DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee zu den Entwicklungen in den USA
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), äußert sich zum vorläufigen Stopp der Terminvergabe für US-Visa an internationale Studierende und Promovierende.
Bonn, 2.6.25
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee zum vorläufigen Stopp der Terminvergabe für US-Visa an internationale Studierende und Promovierende:
"Das aktuell verkündete Aussetzen von Terminen für US-Visa für internationale Studierende und Promovierende ist ein Rückschritt für die internationale Wissenschaftsmobilität und mindert die Attraktivität der USA als Wissenschaftsstandort. Bildung und Forschung leben vom Austausch und von Offenheit – gerade über Ländergrenzen hinweg. Die US-Regierung setzt damit eine Politik der Abschottung im Wissenschaftsbereich fort, die sich gegen internationale Kooperation und die Interessen vieler Hochschulen im eigenen Land richtet.
Zugleich nehmen wir mit großer Hochachtung wahr, wie US-amerikanische Hochschulen – darunter renommierte Institutionen wie Harvard – mit juristischen Mitteln gegen diese Maßnahmen vorgehen. Wir unterstützen diese Bemühungen nachdrücklich und setzen weiterhin auf die Fähigkeit des amerikanischen Rechtsstaates und seiner unabhängigen Gerichte, die Forschungs- und Wissenschaftsfreiheit zu schützen.
Für Deutschland ist klar: Unsere Hochschulen stehen internationalen Studierenden und Promovierenden offen. Wir sind als Wissenschafts- und Innovationsstandort attraktiv für Talente aus aller Welt. Der DAAD und andere Förderorganisationen bieten exzellenten Studierenden ein breites Stipendienangebot – dieses sollte angesichts der aktuellen Entwicklungen gezielt ausgebaut werden. Ein solcher Ausbau wäre ein strategischer Beitrag zur Stärkung des Wissenschafts-, Innovations- und Wirtschaftsstandorts Deutschland – und ein klares Bekenntnis zu Wissenschaftsfreiheit und Fachkräftegewinnung.
Der DAAD wird noch in dieser Woche mit seinen Mitgliedshochschulen über die aktuellen Entwicklungen beraten.
Der DAAD bietet auf seiner Webseite zudem aktuelle Informationen zur Lage in den USA. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt wird der DAAD in den kommenden Tagen sein an Studierende, Forschende und Hochschulen in Deutschland gerichtetes Informations- und Beratungsangebot zur Entwicklung in den USA ausbauen. Für deutsche Studierende und Promovierende in den USA steht zudem unsere DAAD-Außenstelle in New York für Beratung und Information zur Verfügung."
Diese Presseinformationen werden Ihnen bereit gestellt von DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V., Pressestelle, Kennedyallee 50, 53175 Bonn; +49 228 882-454, presse@daad.de