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BKA: Schlag gegen Darknet-Plattformen wegen der Verbreitung von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern

BKA: Schlag gegen Darknet-Plattformen wegen der Verbreitung von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern
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Wiesbaden (ots)

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens von Bundeskriminalamt (BKA) und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) - ist es gelungen, die Darknet-Plattformen "BoyVids 6.0", "Forbidden Love" und "Child Porn Market" abzuschalten, auf denen Fotografien und Videos von Darstellungen sexueller Gewalt an Kindern zum Tausch bzw. zum Kauf angeboten wurden. Bei den abgeschalteten Plattformen handelte es sich um die aktuell größten Anbieter von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern im Darknet.

Zudem wurden in diesem Zusammenhang in den vergangenen Wochen drei Beschuldigte in Deutschland festgenommen, darunter der mutmaßliche Haupt-Administrator aller drei Plattformen. Gegen die Beschuldigten besteht der dringende Verdacht der bandenmäßigen Verbreitung von Kin-derpornografie.

Nachdem BKA und ZIT bereits 2017 die Plattform "Elysium" (111.000 registrierte User) und 2021 die Seite "Boystown" (400.000 registrierte User) erfolgreich vom Netz nehmen und die Verantwortlichen festnehmen konnten, hatte sich die Plattform "BoyVids 6.0" seit dem vergangenen Jahr als Tausch-Seite für Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern, in diesem Fall an Jungen, etabliert. 410.000 registrierte Nutzer konnten dort auf Fotografien und Videos von Darstellungen sexueller Gewalt gegenüber männlichen Kindern zugreifen.

Die Seite "Forbidden Love" fungierte im Darknet als Tausch-Plattform für Abbildungen sexualisierter Gewalt an Mädchen. Sie bestand seit Februar 2022 und hatte zum Zeitpunkt ihrer Abschaltung 846.000 registrierte Nutzer, die hier Zugriff auf Fotografien und Videos von Darstellungen sexueller Gewalt gegenüber weiblichen Kindern hatten.

Auf den Verkauf von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern ausgerichtet war die Seite "Child Porn Market", die im Tor-Netzwerk unter der Abkürzung "CP Market" seit etwa Oktober 2022 online war. Hier wurden zuletzt etwa 120 Videodateien sexueller Gewalt gegen männliche und weibliche Kinder angeboten.

Die hohen Zahlen registrierter Nutzer sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass die drei Plattformen international ausgerichtet waren und Zugriffe aus aller Welt erfolgten.

Maßgeblich gesteuert wurden die Plattformen jedoch aus Deutschland. Der mutmaßliche Haupt-Administrator, ein 21-Jähriger aus Sachsen, soll u. a. bereits auf der 2021 vom Netz genommenen Plattform "Boystown" aktiv gewesen sein. Dort soll er sich am Austausch kinderpornografischen Materials beteiligt haben. Nach der Schließung von "Boystown" soll der Beschuldigte die Nachfolge-Plattform "BoyVids 6.0" gegründet haben. Seine Festnahme erfolgte am 29.11.2022 nach intensiven Ermittlungen von BKA und ZIT, durch die der Tatvorwurf gegen ihn erhärtet und die Identität des Mannes, der anonym im Tor-Netzwerk agierte, letztlich erfolgreich aufgedeckt werden konnte.

Zwei weitere, ebenfalls beschuldigte Männer, welchen die Verbreitung kinderpornografischen Materials vorgeworfen wird, wurden ebenfalls festgenommen Hierbei handelt es sich um einen 44-Jährigen aus Niedersachsen, welcher am 6. November 2022 festgenommen werden konnte, sowie um einen 45-Jährigen aus Schleswig-Holstein, der schließlich am 13. Dezember 2022 festgenommen wurde.

Zeitgleich zu den polizeilichen Maßnahmen in Deutschland kam es Ende November 2022 in enger Abstimmung mit ZIT und BKA auch zu einer Verhaftung im Ausland. So wurde in Brasilien ein Administrator der Darknet-Plattform "Forbidden Love" festgenommen.

Die Ermittlungen gegen weitere bislang unbekannte Betreiber und Nutzer der Plattformen dauern an.

Die drei Plattformen "BoyVids 6.0", "Forbidden Love" und "Child Porn Market" sind seit Anfang Dezember 2022 nicht mehr aufrufbar. Im Zuge der Abschaltungen wurden bislang Daten mit hunderttausenden Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern gesichert und durch die Abschaltung der weiteren Verbreitung entzogen.

Der Erfolg der Operation basiert auch auf der guten internationalen Zusammenarbeit mit den Partnerdienststellen des BKA in Brasilien (Policia Federal), den USA (FBI) und Australien (AFP).

Einladung für Pressevertreter

Nach Absprache stehen Pressevertretern heute

   - der Leiter der Gruppe Gewalt- und Sexualdelikte im 
     Bundeskriminalamt, Hans-Joachim Leon, und
   - der Pressesprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der 
     Internetkriminalität -ZIT- der Generalstaatsanwaltschaft 
     Frankfurt am Main, Sebastian Zwiebel,

für O-Töne bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Zeil 42, 60313 Frankfurt am Main, zur Verfügung.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin über die Pressestelle der Generalstaatsanwaltschaft Frank-furt am Main (Tel. +49 (0)611 3265 8734).

Wir bitten Sie, mit möglichst kleinen Teams zu erscheinen. Die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen sind einzuhalten. Bitte denken Sie auch an Ihren Mund-Nase-Schutz.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
E-Mail: pressestelle@bka.bund.de
www.bka.de

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