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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Massive Zweifel an der Eignung Gorlebens Der Fluch der bösen Tat PETER JANSEN

Bielefeld (ots)

Als der Salzstock von Gorleben zum Standort
eines Endlagers für hochradioaktiven Müll bestimmt wurde, da spielte 
neben den geologischen Gründen auch politischer Opportunismus eine 
große Rolle. Gorleben lag damals am Ende der westlichen Welt, nur 
wenige Kilometer vor der DDR-Grenze. Nennenswerter Protest, so das 
Kalkül, war aus der dünn besiedelten Region nicht zu erwarten. 
Gleichzeitig galt der Salzstock als geeignet, den in Glas 
eingeschweißten hochgefährlichen Atommüll für Jahrtausende sicher zu 
verwahren.
Heute, 30 Jahre später, ereilt Politik und Atomwirtschaft der Fluch 
der bösen Tat. Der Widerstand der sturen Wendland-Bauern ist 
ungebrochen, Gorleben liegt nicht mehr am Rande des alten, sondern in
der Mitte des neuen Deutschland und jetzt beweisen Unterlagen aus dem
Bundesamt für Strahlenschutz, dass die Zweifel an der Eignung des 
Salzstocks weit größer sind als geahnt. Schon 1983 bedrängte das 
Bundeskanzleramt die Gutachter, ihre Expertisen schön zu färben und 
Bedenken zurückzustellen.
Unabhängig vom Wahlkampf, unabhängig von der grundsätzlichen Haltung 
zur Kernkraft, ist Gorleben damit als Endlagerstandort nicht mehr 
durchsetzbar. Eine verantwortliche Entscheidung mit 
Ewigkeitscharakter kann bis 2015 nicht mehr getroffen werden, und 
mehr Zeit gibt es nicht. Die Einflussnahme von Kanzler Helmut Kohl 
zieht das ganze Verfahren ins Zwielicht.
Die Atomwirtschaft hat in Gorleben Milliarden ins Salz gesetzt. Die 
Möchtegern-Koalitionäre Union und FDP klammern sich noch an den 
Standort, weil sie den Ärger scheuen, der mit der Entscheidung für 
eine Alternative verbunden ist und weil sie Rückschläge in der 
Grundsatzdebatte über die Kernkraft fürchten. Doch Industrie und 
Politik werden nicht umhin kommen, ihr Scheitern einzugestehen, je 
früher desto besser.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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