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DIE ZEIT

SPD-Abgeordnete: Gründe für Ehrenmorde liegen nicht im Islam

Hamburg (ots)

Die so genannten Ehrenmorde an Frauen haben nach Ansicht der
SPD-Bundestagsabgeordneten Lale Akgün "keinen monokausalen
Zusammenhang" mit dem Islam. "Die Motive für Ehrenmorde liegen in
erster Linie in patriarchalen und feudalen Strukturen", schreibt
Akgün in der ZEIT. Im äußersten Fall dienten Ehrenmorde "zur
Zementierung eines männlichen Herrschaftsanspruches. Sie kommen dort
vor, wo Männer eine extrem starke Position im Machtsystem innehaben -
oder diese Machtposition in Gefahr sehen." In der Türkei seien vor
allem arme und ländlichen Regionen wie Mittelanatolien betroffen.
Tatort der meisten Ehrenmorde seien aber nicht die Dörfer, sondern
die armen Vororte von Istanbul, Ankara und Izmir, wo sich
Arbeitsmigranten aus den ländlichen Regionen niedergelassen haben.
"Dort trifft das patriarchale System auf die moderne
Leistungsgesellschaft", schreibt Akgün und fügt hinzu: "Oft genug
sind in den Migrationsgesellschaften Frauen die Erfolgreicheren. Auch
hier in Deutschland." Auf diesen "faktischen Machtverlust der Männer"
werde "oft mit Gewalt reagiert, im schlimmsten Fall mit Mord."
Am Donnerstag dieser Woche wird im Berliner Ehrenmord-Prozess um
den Mord an Hatun Sürücü das Urteil erwartet.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 16 vom 12. April 2006
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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