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Bundespolizeidirektion München: Zehnstündige Tortur auf Ladefläche - Bundespolizei ermittelt wegen Einschleusens unter unmenschlichen Bedingungen

Bundespolizeidirektion München: Zehnstündige Tortur auf Ladefläche - Bundespolizei ermittelt wegen Einschleusens unter unmenschlichen Bedingungen
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Füssen / Kempten (ots)

Die Bundespolizei hat am Freitagmorgen (12. Oktober) am Bahnhof in Füssen neun Migranten auf der Ladefläche eines Transporters entdeckt. Ersten Erkenntnissen zufolge muss die Fahrt von Italien nach Deutschland die reinste Tortur gewesen sein. Der pakistanische Fahrer wurde festgenommen. Gegen ihn wird wegen Einschleusens von Ausländern unter unmenschlichen beziehungsweise lebensgefährdenden Bedingungen ermittelt. Der 35-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft.

Als die Kemptener Bundespolizisten bei der Kontrolle des Transporters die hinteren Türen öffneten, fanden sie neun junge Männer auf der Ladefläche. Nach eigenen Angaben mussten sie die etwa zehnstündige Fahrt dort völlig ungesichert zubringen. Einige klagten über Schmerzen und Schwindel. Einer von ihnen wurde vorsorglich mit dem Rettungswagen ins Füssener Krankenhaus eingeliefert. Die Beamten fanden Tüten mit Erbrochenem und Urin. Weder der Fahrzeugführer noch die von ihm beförderten Migranten konnten sich ausweisen. Sie erklärten, ursprünglich aus Pakistan, der Türkei oder dem Iran zu stammen. Wie erste Ermittlungen ergaben, mussten sie für die gefährliche Fahrt auf der Ladefläche mehrere hundert Euro zahlen.

Alle zehn Personen wurden zunächst zur weiteren Versorgung und den sich anschließenden polizeilichen Maßnahmen zur Bundespolizeiinspektion nach Kempten gebracht. Das sichergestellte Fahrzeug ist nach Rosenheim transportiert worden. Dort suchen Spezialisten der Bundespolizei im Fahrzeug nach weiteren Spuren, die zu Beweiszwecken ausgewertet werden sollen. Die eingeschaltete Staatsanwaltschaft beantragte beim Kemptener Amtsgericht, den Fahrer in Untersuchungshaft zu nehmen. Das Gericht gab dem Antrag statt. Bundespolizisten lieferten den mutmaßlichen Schleuser am Freitagnachmittag ins Gefängnis ein.

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf (MSc)
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E-Mail: rainer.scharf@polizei.bund.de
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Die Bundespolizeiinspektion Kempten ist als ehemaliges Revier aus der
Bundespolizeiinspektion Rosenheim hervorgegangen. Ab dem 1. November
2017 ist sie mit den Bundespolizeirevieren Weilheim und Lindau
örtlich für die Landkreise Landsberg am Lech, Lindau, Ober-, Ost-,
Unterallgäu und Weilheim- Schongau, sowie die kreisfreien Städte
Kaufbeuren, Kempten und Memmingen zuständig. Die polizeilichen
Aufgaben umfassen insbesondere die Binnengrenzfahndung an der
Schengen-Binnengrenze zu Österreich, die Bekämpfung der
grenzüberschreitenden Kriminalität sowie die Gefahrenabwehr im
Bereich der Bahnanlagen des Bundes und die Sicherheit der
Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten Sie
unter www.bundespolizei.de oder über oben genannte Kontaktadresse.


Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In
einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des
deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen
vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und
grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die
Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen
sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf rund 370
Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die
Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit
der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten
Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

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