Freiwilligeneinsatz im Nationalpark Schwarzwald: Eine Woche Biotope pflegen für das Auerhuhn
Das Auerwild ist auch im Schwarzwald vom Aussterben bedroht. Im Nationalpark Schwarzwald arbeiten Freiwillige ab 19. Oktober eine Woche lang, um dort gemeinsam für neue Auerhuhn-Lebensräume zu sorgen. Mit der Säge in der Hand werden lichte Strukturen, Flugschneisen und Balzplätze im Bergwald geschaffen.
Würzburg / Seebach, 17. Oktober 2025
Vom 19. bis 25. Oktober werden 16 Freiwillige mit dem Bergwaldprojekt im Nationalpark Schwarzwald im Einsatz sein. Die Teilnehmenden werden dort gemeinsam Lebensräume für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn schaffen. Mit dem Einsatz sollen die Teilnehmenden auch für die aktuellen Bedrohungen der natürlichen Lebensgrundlagen und einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen sensibilisiert werden.
Die Einsatzwoche im Nordschwarzwald ist eine Kooperation des Nationalpark Schwarzwald mit dem Verein Bergwaldprojekt, der bekannt ist für seine deutschlandweiten Arbeiten zur Wiederherstellung und dem Schutz von Ökosystemen.
HINWEIS AN REDAKTIONEN
Bei Interesse sind Sie eingeladen, sich selbst einen Eindruck von den Arbeiten der Freiwilligen zu machen und diese zu begleiten. Um einen Termin zu vereinbaren, nehmen Sie bitte mit der jeweiligen Projektleitung Kontakt auf. Kontaktdaten anfordern: presse@bergwaldprojekt.de
Freiwillige als Teil des „Notfallplan Auerhuhn“
Aufgrund des dramatischen Rückgangs des Auerhahnbestandes im gesamten Schwarzwald hat der Nationalpark das Schutzprojekt „Notfallplan Auerhuhn“ konzipiert, das zu einer ersten Bestandsstabilisierung im Nationalpark führte. Lebensraumverbessernde Maßnahmen wie die Entfernung des Fichten-Jungaufwuchses und die Förderung der Heidelbeere sind ein wichtiges Schlüsselelement in der Schutzkonzeption. Die Arbeiten im Rahmen der Bergwaldprojektwoche im Nationalpark Schwarzwald liegen daher auf großflächigen Biotoppflegemaßnahmen für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn.
Lichte Bergwälder für scheues Auerwild
Die Freiwilligen werden unter Anleitung von Philipp Fritz vom Bergwaldprojekt und unter der Regie von Raffael Kratzer vom Nationalpark Schwarzwald zur Säge greifen und Flugschneisen und Balzplätze für das Auerwild schaffen. Die Auerhuhn-Biotopflege leistet dabei nicht nur einen Beitrag zum Schutz dieser seltenen Vogelart, sondern fördert gleichzeitig viele weitere Tier- und Pflanzenarten lichter Bergwälder wie Dreizehenspecht, Sperlingskauz und Waldschnepfe.
Raffael Kratzer (Nationalpark Schwarzwald): „Wir freuen uns sehr, dass uns die Freiwilligen des Bergwaldprojekts so tatkräftig darin unterstützen, Lebensräume für das seltene Auerwild zu schaffen. Biodiversität ist das Immunsystem unserer Ökosysteme und ein wichtiger Faktor für ihre Resilienz. Gesunde Ökosysteme erbringen lebenswichtige Leistungen, auf die wir alle jeden Tag angewiesen sind.“ Philipp Fritz (Projektleiter Bergwaldprojekt e.V.) ergänzt: „Die Teilnehmenden lernen bei ihrer gemeinsamen Arbeit für die Artenvielfalt nicht nur die enorme Bedeutung von Wäldern und Biodiversität kennen, sondern entwickeln auch neue Beziehungen zur Natur. Mit ihrer eigenen Arbeit erleben sie hier, wie sie selbst die Ursache positiver Veränderungen sein können. Das motiviert sie, sich auch im eigenen Alltag naturverträglicher und damit zukunftsfähiger zu verhalten.“
Die Einsatzwoche wird von Bildungsarbeit begleitet und dadurch die durchgeführten Arbeiten in einen größeren Umwelt- und Nachhaltigkeitszusammenhang gesetzt. Untergebracht werden die Freiwilligen aus ganz Deutschland im Alter von 16 bis 66 Jahren für die Woche in einem Gruppenhaus in Mehrbettzimmern. Eine Köchin des Bergwaldprojekts kümmert sich während der beiden Einsatzwochen um die vegetarische Verpflegung der Teilnehmenden mit überwiegend regionalen und saisonalen Produkten.
Bergwaldprojekt e.V.
Der Bergwaldprojekt e.V. organisiert seit 35 Jahren Freiwilligeneinsätze im Wald, Moor und in Offenlandschaften. Dieses Jahr bringt der Verein mit seinen Einsatzwochen in Deutschland mehr als 5.000 Freiwillige in die Natur. Dazu finden 190 Projektwochen an gut 100 verschiedenen Standorten in allen Regionen Deutschlands statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme wiederherzustellen und zu stabilisieren, den beteiligten Freiwilligen Bedeutung und Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und daran mitzuarbeiten, unsere Lebens- und Wirtschaftsweise nachhaltiger zu gestalten.
Weitere Informationen:
Anne Kobarg, Nationalpark Schwarzwald, Leitung Pressestelle, Website und Social Media, Tel.: 0172-4628184, E-Mail: anne.kobarg@nlp.bwl.de
Lena Gärtner, Bergwaldprojekt e.V. Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Bergwaldprojekt e.V., Tel.: 0931 991 220 11, E-Mail: presse@bergwaldprojekt.de