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Greenpeace: Fünf Punkte für wirksamen Klimaschutz
Neue Studie fordert Versteigerung der CO2-Emissionszertifikate

Hamburg (ots)

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert heute
die Bundesregierung mit einem Fünf-Punkte-Plan auf, die anstehende 
Fortschreibung des Nationalen Allokationsplanes für die Jahre 2008 
bis 2012 deutlich für mehr Klimaschutz zu nutzen. Der Nationale 
Allokationsplan (NAP) ist der deutsche Zuteilungsplan für die 
Verschmutzungsrechte beim Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid. 
Greenpeace legt darüber hinaus eine neue Studie des Institut Ecologic
aus Berlin vor, nach der die bisherige kostenlose Zuteilung von 
Verschmutzungsrechten im Emissionshandel falsche Marktsignale setzt, 
den Wettbewerb verzerrt und effektiven Klimaschutz behindert. Die 
großen Stromkonzerne berechnen derzeit virtuelle Kosten für den 
Emissionshandel und schlagen diese auf den Strompreis auf. Dadurch 
machen sie enorme Gewinne, so genannte "windfall-profits", auf Kosten
der Verbraucher.
"Energieerzeuger machen mit Klimazerstörung Gewinne, während wir 
dieses schmutzige Geschäft mit höheren Strompreisen bezahlen müssen",
sagt Greenpeace-Klimaexpertin Gabriela von Goerne. "Zwar geben höhere
Stromkosten einen Anreiz zum Energiesparen, doch was nützen diese 
höheren Belastungen, wenn RWE davon neue klimaschädliche 
Braunkohlekraftwerke bauen kann?", so von Goerne weiter.
Für den NAP ab 2008 fordert Greenpeace von Umweltminister Sigmar 
Gabriel (SPD):
- Versteigerung von zehn Prozent der CO2-Emissionszertifikate in den 
Jahren 2008 bis 2012 nach geltendem EU-Recht statt kostenloser 
Zuteilung.
- Nach 2012 Versteigerung von 100 Prozent der 
CO2-Emissionszertifikate.
- Einführung eines einheitlichen "benchmarks", eines Höchstwerts für 
den CO2-Ausstoß für alle fossilen Kraftwerke.
- Keine Anrechenbarkeit von Auslandsprojekten für hiesige 
Emissionsüberschreitungen.
- Verpflichtung der Bundesregierung, alle Versteigerungserlöse in den
Ausbau Erneuerbarer Energien und in Effizienz wie z.B. Wärmedämmung 
an Gebäuden zu investieren.
Trotz der Gefahren des Klimawandels lässt die Bundesregierung 
bislang den Bau neuer Braunkohlekraftwerke zu, die einen erheblichen 
Anteil an der Klimazerstörung haben. Für Energieversorger wie RWE 
besteht kein Anreiz, in nachhaltige Technologien zu investieren 
aufgrund der zahlreichen Kohle bevorzugenden Sonderregelungen und der
großzügigen Verteilung kostenloser Zertifikate.
Derzeit lässt RWE ein neues Braunkohlekraftwerk in Neurath bei Köln 
bauen. Bereits ohne das neue Kraftwerk stößt RWE mehr Klimagas 
Kohlendioxid aus als dem Konzern erlaubt ist. Zertifikate im 
Gegenwert von 16 Millionen Tonnen fehlen. RWE plant, diese über 
Auslandsprojekte zu generieren. Da Projekte in Entwicklungsländern 
wesentlich billiger als in Deutschland sind, könnte RWE damit seine 
dreckigen Braunkohleschleudern in Deutschland weiter laufen lassen. 
Die notwendige Umstrukturierung der Energieversorgung und damit 
verbundene Investitionen und Arbeitsplätze gingen Deutschland 
verloren.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie
Dr. Gabriela von Goerne mobil unter 0171 - 8780 839,  
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel. 040/ 30618 342. 
Die Studie und den Fünf-Punke-Plan finden Sie unter 
www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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