wohnungen grundsätzlich in Frage. Wer Spitzenmieten nehmen kann, kann Preissteigerungen verkraften. VNW-Unternehmen, die sich dem bezahlbaren Wohnen verpflichtet fühlen, können das nicht. Die Folge: sie werden gar nicht mehr oder deutlich weniger bauen.“

Die Befragung der VNW-Unternehmen habe vor dem Chaos bei der KfW-Förderung und dem Krieg in der Ukraine stattgefunden, so VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Deshalb gehe ich davon aus, dass die ursprünglichen Bauplanungen sich nicht erfüllen lassen. Das, was gerade gebaut wird, wird zu Ende gebaut. Beim Neubau allerdings sehe ich schwarz. Ursprünglich dafür geplante Gelder werden die Unternehmen in die Modernisierung und Sanierung von Wohnungsbeständen stecken.“

Soziale Vermieter haben den Menschen im Blick

Ausdrücklich würdigte VNW-Direktor Andreas Breitner das Kieler Innenministerium und die Investitionsbank Schleswig-Holstein. „Beide haben den Ernst der Lage infolge der dramatische Baukostenentwicklung frühzeitig erkannt und rasch reagiert. So wurde der Zuschuss in der Wohnraumförderung von 650 Euro pro Quadratmeter auf 1.000 Euro pro Quadratmeter erhöht. Damit konnten bereits weit geplante Bauprojekte gerettet werden, die durch den von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck veranlassten Wegfall der KfW-Förderung auf der Kippe standen. Es ist gut, dass in dieser Art und Weise Verantwortung für Land und Leute gelebt wird."

"Positiv bewerte ich die Ausführungen der Koalitionspartner zur Förderung der gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen, den Genossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen. In der öffentlichen Diskussion hat sich die Landesregierung von diesem Auftrag inzwischen distanziert. Wir erwarten aber, dass sie entsprechend des Koalitionsvertrages liefert und stehen dafür als Gesprächspartner zur Verfügung.“

„Genossenschaften gehören ihren Mitgliedern, kommunale Wohnungsgesellschaften dem Staat. Beide gewährleisten gerade in schweren Zeiten den sozialen Frieden, weil sie viel mehr leisten, als nur eine Wohnung zu niedrigen Preisen zu vermieten. Sie haben den Menschen im Blick. Sie gehören besonders unterstützt.“

Allerdings stehe die Gesellschaft angesichts der Heizkostenexplosion jetzt vor ganz anderen Herausforderungen. „Aber auch hier empfange ich Signale, die zeigen, dass im Ministerium und bei der Investitionsbank konstruktiv an Lösungen gearbeitet wird. Es ist jetzt nicht die Zeit für Ideologiepflege und politische Grabenkämpfe. Ich appelliere daher an alle Beteiligten: Wir stehen in einem Wirtschaftskrieg und sind das Ziel eines Agressors. Wenn der äußere Druck wächst, gilt es innen besonders stark zusammen zu halten. Wir kommen nur gemeinsam durch diese schwere Zeit.“

2022/09/01

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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