Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Alice und Ellen Kessler: Die Angst vor dem Vater hat uns zusammengeschweißt

Hamburg (ots)

Alice und Ellen Kessler, bekannt als
"Kessler-Zwillinge", führen ihre lebenslange Nähe vor allem auf die
Furcht vor dem gewalttätigen Vater zurück: "Unsere Angst vor seiner
blinden Wut und das Gefühl, uns an niemand anderem festhalten zu
können, hat uns für alle Zeiten zusammengeschweißt", sagen sie der
ZEIT. Ihr "Aneinanderklammern" habe daher "tiefere Wurzeln" als ihre
Zwillingsbeziehung: "Bei uns war es auch Überlebensinstinkt."
Ihr Vater habe sie schon früh zur Schau gestellt: "Weil er so
stolz auf seine beiden hübschen Zwillingstöchter war, ließ er uns
zwei, drei Meter vor sich herlaufen und genoss die Kommentare von
verzückten Spaziergängern ... Ab und zu schleppte er uns in seine
Stammkneipe und ließ uns vortanzen, Akkordeon spielen und
Kunststückchen vorführen, die er uns beigebracht hatte. Wie kleine
Zirkushunde." Nachts hätten sie oft "mit angehaltenem Atem im Bett"
gelegen" in der Angst, dass "unser Vater im nächsten Moment betrunken
ins Elternschlafzimmer torkeln und unsere Mutter mit Beleidigungen
überziehen würde, manchmal auch mit Gewalt".
Ein Leben ohne die andere ist für beide nur schwer vorstellbar:
"Wenn eine von uns beiden früher als die andere stirbt, wen wollten
wir überhaupt am Grab sehen? Zusammengezählt gibt es nicht mal eine
Hand voll Menschen, denen wir wirklich trauen." Als sie kürzlich ihr
Erbe der Organisation Ärzte ohne Grenzen vermachten, seien
"reihenweise Bittsteller" aufgetaucht, "unter anderen vermeintliche
Cousins und Cousinen, von denen wir noch nie gehört haben". Wer so
lange im Rampenlicht gestanden habe wie sie, "vermutet meist, dass
jemand irgendwas im Schilde führt, wenn er Nähe sucht. Deswegen haben
wir eigentlich nur eine Idee, wie wir die Leere und Sinnlosigkeit im
Ernstfall alleine füllen könnten. Mit einem Haus voller Hunde und
Katzen. Allesamt dankbare Wesen ohne Hintergedanken."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 36 vom 31. August 2006
   senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 30.08.2006 – 11:53

    Kindermediziner Bode fordert von Eltern mehr Gelassenheit

    Hamburg (ots) - Im Umgang mit ihren Kindern sind Eltern heute nach Expertenmeinung zunehmend verunsichert. "Kinder brauchen Eltern, die ihnen Sicherheit geben", sagt Harald Bode, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin in der ZEIT. Eltern stünden heute sehr unter dem Leistungsdruck, dass sich das Kind gut entwickelt, dass es bei Krankheiten frühzeitig behandelt wird. Es gebe ...

  • 30.08.2006 – 11:26

    DGB-Chef Michael Sommer will neue EU-Verfassung

    Hamburg (ots) - Für eine neue EU-Verfassung spricht sich der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Michael Sommer aus. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, der der ZEIT vorliegt, bedauert Sommer den Vertrauensverlust der EU bei den Bürgern und fordert ein "soziales" Europa. Zugleich schlägt er vor, eine "verfassungsgebende Versammlung" aus EU-Abgeordneten solle einen neuen Text schreiben. ...

  • 30.08.2006 – 11:21

    Finanzsenator Sarrazin: Berlin ist nur eine durchschnittliche Großstadt

    Hamburg (ots) - Zweieinhalb Wochen vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat sich Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) ausgesprochen skeptisch zum Zustand der Hauptstadt geäußert. Sarrazin sagt der ZEIT: "Wenn man sich die Zahlen ansieht, die der Wirtschaft, der in der Stadt lebenden Migranten, des zahlenden Kulturpublikums, dann sieht man, dass Berlin eben ...