Alle Meldungen
Folgen
Keine Meldung von Landespolizeidirektion Saarland mehr verpassen.

Landespolizeidirektion Saarland

POL-SL: Saarländer verliert über hunderttausend Euro durch Anlagebetrug (Cybertrading)
Polizei nimmt zwei Tatverdächtige fest

Saarbrücken (ots)

Ein 70-jähriger Mann aus Eppelborn war Anfang des Jahres online auf eine angeblich lukrative Trading-Plattform aufmerksam geworden. Letztlich stellte sich heraus, dass er Betrügern auf den Leim gegangen war. Zwei tatverdächtige Männer im Alter von 21 und 27 Jahren wurden festgenommen. Sie sitzen nun in der JVA Saarbrücken ein.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand übergab der Betrogene zur Steigerung seiner angeblichen Gewinne zwischen Februar und Juli 2025 persönlich mehrfach höhere Geldbeträge an Geldboten.

Letztendlich sollte der Mann für eine angekündigte Auszahlung seiner Gewinne einen fünfstelligen Geldbetrag an Zollgebühren zahlen, da der Geldtransfer vom Zoll gestoppt worden sei.

Da ihm dies sehr verdächtig vorkam kontaktierte er die Polizei, die die geplante Geldabholung mitverfolgte und zwei ukrainische Tatverdächtige vor Ort festnahm.

Zur Auszahlung der vermeintlichen Gewinne kam es nie. Der Mann wurde durch die Betrüger um seine Altersversorgung gebracht.

Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen und möglichen weiteren Beteiligten dauern an.

Was ist Cybertradingbetrug?

Cybertradingbetrug ist eine Form des Anlagebetrugs, bei welcher die Geschädigten durch die Betrüger zu Zahlungen für vermeintliche Investition in lukrative Anlagemodelle bzw. Finanzprodukte verleitet werden. Eine angebliche Wertentwicklung des investierten Betrages wird mittels Internetplattformen vorgetäuscht, eine tatsächliche Geldanlage erfolgt jedoch nicht.

Nicht selten werden die Betrogenen im weiteren Verlauf, oftmals sogar geraume Zeit später, kontaktiert. Ihnen wird nun suggeriert, man werde sie dabei unterstützen, die verlorene Anlage zurückzuerlangen (sog. recovery fraud oder scam). Dabei geben die Betrüger vor, seriösen (Opferhilfe-) Institutionen, renommierten Anwaltskanzleien oder gar einer Strafverfolgungsbehörde anzugehören. Ziel dieser neuerlichen Kontaktaufnahme ist jedoch wiederum nur, die Opfer zu weiteren Zahlungen zu bewegen, die nun als Zahlung von Gebühren, Steuern, Zinsen o.ä. deklariert werden.

Darauf sollte man achten:

Wer auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist, sollte sich nicht von "garantiert hohen Renditen" leiten lassen und gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne vorsichtig sein. Denn dahinter können Anlagebetrüger stecken, die mit dem Versprechen auf hohe Zinsen an das Geld leichtgläubiger Anleger wollen. Bankmitarbeiter sowie sonstige Finanzdienstleister (z.B. Vermögensberater oder -vermittler) sind dazu verpflichtet, die Risiken ihrer angebotenen Anlageprodukte in der Kundenberatung ausdrücklich zu nennen. Zudem müssen sie die Inhalte der Anlageberatung in einem Protokoll festhalten und ihren Kunden vor Abschluss eines Vertrags aushändigen.

So kann man sich schützen:

   - Vertrauen Sie Ihr Geld ausschließlich seriösen Anbietern an! 
     Lassen Sie sich aussagekräftige Referenzen zeigen. Zur 
     Überprüfung dieser bietet die BaFin online ein entsprechendes 
     Informationsangebot an.
   - Nehmen Sie sich Zeit! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen 
     und zum Vertragsabschluss drängen.
   - Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden! Der 
     Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes 
     Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.
   - Achten Sie auf den Firmensitz! Unseriöse Anbieter von 
     Anlageprodukten wählen ihren Geschäftssitz gerne im Ausland, vor
     allem in den bekannten Steueroasen in Übersee.
   - Produkt-Zertifizierungen (z.B. TÜV- oder andere "Siegel") sind 
     vor allem Werbemittel und bieten weder Gewähr für die Seriosität
     des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen. Vorsicht! Auch
     diese können gefälscht sein.
   - Nutzen Sie den Service von Verbraucherzentralen und 
     spezialisierten Anwälten (z.B. Fachanwälte für 
     Kapitalmarktrecht) und lassen Sie die Ihnen vorliegenden 
     Angebote prüfen.

Weitere Informationen zum Thema gibt es auch unter www.polizei-beratung.de.

Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Landespolizeidirektion Saarland
Falk
Hasenberg
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken
Telefon: 0681/962-8012
E-Mail: lpd-presse@polizei.slpol.de
Internet: www.polizei.saarland.de
Twitter: https://twitter.com/polizeisaarland?lang=de
Facebook: https://de-de.facebook.com/Polizei.Saarland
Instagram: https://www.instagram.com/polizei_saarland
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCjrFf1AVlv7NqaGzigS1R-g

Original-Content von: Landespolizeidirektion Saarland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Meldungen: Landespolizeidirektion Saarland
Weitere Meldungen: Landespolizeidirektion Saarland