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BKA: Corona-Protestbewegung: Überwiegend rechtsaffine Prägung durch Forschungsverbund bestätigt
MOTRA-Monitor 2021 - MOTRA-Forschungsverbund ('Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung')

Wiesbaden (ots)

MOTRA-Forschungsverbund legt Jahresbericht vor: Corona-Pandemie als zentraler Treiber eines von Verschwörungstheorien und Demokratiedistanz unterlegten, überwiegend rechtsaffinen Radikalisierungsgeschehens // Präsentation der Forschungsbefunde auf der MOTRA-Jahreskonferenz 2022 - 01.-02.09.2022, Wiesbaden

Bereits Anfang des Jahres lieferten die aktuellen Zahlen zur Politisch motivierten Kriminalität in Deutschland Belege für die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Radikalisierungsgeschehen. Besonders prägnant ist der sprunghafte Anstieg der Straftaten ohne eindeutig erkennbare ideologische Ausrichtung. Dieses diffuse, nicht ohne weiteres politisch links oder rechts zu verordnende Radikalisierungsgeschehen steht im Fokus des aktuellen Berichts des MOTRA-Forschungsverbunds. In der Gesamtschau kristallisiert sich dabei ein zentraler Befund zum jüngeren Radikalisierungsgeschehen heraus: Zwar handelt es sich um eine insgesamt heterogene Corona-Protestbewegung, in der unterschiedliche weltanschauliche Milieus und auch ideologische Strömungen anzutreffen sind. Gleichwohl zeigt sich aus den verschiedenen empirisch-analytischen Perspektiven heraus betrachtet ein erkennbarer weltanschaulich-ideologischer Schwerpunkt, in dem vorrangig rechtsaffine, populistische bis extreme Einstellungen anzutreffen sind. Diese sind häufig verschwörungstheoretisch unterlegt und systemkritisch-demokratiedistant ausgerichtet. Kurzum: Die Corona-Protestbewegung ist politisch-weltanschaulich-ideologisch auffällig stärker rechts als links ausgerichtet, was offenbar ebenso für ein mit den Corona-Protesten assoziiertes Kriminalitätsgeschehen zu reklamieren ist. Das im Rahmen des Programms der Bundesregierung "Forschung für die zivile Sicherheit" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium des Inneren und für Heimat geförderte Spitzenforschungscluster 'Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung' (MOTRA) ist ein Verbund ausgewiesener deutscher Forschungseinrichtungen. Es verfolgt einerseits das Ziel, das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland zu beobachten ("Monitoring") und andererseits eine Austauschplattform zu etablieren, die einen direkten, wechselseitigen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis ermöglicht.

Der Jahresbericht "MOTRA-Monitor 2021" präsentiert umfängliche Befunde zum jüngsten Radikalisierungsgeschehen in Deutschland, welche aus den unterschiedlichen Forschungsansätzen der Verbundpartner gewonnen wurden. Diese umfassen insbesondere

   - Untersuchungen zur Radikalisierung im Internet 
     (Ludwig-Maximilians-Universität, München)
   - Die Erforschung demokratiedistanter, extremismusaffiner 
     Einstellungen in der Bevölkerung (Universität Hamburg)
   - Die Beobachtung der deutschen Protestlandschaft 
     (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung)
   - Einschätzung von Expertinnen und Experten (Berghof Foundation 
     Operations)
   - Untersuchungen zu Hass und Hetze gegenüber kommunalen 
     Amtsträgerinnen und Amtsträgern sowie Untersuchungen zur 
     Politisch motivierten Kriminalität in Deutschland 
     (Bundeskriminalamt).

Der MOTRA-Monitor 2021 ist ab sofort über die Webseite des MOTRA-Verbundes zugänglich (www.motra.info/motra-monitor-2021). Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse des MOTRA-Verbunds sowie viele weitere Beiträge aus der Radikalisierungsforschung und Präventionspraxis werden zudem auf der MOTRA-K #2022 am 1. und 2. September in Wiesbaden unter dem Schwerpunktthema "Radikalisierung im Schatten der Corona-Pandemie" vorgestellt. Für Rückfragen und weitere Informationen steht die Koordinierungsstelle des MOTRA-Verbundes - die Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus im Bundeskriminalamt - über die Pressestelle des Bundeskriminalamtes gerne zur Verfügung.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
E-Mail: pressestelle@bka.bund.de
www.bka.de

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