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Antiheld
Kommentar von Henning Kunz zu Djokovic

Mainz (ots)

Die Sportwelt atmet auf, dass endlich ein Schlussstrich unter diese chaotische und beschämende Never-ending-Schlammschlacht um Novak Djokovic gezogen worden ist. Und zwar mit dem einzig richtigen Urteil. Weil nun mal gleiche Regeln für alle gelten sollen - im Tennis wie in der Pandemie. Doch so schnell, wie der höchstumstrittene serbische Tennisstar nach dem nachvollziehbaren Gerichtsurteil Down under in Richtung Dubai verlassen hat, wird sich der Rauch dieser unwürdigen Posse, in der sich die (serbischen und auch australischen) Politiker in ihrer verstörenden Wortwahl überboten, nicht verziehen. Weil viel zu viele Fragen bleiben. Und die meisten drehen sich um Djokovic. Er ist und bleibt der Antiheld dieser Affäre. Und kein Vorbild. Auch wenn ihn die Serben in ihrem nationalen Selbstverständnis über die maximale Opferrolle in den Status eines Märtyrers manövrieren. Für seine Landsleute bleibt die Nationalfigur über alle Zweifel erhaben, obgleich er auch in seinem Heimatland Regeln gebrochen hat, für die bei Otto Normalbürger drakonische Strafen aufgerufen werden. So blind, so absurd, so unverständlich. Noch mal: Djokovic ist nicht abgeschoben worden, weil er Serbe ist. Er hat belogen und betrogen, er reagierte egozentrisch, unglaubwürdig und überhaupt nicht demütig - und er muss nun, nachdem sein Lügengebilde wie ein Kartenhaus zusammengefallen ist, mit den Konsequenzen leben. Schwer vorstellbar, dass er seine Karriere ganz normal fortführen kann, als wäre nichts gewesen. Dieses hässliche Schauspiel mit so vielen Verlierern hat sein Image komplett zertrümmert.

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