FW-HH: 25 Jahre Notfallseelsorge in Hamburg: Innensenator Andy Grote dankt Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen
Hamburg (ots)
Seit einem Vierteljahrhundert stehen sie den Menschen in Hamburg in ihren schwersten Momenten zur Seite - bei Unfällen, Unglücken und plötzlichen Todesfällen. Wo Worte fehlen und die Welt scheinbar aus den Fugen gerät, geben sie Halt und Orientierung. Die rund 150 Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge verstehen sich als "Erste Hilfe für die Seele" für Überlebende, Angehörige, Hinterbliebene oder Zeugen und sind rund um die Uhr über die Leitstelle der Feuerwehr Hamburg zu erreichen. Mit einem Senatsempfang im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses wird ihr beeindruckendes Engagement am heutigen Donnerstag gewürdigt.
Im März 2000 wurde in Hamburg erstmals eine Stelle für Notfallseelsorge eingerichtet. Pastorin Erneli Martens erhielt zum damaligen Zeitpunkt den Auftrag, diesen Arbeitsbereich aufzubauen. In den vergangenen 25 Jahren hat Martens ein komplexes Netz der ökumenischen Notfallseelsorge geknüpft, das auf der Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen, Gemeindepastoren und zahlreichen Ehrenamtlichen basiert. Das heutige Netzwerk ist an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr alarmierbar. Sie sind mit einem Meldeempfänger ausgestattet und werden über die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg gerufen, wenn Menschen angesichts von Sterben und Tod die Begleitung durch sie wünschen. Die Hamburger Notfallseelsorge versteht sich dabei ausdrücklich als Angebot an alle Menschen in Hamburg. Rund 350 Einsätze absolvieren die Hamburger Notfallseelsorgenden pro Jahr, etwa dreiviertel davon führen in den häuslichen Kontext - etwa bei unerwarteten Todesfällen. In einem weiteren Viertel handelt es sich um Einsätze im öffentlichen Raum, auf Straßen, Baustellen oder an Badegewässern.
Die Notfallseelsorge arbeitet in den Einsätzen eng mit der Feuerwehr Hamburg und ihrem Rettungsdienst zusammen, mit Selbsthilfegruppen wie den Verwaisten Eltern e. V., mit therapeutischen Einrichtungen wie der Suizidambulanz des Universitätskrankenhauses Eppendorf, wie auch mit Therapeuten und Bestattern, dem Rechtsmedizinischen Institut, der Polizei Hamburg und dem Kriseninterventionsteam des DRK sowie den christlichen, islamischen und jüdischen Gemeinden vor Ort.
Zusätzlich zu den Pastoralreferenten und den Gemeindepfarrämtern ist die Notfallseelsorge mit den verschiedenen Einrichtungen wie dem Beratungs- und Seelsorgezentrum an der Hauptkirche St. Petri, der Polizeiseelsorge und Krankenhausseelsorge, der Flughafenseelsorge und Bahnhofsmission vernetzt. Ziel ist es, in einem Notfall das bestehende Netz der Seelsorgeangebote für die Hamburgerinnen und Hamburger nutzen zu können.
Innensenator Andy Grote: "Sie geben Halt, wenn Menschen ins Leere fallen und schenken Zeit, wenn diese scheinbar stillsteht: Auf die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge ist seit 25 Jahren in jeder Extremsituation Verlass. Professionell und einfühlsam helfen sie Menschen in ihren schwersten Stunden, wieder Orientierung zu finden. Mit jedem Einsatz, mit jedem Gespräch und jedem Hilfsangebot machen sie den Unterschied im Leben der Betroffenen. Ein solcher Einsatz an 365 Tagen im Jahr verdient allerhöchste Anerkennung und tiefen Respekt. Ich danke allen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen im Namen des Senats für ihr enormes Engagement und ihren Einsatz."
Jan Peters, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg: "Seit 25 Jahren leisten die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge in Hamburg einen unschätzbaren Beitrag, indem sie Menschen in den schwersten Momenten ihres Lebens mit Mitgefühl und fachlicher Kompetenz zur Seite stehen. Dafür gebührt ihnen unser tiefster Dank und höchste Anerkennung. Seelische Hilfe beginnt, wo die Gefahrenabwehr endet - ihr unermüdlicher Einsatz bei Unfällen, plötzlichen Todesfällen und anderen Unglücken zeigt, wie wertvoll diese Arbeit für das soziale Miteinander in unserer Stadt ist."
Hauptpastorin und Pröpstin Dr. Ulrike Murmann: "Zum 25-jährigen Jubiläum der Notfallseelsorge gratuliere ich allen Mitarbeitenden mit Respekt und mit großer Dankbarkeit. In einer Woche werden die Notfallseelsorgenden in Hamburg durchschnittlich zu sechs bis neun Einsätzen gerufen, fahren sofort zum Einsatzort und unterstützen in einer Situation elementarer Verunsicherung und manchmal auch größter Verstörung. Allein daran erkennt man, wie wichtig und unverzichtbar diese Aufgabe für unsere Gesellschaft ist. Ich wünsche allen, die sich in der Notfallseelsorge einsetzen, weiterhin Kraft und Zuversicht für diese so segensreiche Arbeit."
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