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Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Orientierung im Wandel geben

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Orientierung im Wandel geben

  • „Strategische Orientierungen für Universitäten im 21. Jahrhundert“: Universität Freiburg eröffnet das Akademische Jahr 2025/2026.
  • „Veränderung muss Teil unserer DNA, unserer gesamten Governance sein; getragen von einer Kultur, die Offenheit lebt und Ermöglichung fördert – nicht im eigenen Dunstkreis der Disziplinen, sondern über den Tellerrand hinaus. Die Zukunft unserer Gesellschaft mitzugestalten, gehört zum Wesen und zu den wesentlichen Aufgaben von Universitäten“, sagt Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein.
  • Krieglstein spricht über das Selbstverständnis von Universitäten in einer sich wandelnden Welt und über die bisherigen Erfolge sowie die nächsten Schritte im Wettbewerb der Exzellenzstrategie.

Gesellschaftliche Umbrüche, Klimawandel, digitale Transformationen, geopolitische Konflikte, wachsende Demokratie- und Wissenschaftsfeindlichkeit: Universitäten stehen heute vor tiefgreifenden Herausforderungen. Zentral sei daher die Frage, führte Rektorin Kerstin Krieglstein aus, wie Universitäten Forschung, Lehre und Transfer so ausrichten können, dass sie Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft aktiv mitgestalten und durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu Lösungen beitragen.

Dieser Leitgedanke prägt die gesamtuniversitäre Entwicklung „Vision 2040“ ebenso wie die Teilnahme der Universität Freiburg am Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. In der ersten Förderlinie mit den Clustern CIBSS und Future Forests erfolgreich, richte die Universität ihren Blick nun „weitaus mutiger und selbstbewusster“ auf die zweite Förderlinie. „Als einzige Universität in Baden-Württemberg sind wir berechtigt, einen Neuantrag zu stellen“, hob Krieglstein hervor. „Diese Chance haben wir mit großer Überzeugung und Engagement ergriffen.“ Der Antrag wird am 12. November 2025 eingereicht. Er ist in die „Vision 2040“ eingebettet – eine auf 15 Jahre angelegte Gesamtstrategie, mit der die Universität Freiburg ihr Ziel verfolgt, sich als forschungsstarke, vernetzte und verantwortungsbewusste Institution weiterzuentwickeln und ihr Selbstverständnis im 21. Jahrhundert neu zu definieren.

Veränderung als Teil der DNA

„Universitäten geraten in eine Doppelrolle“, betonte Krieglstein. „Sie sind wie die Gesellschaft unmittelbar von den Umbrüchen betroffen, von Teilen der Gesellschaft aber auch zunehmend infrage gestellt und gleichzeitig aufgerufen, maßgeblich zur Bewältigung multipler Krisen beizutragen.“ Die politische und globale Lage zeige, dass Wissenschaftsfreiheit heute kein selbstverständliches Gut mehr sei. Gerade deshalb, so die Rektorin, sei Erneuerungsfähigkeit eine der zentralen Aufgaben von Universitäten und eine der wichtigsten Antworten auf die Herausforderungen, vor denen sie stehen: „Veränderung muss Teil unserer DNA, unserer gesamten Governance sein; getragen von einer Kultur, die Offenheit lebt und Ermöglichung fördert – nicht im eigenen Dunstkreis der Disziplinen, sondern über den Tellerrand hinaus. Die Zukunft unserer Gesellschaft mitzugestalten, gehört zum Wesen und zu den wesentlichen Aufgaben von Universitäten. Die Universität Freiburg bringt dafür alles mit, um eine zentrale Rolle und eine starke Stimme in der europäischen Forschungslandschaft einzunehmen und zu einer resilienteren Zukunft beizutragen.“

Festvortrag, Impulse aus der Spitzenforschung und Podiumsgespräch

Auch der Festvortrag griff die Leitidee der festlichen Eröffnung auf. Prof. Dr. Linda Doyle, Präsidentin des Trinity College Dublin/Irland, sprach unter dem Titel „Forests and Signals. Strategic Orientations for Universities in the 21st Century“ darüber, wie Hochschulen ihre Verantwortung im Zusammenspiel von Forschung, Gesellschaft und Politik neu ausloten können.

Impulse aus der Spitzenforschung setzten Prof. Dr. Jürgen Kleine-Vehn (Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies) und Prof. Dr. Marc Hanewinkel (Exzellenzcluster Future Forests). Beide Exzellenzcluster stehen für den Forschungsansatz, der die Universität Freiburg prägt: komplexe Fragen im Verbund und im Austausch über Disziplingrenzen hinweg zu bearbeiten – mit Erkenntnissen, die wissenschaftlich exzellent und zugleich gesellschaftlich relevant sind. Beim abschließenden Podiumsgespräch diskutierte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn mit zwei Studierendenvertreter*innen des University College Freiburg (UCF) über das Thema „Gemeinsam Zukunft gestalten“.

Auszeichnungen

Im Anschluss an den Festakt wurden einzelne Mitglieder der Universität für ihren besonderen Einsatz in der Lehre, ihr herausragendes studentisches Engagement und ihr positives Wirken in Verwaltung, Service und Technik ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden zahlreiche Preise an Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen vergeben. „Exzellenz entsteht nicht im Vakuum, sie wächst aus einer lebendigen Gemeinschaft, die miteinander in Verbindung steht“, unterstrich Kerstin Krieglstein. Die Auszeichnungen machten sichtbar, worauf die Stärke der Universität Freiburg gründe: „Menschen, die mit Leidenschaft lehren, forschen, sich engagieren und Verantwortung übernehmen – in der Wissenschaft ebenso wie im Campusalltag und dem weiteren gesellschaftlichen Umfeld. Sie alle prägen die Kultur unserer Universität, die auf Offenheit und dem gemeinsamen Willen zur Gestaltung beruht.“

Universitätslehrpreis

Mit dem Universitätslehrpreis würdigt die Universität Freiburg herausragende Leistungen in der Lehre. Ausgezeichnet wurden dieses Jahr zwei Wissenschaftlerinnen aus der Technischen und der Philosophischen Fakultät. Das Preisgeld betrug je 5 000 Euro.

Prof. Dr. Anke Weidlich, Technische Fakultät, Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH), erhielt die Auszeichnung für ihre gesamte Lehrtätigkeit. Ihre Veranstaltungen erhalten konstant hohe Bewertungen und wecken darüber hinaus das Interesse und die Begeisterung der Studierenden für komplexe Themen im Bereich der Energie- und Nachhaltigkeitssysteme. Aus Sicht der Studierenden besonders hervorzuheben ist ihre Leidenschaft und ihre Fähigkeit, schwierige Inhalte verständlich und inspirierend zu vermitteln. Die Interaktion und das Engagement, das sie während ihrer Lehrveranstaltungen fördert, schaffen ein motivierendes Lernumfeld für Studierende.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét, Philosophische Fakultät, Kunstgeschichtliches Institut, für ihr Projekt „Kunstgeschichte unterwegs“. Es besteht aus einem digitalen Guide und einem gedruckten Booklet zu den Chorkapellen des Freiburger Münsters und setzt mit seiner Ausstrahlung und gezielt ausgewählten innovativen Vermittlungsansätzen aus der Museumsdidaktik neue Maßstäbe für eine hybride Kulturvermittlung in der Stadt. Das Projekt bindet regionale Akteure ein und ermöglicht Studierenden die Gewinnung wertvoller praxisnaher und berufsorientierender Erfahrung.

Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement

Mit dem Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement in Höhe von insgesamt 1 000 Euro werden vorbildliche Projekte von Studierenden ausgezeichnet, die anderen Studierenden oder der Gesellschaft unmittelbar zugutekommen. 2025 wurden zwei Studierende ausgezeichnet.

Bianca Alexandra Kern, B.Sc. Molekulare Medizin, erhält den Preis für ihr gesamtes Engagement. Unter anderem ist sie in der Schulpolitik, in der Lebensmittelrettung, in der Hans-Böckler-Stiftung sowie in verschiedenen Hochschulgremien aktiv. Ihr Einsatz verbindet ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und universitäres Engagement.

Stellvertretend für die Theologische Fachschaft wird darüber hinaus die Theologiestudentin Svenja Mantz ausgezeichnet. Ihre Initiative „Queere Theologie-Studierende“ ist ein herausragendes Beispiel für Engagement, Inklusion und Solidarität in einem akademischen Umfeld, das oft von Spannungen zwischen persönlichen Identitäten und tradierten Glaubensüberzeugungen geprägt ist. Das Projekt bietet queeren Theologie-Studierenden einen geschützten Raum, in dem sie sich ohne Angst vor Diskriminierung oder Ausgrenzung begegnen können. In ihrem Bestreben, eine diskriminierungsfreie Hochschulkultur zu schaffen, leistet die Initiative einen unverzichtbaren Beitrag zur Gestaltung einer offenen, respektvollen und vielfältigen Hochschulkultur.

Verwaltungspreis

Um herausragende Leistungen in Verwaltung, Service und Technik zu würdigen, schreibt die Universität Freiburg seit 2024 einmal jährlich den Verwaltungspreis aus. Er wird in den Kategorien Prozessoptimierung/Qualitätsmanagement, Kundenservice sowie Team-/Zusammenarbeit vergeben. 2025 wurden 22 Personen bzw. Teams für den Preis vorgeschlagen. Das Preisgeld betrug insgesamt 2 500 Euro.

Für ihren ausgezeichneten Kundenservice im Rahmen des Projekts 4D – 4 Dimensions of Digital and Didactic Development ausgezeichnet wurden Christian Kny und Nadine Phuvichit, Abteilung IQ – Innovation und Qualität in der Lehre. In der Nominierung besonders hervorgehoben wurde die Qualität ihrer Beratung und Betreuung sowie ihr strukturell verankertes Serviceverständnis. Sie unterstützen und befähigen Lehrende dabei, innovative neue Formate zu entwickeln und umzusetzen.

In der Kategorie Team-/Zusammenarbeit wurden die Hausmeister aus dem Institutsviertel ausgezeichnet, namentlich Christoph Bok, Kerim Günes, Dimitrios Karsonidis, Torsten Schlemmer, Peter Seidel, Andreas Hunn, Marcel Dufner, Matthias Gute, Joscha Jerg und Nicolas Seitz. Sie erhalten den Preis unter anderem für ihre beispielhafte Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Als „Retter in der Not“ sind sie immer erreichbar; zudem tragen sie maßgeblich zu einem Gefühl von Sicherheit am Arbeitsplatz bei.

Der dritte Preisträger ist Manuel McAllister aus der Abteilung Infrastrukturelles Gebäudemanagement. Er organisiert mit großem Erfolg die Teilnahme der Universität Freiburg am Firmenlauf „B2Brun“. Durch seine klare Kommunikation, sein großes persönliches Engagement und die Einbindung aller Beteiligten fördert er maßgeblich die Vernetzung und das Zusammengehörigkeitsgefühl von Universitätsmitgliedern aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Alumni-Preis für soziales Engagement

Mit dem Alumni-Preis für soziales Engagement werden jährlich Studierende oder studentische Gruppen ausgezeichnet, die entweder innovative Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens-, Studien- und Arbeitsbedingungen von Studierenden an der Universität Freiburg ergriffen haben oder sich ehrenamtlich in herausragendem Maß für soziale Organisationen engagiert haben. Der Preis ist mit 2 000 Euro dotiert.

Preisträger des Jahres 2025 ist das Teddybär-Krankenhaus, das spielerisch zeigt, wie spannend ein Besuch im Krankenhaus sein kann und dass Kinder keine Angst davor haben müssen. Veranstaltet von der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg e.V. in Zusammenarbeit mit Auszubildenden des Universitätsklinikums, fand es im Mai dieses Jahres zum 20. Mal statt. Kinder im Alter von etwa drei bis sechs Jahren konnten ihre kranken oder verletzten Kuscheltiere im Teddybär-Krankenhaus von speziell geschulten „Teddy-Docs“ untersuchen lassen.

Preis für exzellente Promotionsbetreuung

Mit dem Preis für exzellente Promotionsbetreuung würdigt die Universität Freiburg das herausragende Engagement von Betreuer*innen. Er wurde 2025 zum zweiten Mal verliehen und ist mit jeweils 2 000 Euro dotiert. Preisträger sind der Kultursoziologe Prof. Dr. Ulrich Bröckling, Institut für Soziologie, sowie Dr. Ulrich Parzefall vom Physikalischen Institut (leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Experimentellen Teilchenphysik).

Bertha-Ottenstein-Preis

Mit dem Bertha-Ottenstein-Preis werden jährlich innovative Projekte und strukturelle Maßnahmen auf dem Gebiet der Gleichstellung sowie herausragende Leistungen im Bereich der Gender- und Diversity-Forschung ausgezeichnet.

Den mit 5 000 Euro dotierten Bertha-Ottenstein-Preis 2025 erhielt Prof. Dr. Tanja Mölders für ihr Master-Modul „Gender Planning“. Im Zentrum des Moduls steht die Frage, was es in theoretischer wie praktischer Hinsicht bedeutet, Gender- und Diversity-Aspekte in die räumliche Planung einzubeziehen. Das Modul stärkt die Gender-Kompetenz der beteiligten Studierenden und regt sie zu gender- und diversitybezogenen Bewusstseinsbildungsprozessen an. Darüber hinaus leistet es einen wichtigen Beitrag zur inter- und transdisziplinären Verständigung.

Freiburger Förderpreise für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen

Die Universität vergibt auf Vorschlag der jeweiligen Fakultäten jährlich zahlreiche Förderpreise an Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen. Die Preisgelder werden von Stifterinnen und Stiftern zur Verfügung gestellt. Dieses Jahr wurden 41 unterschiedliche Förderpreise für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen mit einem Gesamtvolumen von 95.500 Euro an 56 Preisträger*innen verliehen.

Alle Förderpreise und Preisträger*innen sind hier zu finden:

https://uni-freiburg.de/universitaet/herausragende-leistungen/freiburger-foerderpreise-fuer-wissenschaftlerinnen-in-fruehen-karrierephasen/

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