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NRZ: Zahl der freiwilligen Ausreisen von Asylbewerbern aus NRW ist deutlich gestiegen
Düsseldorf (ots)
Die Zahl der freiwilligen Rückkehrer aus Nordrhein-Westfalen ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) hervor. Zwischen Januar und Oktober 2025 haben 2.122 Asylbewerberinnen und Asylbewerber das Land freiwillig in Richtung ihrer Heimatländer verlassen. Das entspricht einem Anstieg von rund 42 Prozent gegenüber Vorjahreszentrum. Damals waren es 1.495 Personen. Insgesamt sind im Jahr 2024 dem Ministerium zufolge 2.048 Personen aus NRW freiwillig in ihre Heimatländer ausgereist.
Die Hauptausreisestaaten der freiwilligen Rückkehrer sind Syrien, die Türkei, der Irak, Aserbaidschan und Russland. "Dem im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Antragsvolumen kommen wir durch den Ausbau der staatlichen Rückkehrberatung nach", heißt es vom NRW-Flüchtlingsministerium.
Die nordrhein-westfälische Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) setzt sich für die freiwillige Rückkehr von Menschen ohne Bleibeperspektive ein. Auf Anfrage dieser Redaktion hob die Ministerin die Vorteile dieses Instruments gegenüber behördlichen Rückführungen hervor. "Die freiwillige Rückkehr ist dabei stets das weniger belastende und wirkungsvollere Instrument im Vergleich zur Rückführung." Zugleich seien Rückführungen für die öffentliche Hand kostenintensiver als freiwillige Rückkehr. "Deshalb bin ich froh, dass wir diesen Bereich bei den Zentralen Ausländerbehörden mit zusätzlichen refinanzierten Stellen stärken können."
Paul erklärt, dass Menschen ohne Bleiberecht Unterstützung dabei erhalten sollten, einen für sie passenden Weg zur Rückkehr in ihr Herkunftsland zu finden. Dies sei Aufgabe der Rückkehrberatung, in der Experten "individuell auf die Lebensumstände der Betroffenen eingehen" könnten, um die Sinnhaftigkeit einer freiwilligen Rückkehr besser einschätzen zu können.
Die freiwillige Rückkehr aus NRW- Landeseinrichtungen wird laut des Ministeriums durch die fünf Zentralen Ausländerbehörden in NRW operativ koordiniert. Dort werden die Betroffenen individuell zu allen Fragen beraten, die im Zusammenhang mit der Rückkehr und Reintegration in das jeweilige Heimatland bestehen. "Sie werden dabei auch möglichst früh in der Beratung auf bestehende Beratungs- und Fördermöglichkeiten hingewiesen", heißt es vom Ministerium auf Anfrage.
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