Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Tarife
Öffentlicher Dienst
Warnstreiks

Osnabrück (ots)

Muskelspiele

Schon die Nadelstiche sind schmerzhaft: Vielerorts fahren keine Busse und Bahnen, bleiben Kindertagesstätten geschlossen und Mülleimer ungeleert an der Straße stehen. Zehntausende von Beschäftigten im öffentlichen Dienst signalisieren mit ihren Warnstreiks, dass sie hinter der Forderung nach kräftigen Lohnzuwächsen stehen. Dass die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt haben, hat die Stimmung offensichtlich angeheizt.

Die Gewerkschaft Verdi geht nun gestärkt in die zweite Verhandlungsrunde am kommenden Montag. Die Strategie, schon in einem frühen Stadium der Tarifrunde die Muskeln spielen zu lassen, scheint Früchte zu tragen. Sie ist aber nicht ohne Risiken. Vor allem stellt sich die Frage, wie groß am Ende die Ernüchterung der Beschäftigten sein wird. Denn die Erwartungen, die Verdi mit der saftigen 6,5-Prozent-Forderung geweckt hat, sind nicht zu erfüllen, Enttäuschungen unvermeidbar.

Natürlich wären höhere Entgelte gerade in den unteren Tarifgruppen höchst wünschenswert. Auch könnte davon die Binnenkonjunktur profitieren. Doch ist angesichts der hohen öffentlichen Verschuldung und stark gestiegener Sozialausgaben in den Kommunen harter Widerstand programmiert. Die Kunst besteht nun darin, die Kontroverse trotz aller Differenzen nicht eskalieren zu lassen. Der Streit muss am Verhandlungstisch ausgetragen werden, und nicht auf dem Rücken der Bürger.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 07.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Soziales / Freiwilligendienst

    Osnabrück (ots) - Sturm im Wasserglas Formaljuristisch mag es korrekt sein, die Bezüge der Teilnehmer am Wehrdienst und am Bundesfreiwilligendienst zu besteuern. Aber das ist auch schon alles. Auswirken würde sich diese Regelung kaum, und schon gar nicht würden Millionen-Einnahmen in den Bundeshaushalt fließen. Mit solchen Plänen lassen sich keine Schulden abbauen. Dafür ist das Taschengeld von maximal 330 Euro ...

  • 07.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu USA / Wahlen

    Osnabrück (ots) - Es ragt kein Kopf heraus Der Ausgang des wichtigsten Vorwahltermins der USA offenbart einmal mehr das zentrale Dilemma der Republikanischen Partei. Aus dem Feld der Bewerber um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten ragt kein Kopf heraus, der alle konservativen Werte verkörpert. Bei Mitt Romney stellt sich sogar die Frage, ob er überhaupt für eine politische Position steht. Aus seiner Nähe zur Wall Street eine Wirtschaftskompetenz abzuleiten, ...

  • 07.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Veranstaltungen / B-Parade

    Osnabrück (ots) - Lackmustest der Freiheit Punk-Musikerinnen in Moskau verhaftet. Ai Weiwei in Peking verprügelt. Rockmusiker in Teheran auf der Flucht. Pianist András Schiff in Ungarn bedroht. Das Stenogramm der Verfolgung redet bitteren Klartext: Wo Künstler bedrängt werden, ist die Freiheit auch für alle anderen Menschen bedroht, wenn nicht schon verloren. Künstler kommen als Erste mit Machthabern in Konflikt, ...