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BGA: Handel startet optimistisch in 2006 und warnt vor Strohfeuer

Berlin (ots)

"Das Jahr 2006 bringt der Volkswirtschaft einen
Aufschwung, der sich im Großhandel sogar beschleunigen wird. Die 
Stimmung der deutschen Wirtschaft ist optimistisch und das 
Verbrauchervertrauen steigt. Einen besseren Zeitpunkt für weitere 
Maß-nahmen zur Lösung unsere Strukturprobleme wird es für die Politik
nicht geben." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des 
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), bei der 
Vorstellung der Ergebnisse des BGA-Großhandels-Indikators sowie 
seiner jüngsten Unternehmensbefragung.
In einem schwierigen aber auch erfolgreichreichen Jahr 2005 wuchs 
der Großhandel nach vorläufigen Berechnungen um nominal vier Prozent 
und preisbereinigt um 2,2 Prozent auf 614 Milliarden Euro. Der 
Beschäftigungsrückgang hat sich weiter abge-schwächt. Es gingen nur 
noch rund 5.000 Arbeitsplätze verloren (-0,5 Prozent).
Auch in das neue Jahr 2006 startet der Großhandel optimistisch, so
das Ergebnis der jüngsten BGA-Branchenumfrage. Das Geschäftsklima ist
besser als vor sechs Monaten und als zu Beginn des Jahres 2005. Der 
BGA-Großhandelsklima-Indikator liegt mit über 117 Punkten deutlich 
über seinem langjährigen Mittelwert. Beide Teilkom-ponenten, aktuelle
und zukünftige Geschäftslage, legen zu. Dabei schätzen die 
Unternehmen die zukünftige Geschäftslage noch positiver ein als die 
aktuelle. Alle Wirtschaftszweige des Großhandels erwarten, dass die 
Wachstumsdynamik in den kommenden Monaten zunimmt.
Der Aufschwung im Großhandel gewinnt im Jahr 2006 noch leicht an 
Tempo. Die Umsätze steigen nach Einschätzung des BGA um nominal 4,5 
Prozent und preisbereinigt um 2,5 Prozent auf 641 Milliarden Euro. 
Gleichzeitig kommt der Stellenabbau  zu einem Stillstand. In geringem
Umfang werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch das 
Ausbildungsengagement nimmt weiter zu.
Das Bruttoinlandsprodukt der deutschen Volkswirtschaft wird im 
laufenden Jahr nach BGA-Prognose um 1,5 Prozent wachsen. Motor der 
konjunkturellen Entwicklung ist die anhaltende Exportdynamik. "Wie 
kaum ein anderes Land profitiert Deutschland von der im dritten Jahr 
robust wachsenden Weltkonjunktur. Wir sind und bleiben die Gewinner 
der Globalisierung", so Börner. Trotz der günstigen konjunkturellen 
Ent-wicklung wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig 
Beschäftigten in 2006 um weitere 250.000 bis 300.000 sinken.
"Was in Deutschland als Aufschwung bewertet wird, verdient eher 
den Namen Stolperkonjunktur. Einmaleffekte lassen das Wachstum besser
aussehen als es eigentlich ist", zeigt sich Börner wenig zufrieden. 
So würden vorgezogene Konsumgüterkäufe, günstige Impulse der 
Fußballweltmeisterschaft, vorgezogene Investitionen in Erwartung 
steigender Zinsen und der auslaufenden Eigenheimzulage oder auch das 
Investitionsprogramm der Bundesregierung nur vorübergehende 
Wachstumsimpulse auslösen. "Der heiß ersehnte Aufschwung ist aufgrund
der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit wenig robust. Die langfristigen 
Wachstumsperspektiven der Wirtschaft bleiben allenfalls mittelmäßig."
Der Koalitionsvertrag hat die Erwartungen der Wirtschaft nicht 
erfüllt. Über 90 Pro-zent der Unternehmen sagen, dass sie auf 
absehbare Zeit in Deutschland keine Neuinvestitionen tätigen werden 
und damit keine neuen Arbeitsplätze schaffen können. Fast 20 Prozent 
der Betriebe sehen sich und ihre Kunden höheren Belastungen 
ausgesetzt.
"Der Standort Deutschland steht nach wie vor unter enormen 
Anpassungsdruck. Das Tempo der Globalisierung bleibt sehr hoch. 
Unsere Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht, in dem sie 
Kostensenkungspotentiale genutzt, ihre Kapazitäten in Deutschland 
angepasst und ihre Produktivität erhöht haben. Es wäre aber falsch 
anzunehmen, die gesamte deutsche Volkswirtschaft müsse nicht noch 
wett-bewerbsfähiger werden", so der BGA-Präsident.
"Die drei Top-Job-Bringer heißen mehr Flexibilität, weniger 
Bürokratie und niedrigere Lohnnebenkosten", erklärt Börner. 69 
Prozent der Unternehmen würden investieren und Stellen schaffen, wenn
sie Arbeitsplätze flexibler der jeweiligen Wirtschaftslage anpassen 
können. 57 Prozent, wenn bürokratische Belastungen kurzfristig 
reduziert werden; 56 Prozent würden investieren und Stellen schaffen,
wenn die Lohnnebenkosten in 2006 stärker fallen würden.
"Der konjunkturelle Aufschwung ist eine enorme Chance für die 
Regierung. Sie muss Stimmungshoch und Aufschwung nutzen. Beginnt die 
Regierung noch in 2006 damit, weitere Strukturprobleme zu lösen, wird
sich das Wachstum verstärken, da Unternehmen erst dann ihre 
bestehenden Geschäftspläne ändern. Über 80 Prozent unserer 
Unternehmen wollen im Fall langfristig günstigerer 
Wachstumsbedingungen investieren und Arbeitsplätze schaffen", so 
Börner abschließend.
1, Berlin, 4. Januar 2006
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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