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NABU

NABU freut sich über Zuwachs bei Mitgliedern

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU kann bei seinem Einsatz für
Mensch und Natur weiterhin auf ein solides Fundament bauen. "Im
vergangenen Jahr haben wir sowohl bei den Mitgliedern als auch bei
den Finanzen wieder ordentlich zugelegt", sagte NABU-Präsident Jochen
Flasbarth bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichtes 2001. Auch mit
der Arbeit der aktuellen Bundesregierung zeigte sich Flasbarth
ungeachtet notwendiger Kritik an Tempo und Konsequenz bei der
Umsetzung mancher Vorhaben insgesamt zufrieden: "Mit dem neuen
Bundesnaturschutzgesetz, der eingeleiteten Agrarwende oder der
ökologischen Steuerreform hat Rot-Grün die richtigen Weichen für eine
nachhaltige Verbesserung unserer natürlichen Lebensgrundlagen
gestellt."
Mit knapp 16 Millionen Euro konnte der NABU trotz eines insgesamt
schwierigen Spendenjahres seine Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um
1,6 Prozent steigern. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich gegenüber
dem Vorjahr um 3,7 Prozent und erreichte mit 366.756 einen neuen
historischen Höchststand. "Die Mitgliedsbeiträge machen mit rund 11
Millionen Euro knapp 70 Prozent der gesamten Erträge aus und bleiben
so die zentrale finanzielle Säule des NABU", betonte
NABU-Schatzmeister Joachim Wagner. Besonders erfolgreich bei der
Mitgliederwerbung zeigten sich die NABU-Landesverbände in den
Stadtstaaten Bremen (+145%), Berlin (+42%) und Hamburg (+16%), aber
auch die Landesverbände in Sachsen (+26,6%), Brandenburg (+22,5%) und
Mecklenburg-Vorpommern (+10,3%) freuten sich über einen beinahe schon
gewohnt starken Mitgliederzuwachs.
Die Reform des Bundesnaturschutzgesetzes bezeichnete
NABU-Präsident Flasbarth als eine der zentralen umweltpolitischen
Leistungen der auslaufenden Legislaturperiode. "Auf eine solche
tragfähige Grundlage für den Umwelt- und Naturschutz in Deutschland
haben wir viel zu lange warten müssen." Flasbarth kritisierte in
diesem Zusammenhang sowohl Union als auch FDP, die sich im Bundesrat
diesem überfälligen Fortschritt verweigert und das Gesetz in den
Vermittlungsausschuss verwiesen hatten. Dabei komme es jetzt gerade
auf die Bundesländer an, das Gesetz zügig und zum optimalen Nutzen
für Mensch und Natur umzusetzen.
Als weiteren Pluspunkt der aktuellen Bundesregierung bezeichnete
Flasbarth die Agrarwende. "Mit der Förderung des Ökolandbaus, dem Aus
für die tierquälerische Hühnerhaltung sowie den ersten Umschichtungen
bei den Agrarsubventionen ist endlich Bewegung in die verkrustete
Agrarlandschaft gekommen." Flasbarth forderte die künftige
Bundesregierung auf, den eingeschlagenen Weg entschlossen
fortzusetzen und insbesondere die jüngsten Vorschläge von
EU-Kommissar Franz Fischler zur europäischen Agrarreform zu
unterstützen: "Wer wie der Deutsche Bauernverband den vorgesehenen
Ersatz der Direktzahlungen durch eine produktionsorientierte und an
Umweltauflagen gekoppelte Grundprämie blockieren will, handelt gegen
die Interessen der Verbraucher und der Landwirte selbst." Der
NABU-Präsident zeigte sich befremdet über die programmatischen
Aussagen von Peter Harry Carstensen (CDU), Agrarexperte in Stoibers
Wahlkampfteam: "Die Rolle rückwärts ist als Leitbild einer modernen,
wirtschaftlichen sowie umwelt- und verbraucherfreundlichen
Landwirtschaft vollkommen ungeeignet."
In der Energiepolitik seien wichtige Fortschritte erzielt worden.
Jedoch seien nicht alle Forderungen des NABU umgesetzt worden. "Das
Erneuerbare-Energien-Gesetz als Motor für eine umweltfreundliche
Energieversorgung ist auch im internationalen Maßstab absolut
beispielhaft", so Flasbarth. Beim Atomausstieg habe der Konsens mit
den Energiekonzernen zu Restlaufzeiten einiger Reaktoren von etwa 18
Jahren geführt. Ein Großteil der Reaktoren werde aber weit früher
abgeschaltet. Angesichts der programmatischen Aussagen von Union und
FDP müsse man die geltende Regelung daher schon als Erfolg
bezeichnen. Unzufrieden zeigte sich Flasbarth mit der
Verkehrspolitik: "Die beschlossene Einführung der LKW-Maut sowie die
stärkere Förderung der Bahninfrastruktur sind zu zarte Pflänzchen,
als dass sie dem wachsenden Straßenverkehr ernsthaft Paroli bieten
können. Hier muss in der nächsten Legislaturperiode energischer
umgesteuert werden."
Die Ökologische Steuerreform müsse nach Ansicht des
NABU-Präsidenten allem billigen Populismus von Union und FDP zum
Trotz als eine der herausragenden Leistungen der rot-grünen
Bundesregierung fortgesetzt und weiterentwickelt werden. Dabei sei es
sinnvoll, die pauschalen Steuerminderungen für die Wirtschaft
schrittweise abzubauen, regenerative Energieträger von der Ökosteuer
zu befreien und für die Bahn einen halben Mehrwertsteuersatz
anzustreben. Darüber hinaus müssten weitere Umweltbelastungen -- etwa
die Flächenversiegelung oder der Einsatz von Kunstdünger in der
Landwirtschaft - in die künftigen Stufen der ökologischen
Steuerreform einbezogen werden.
Der NABU-Präsident forderte Bund und Länder auf, das ehrenamtliche
Engagement im NABU und anderswo stärker als bislang zu unterstützen.
Dazu gehöre auch, dass den zivilgesellschaftlichen Organisationen
stärker als bisher finanzielle Unterstützung gewährt werde.
"Gemeinwohlorientierung braucht starke Verbände, die eine Plattform
für gesellschaftliches Handeln bieten", so Flasbarth abschließend.
Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, 
Tel. 0228-4036-141
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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