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Seine Mission heißt: Ausgleich
NRZ-Kommentar von Jan Jessen zur Wahl des New Yorker Bürgermeisters

Essen (ots)

Ein erst 34-jähriger in Uganda geborener Sohn indischer Eltern wird in den kommenden Jahren als Bürgermeister die Geschicke der Metropole New York leiten. Zohran Mamdani, Muslim und erst seit sieben Jahren US-Bürger, hat eine Aufsteigergeschichte geschrieben, wie sie wohl nur in den USA möglich ist. Seine Wahl zeigt auch, wie aufgeregt, wie gespalten dieses Land ist.

Er ist die krasse Gegenerzählung zu Donald Trump. Jung, charmant, ein Sozialist, der die Reichen zur Kasse bitten und die finanziell Schwächeren entlasten will. Am Urnengang in New York beteiligten sich zwei Millionen Bürger der Stadt, so viel wie seit fast 60 Jahren nicht mehr.

Mamdanis Wahl war auch ein Protest der Jüngeren gegen die düstere Autoritarismus-Politik des Präsidenten. Ein Einwanderer gewinnt in der Heimatstadt eines Mannes, der maskierte Bundesagenten Jagd auf Einwanderer machen lässt.

Trump, der das Weiße Haus in einen obszön-goldenen Prunkpalast verwandelt hat und seine reichen Freunde verhätschelt, hat Mamdani als "kommunistischen Irren" beschimpft. Die Wahl des 34-Jährigen ist die maximale Schmach für den 79-jährigen Präsidenten. Es ist auch ein Sieg eines linken, antizionistisch grundierten Populismus.

Dass Mamdani die Forderung einer "Globalisierung der Intifada" nicht verurteilen will, hat unter vielen der 1,6 Millionen Jüdinnen und Juden in New York Besorgnis ausgelöst. Als Bürgermeister muss er zwingend beweisen, dass er mit aller Macht jüdisches Leben in der Metropole schützt und gegen jeden Antisemitismus eintritt.

Seine Wahl zeigt auch: Maß und Mitte gibt es nicht mehr in einem Land, das so polarisiert wie selten zuvor in seiner Geschichte ist. Der neue Hoffnungsträger der am Boden liegenden demokratischen Partei muss jetzt zeigen, dass Politik in den USA auch ohne Hass und Hetze, ohne die brutalstmögliche Verunglimpfung politischer Gegner möglich ist. Die Mission im Schmelztiegel New York muss sein: Ausgleich und Versöhnung stiften.

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Telefon: 0201 - 804 6520
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