Alle Storys
Folgen
Keine Story von eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. mehr verpassen.

eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.

Verfassungsrechtlich untragbar
Bundestag will Leistungsschutzrecht für Presseverleger verabschieden

Köln (ots)

Am Freitag verabschiedet der Bundestag das umstrittene Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Der Gesetzesentwurf wurde am Dienstag zuletzt geändert, erfährt jedoch auch in der aktuellen Version scharfe Kritik. Oliver Süme, Vorstand für Politik und Regulierung beim eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft, begründet diesen Widerstand: "Der Gesetzesentwurf bringt Rechtsunsicherheit auf allen Seiten mit sich. Deutlich gesagt: Das Leistungsschutzrecht kennt nur Verlierer! Der Bundestag sollte den Entwurf daher nicht verabschieden."

Betroffen ist der Wirtschaftswachstumsmotor Internet. So schaffe auch das neue Gesetz für die deutsche Internetbranche eine Rechtsunsicherheit, die Innovation hemmt. Vom Leistungsschutzrecht ausgenommen sind "einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte". Bis zu welcher Textlänge diese Ausnahme gilt, hat der Bundestag jedoch nicht geregelt. eco befürchtet Abmahnwellen und langjährige Gerichtsverfahren gegen Suchmaschinenanbieter und News-Aggregatoren.

Ein Rechtsgutachten, das eco vergangene Woche veröffentlichte, stuft das Leistungsschutzrecht für Presseverlage als verfassungsrechtlich untragbar ein. Die Ergebnisse des Gutachten gelten auch für den aktuellen Entwurf, sagt dessen Autor Prof. Dr. Wolfgang Spoerr: "Ich bleibe bei meiner Auffassung: Das Leistungsschutzrecht ist verfassungswidrig. Die Neuformulierung schafft genau die Rechtsunsicherheit und den chilling effect, der meine große Sorge ist."

Zudem verstößt das Gesetz gegen EU-Recht: Der Gesetzesentwurf hätte bei der EU-Kommission notifiziert werden müssen. Dies hat der Bundestag vor der Verabschiedung versäumt. "Mit dieser Flickschusterei kommt der Gesetzgeber nicht ansatzweise seinem verfassungsmäßigen Auftrag nach. Wenn dieses Gesetz Wirklichkeit wird, bedeutet das für wichtige Teile der Internetwirtschaft eine innovationshemmende Belastung und Rechtsunsicherheit, unter der insbesondere deutsche Portale, Social Networks Unternehmen und Start-ups leiden werden", resümiert eco-Vorstand Oliver Süme. Er fordert: "Der Bundestag sollte das Leistungsschutzrecht nicht verabschieden. Nur so können dauerhafte Schäden für unserer Informationsgesellschaft verhindert werden."

eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit rund 600 Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen, rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und der Nutzung von Inhalten.

Pressekontakt:

eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
Lichtstr. 43h, 50825 Köln
Web: www.eco.de

Katrin Mallener, Tel.: 0221/70 00 48 260, katrin.mallener@eco.de
Petra Greitschus, Tel. 0221/70 00 48 261, petra.greitschus@eco.de

Original-Content von: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
Weitere Storys: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
  • 27.02.2013 – 12:37

    Start heute: Sicheres Internet für Kinder bis zwölf Jahre / eco unterstützt neuen KinderServer

    Köln (ots) - Sicherer Internetzugang für Kinder: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder stellte heute in Berlin das Projekt KinderServer vor. Aktivieren Eltern den KinderServer, können ihre Kinder bis zwölf Jahre nur altersgerechte Inhalte ansurfen - allerdings erreichen sie dabei deutlich größere, kindertaugliche Teile des Internet als bei bisheriger ...

  • 25.02.2013 – 10:55

    eco erwartet Gleichstand bei Apple und Android

    Köln (ots) - - Im Firmensegment liegen Android- und Apple-Smartphones etwa gleichauf - Das hohe Sicherheitsbewusstsein der deutschen Wirtschaft kommt Apple zugute Die beiden Smartphone-Betriebssysteme Android und Apple IOS werden bis Mitte dieses Jahres in etwa einen Gleichstand bei der Nutzungsverteilung in der deutschen Wirtschaft haben. Hierbei hat Android mit 39 Prozent die Nase leicht vorne vor Apple mit 36 Prozent, ...