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Westfalenpost: Man schlägt sich

Hagen (ots)

Wieviel Streit verträgt eine Koalition?
Von Bodo Zapp
Koalitionen sind Bündnisse auf Zeit, keine Liebesbeziehungen. Niemand
erwartet, dass sich die Beteiligten Honig um den Bart schmieren. Aber
wenn man sich in wesentlichen Fragen spinnefeind ist und einen Umgang
nach Art der Kesselflicker pflegt, stellt sich die Frage nach dem 
Fortbestand der Zweckgemeinschaft.
 Alles nur Wahlkampf? Alles nur Show? So einfach kann man den 
Politikern das befremdliche Benehmen nicht durchgehen lassen. 
Äußerungen wie "Die können mich mal" (Struck über die Union) deuten 
auf einen schon nicht mehr schleichenden Verfall des Miteineinanders 
hin. Jetzt kommt hoch, was bisher aus Koalitionsräson unterdrückt 
wurde: Eigentlich mag man sich nicht.
 Wir können davon ausgehen, dass Hessens Wahlkämpfer Koch in Sachen 
Sicherheit der Bürger gerade jetzt mehr schwarz sieht als sonst. Und 
man darf wohl annehmen, dass die Mindestlohn-Kampagne der SPD nicht 
nur Produkt lauteren Gerechtigkeitsstrebens ist, sondern auch 
Resultat von Überlegungen, wie man der CDU schaden kann.
 Aber ist es nicht richtig, wenn Auswüchsen der Ausbeutung ein Riegel
vorgeschoben wird? Und macht die Kriminalität junger Ausländer nicht 
tatsächlich vielen Angst? Man kann über alles reden, ja, man muss es 
sogar. Aber bitte so, dass man man sich morgen noch in die Augen 
schauen kann. Eine verbale Abrüstungskonferenz wäre sinnvoll.
 Mit dem Wahltag, das sollte allen klar sein, hat sich das Thema 
Ausländerkriminalität nicht erledigt. Dann muss sich die Politik 
differenziert, ohne Polemik, aber auch ohne Wattebäuschchen-Pflicht 
der Gewaltproblematik annehmen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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