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Beck über Afghanistan: "Dass wir nicht versucht haben zu reden, verstehe ich nicht"

Osnabrück (ots)

Beck über Afghanistan: "Dass wir nicht versucht haben zu reden, verstehe ich nicht"

Ex-SPD-Chef bedauert gescheiterte Friedensinitiative von 2007 - Vorwurf an Guttenberg

Osnabrück. Angesichts des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan hat der frühere SPD-Vorsitzende Kurt Beck bedauert, dass deutsche Friedensbemühungen in der Zeit des Krieges im eigenen Land "regelrecht zerstört" worden seien. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" machte Beck dafür maßgeblich den früheren Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verantwortlich.

Beck hatte im Jahr 2007 zu Friedensgesprächen mit moderaten Taliban aufgerufen. In Deutschland führte sein Vorstoß zu einem Sturm der Entrüstung. "Ich hatte damals lange Gespräche mit Präsident Hamid Karsai geführt, auch der US-Oberbefehlshaber war eingebunden. Es hätte innerhalb eines gewissen Zeitkorridors die Möglichkeit bestanden, solche Verhandlungen zu führen", sagte Beck. Realistisch betrachtet, wären die Gespräche natürlich ein Versuch mit ungewissem Ausgang gewesen. "Aber es gab Kräfte unter den Taliban, zumindest damals, die an eine Zukunft nach der Zeit der Zerstörung gedacht haben und an Perspektiven interessiert waren."

Gescheitert sei die Initiative dann ja auch nicht vor Ort, sondern in Deutschland. "Hier sind die Friedensbemühungen regelrecht zerstört worden. Sehr hervorgetan hat sich dabei der Abgeordnete Karl-Theodor zu Guttenberg", sagte Beck. "Den Versuch nicht zu unternehmen, miteinander zu reden, Frieden zu stiften und schwerstes Leid in den folgenden Jahren zu verhindern, das verstehe ich bis heute nicht", bedauerte der langjährige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz.

Beck gab den SPD-Vorsitz im Folgejahr der Initiative auf. Der CSU-Politiker Guttenberg wurde 2009 Bundesminister der Verteidigung, trat nach kurzer Zeit allerdings ebenfalls zurück.

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Hochwasserhilfe: Ex-SPD-Chef Beck gibt Laschet Rückendeckung

"Kritik bei aller emotionalen Betroffenheit sachlich nicht nachzuvollziehen"

Osnabrück. Der frühere SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, ist im Streit um Hochwasserhilfen dem Kanzlerkandidaten von CDU und CSU, Armin Laschet, zur Seite gesprungen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Beck, er könne immer nachvollziehen, wenn Betroffene starke Gefühle entwickelten. Es dürfe deshalb auch nicht jedes kritische Wort auf die Goldwaage gelegt werden. "Wenn ich andererseits sehe, wie relativ zügig unzählige freiwillige und hauptberufliche Kräfte vor Ort waren, wenn ich auch sehe, wie schnell und angemessen in Rheinland-Pfalz wie auch in Nordrhein-Westfalen politisch gehandelt wurde, dann sage ich, ist die Kritik bei aller emotionalen Betroffenheit sachlich schlicht und einfach nicht nachzuvollziehen", fügte Beck hinzu. "Ja, so ist es", antwortete er auf die Frage, ob er damit auch Laschet als Ministerpräsidenten des Nachbarlandes und Vorsitzenden der CDU verteidige. "Was nach dem Unglück auf den Weg gebracht worden ist, auch von Armin Laschet, ist in Ordnung", sagte Beck.

Auch in Sachen Wiederaufbau sei schwerlich mehr möglich, als angelaufen sei. Die "unschöne Szene" mit dem Lachen hätte Laschet natürlich nicht passieren dürfen. "Andererseits würde ich dazu raten, auch diesen Vorfall nicht zu überhöhen", sagte Beck, der sich derzeit selbst an der Mosel aufhält. Sowohl Rheinland-Pfalz als auch NRW waren von dem Hochwasser in der Region stark betroffen gewesen. Zahlreiche Menschen waren im Grenzgebiet der Bundesländer ums Leben gekommen.

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"Keine seriöse Einschätzung": Beck rügt Medien für Desinteresse an Scholz

Langjähriger Rundfunk-Funktionär moniert: Es wurde so getan, als ob nur ein Zweikampf stattfindet

Osnabrück. Der Ex-SPD-Vorsitzende und langjährige Rundfunk-Funktionär Kurt Beck hat den Medien einen ungleichen Umgang mit den Kanzlerkandidaten von Union, Grünen und Sozialdemokraten vorgeworfen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Beck, es habe ihn "maßlos geärgert, dass der SPD-Kandidat Olaf Scholz in einem beträchtlichen Teil der Medien überhaupt nicht mehr als relevant erwähnt worden ist, sondern so getan wurde, dass hier ein Zweikampf stattfindet." Dabei wisse doch jeder mit ein bisschen Erfahrung, wie schnell sich Dinge ändern können - "und so kam es dann ja auch mit seinen jetzigen Werten".

"Hier fand keine seriöse Einschätzung der beteiligten Personen und der politischen Situation statt", monierte Beck, der bis 2013 Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder und bis 2017 Verwaltungsratsvorsitzender des ZDF war.

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